Christoph Kopp - Foto: Horst Milde
8. Berliner Läufertreffen 2018 im Schlot – Ehrung von Christoph Kopp – Laudatio von Horst Milde
Heute wollen wir, hier beim 8. Berliner Läufertreffen 2018 – traditionell in der Kunstfabrik "Schlot" – , eine Persönlichkeit ehren, die seit mehreren Jahrzehnten in der Berliner und bundesdeutschen Lauf- und Leichtathletikszene auf den verschiedensten Ebenen sich einen Namen gemacht hat.
Es ist Christoph Kopp, geboren am 14.12.1947 in Berlin, aufgewachsen in Schwenningen a.N. und der in der dortigen Turngemeinde 1961 mit der Leichtathletik begonnen hat.
1968 kehrte er nach Berlin zurück und hat dann bei der Berliner Turnerschaft (BT) – nicht als Turner – sondern als Trainer mit der Leichtathletik angefangen.
Ich habe ihn praktisch von der BT abgeworben, sodaß er Ende 1974 zum SCC wechselte – und zusätzlich eine ziemlich große Frauengruppe mitbrachte, die dann nicht nur sportlich im SCC Karriere machte.
Im SCC standen ihm organisatorisch alle Türen offen, da er letzlich für alles, was bei der Leichtathletik vorkommt, "einsetzbar" war.
Christoph war von 1975-1991 aktiv als Cheftrainer erfolgreich im SCC tätig, ab 1979 auch als Sportwart und 1994-1997 auch als Abteilungsleiter. Es gab damals noch die Bundesliga der Leichtathletik und hier konnte er seine Fähigkeiten, sowohl bei der Männer-, als auch mit der Frauen-Mannschaft ausspielen.
Nach dem ISTAF Berlin, war damals im ehemaligen Berlin (West) der Berliner Cross-Country-Lauf am Teufelsberg die grösste, attraktivste und bekannteste Leichtathletikveranstaltung, die bekannte Namen der deutschen Laufsportelite nach Berlin brachte
Mit dem Berliner Cross-Country-Lauf begann für Christoph beim SCC praktisch seine Karriere als Manager für die Verpflichtung von in- und ausländischen Läufern, es waren quasi seine "Fingerübungen" für den Job, den er bis heute hervorragend ausübt, nämlich die Vermittlung von Topläufern und Läuferinnen aus aller Welt für Leichtathletik- und Laufsport-Veranstaltungen.
Beim Berliner Crosslauf waren es Edmundo Warnke (Chile), Max Little (Australien), Ken Newton (GBR), Cornelia Bürki (SUI), David Clarke (GBR), Emil Puttemans (BEL), Grete Waitz oder auch der deutsche Laufstar Christoph Herle, der zweimal das berühmte Cross-Wildschwein gewinnen konnte.
Von 1981-1997 legte er den Grundstein durch seinen Einsatz als sportlicher Leiter des Berlin-Marathon für die Entwicklung dieses Laufes zu einer Weltklasseveranstaltung.
Ian Ray (GBR) hieß der erste Sieger 1981, der die lange Liste der Marathonsieger in Berlin anführt, weiter geht es mit Domingo Tibaduza (COL), Karel Lismont (BEL), James Ashworth (GBR), Suleiman Nyambui (TAN), Alfredo Shahanga (TAN), Renata Kokowska (POL) bis zur legendären Verpflichtung von Steve Moneghetti (AUS) und Uta Pippig beim "Wiedervereinigungsmarathon" am 30.09.1990.
Die Siegerzeit von Steve "MONA" Moneghetti von unter 2:10:00 war Jahresweltbestzeit (2:08:16) und die Zeit von Uta Pippig 2:28:37 (Streckenrekord) katapultierten den Berlin-Marathon in die Eliteliga der weltbesten Marathonläufe. Antonio Pinto (POR), Katrin Dörre-Heinig, Sammy Lelei (KEN), Anton Abel (ESP), Colleen de Reuck (RSA), Elijah Lagat (KEN), und Catherina McKiernan (IRL) sind weitere beürhmte Läuferinnen und Läufer die er für Berlin verpflichten konnte.
Kopp war auch eine Zeitlang bis 1997 GF der vereinseigenen Veranstaltungs-GmbH, 1995 war er Mitbegründer der LG NIKE Berlin, zunächst als Startgemeinschaft mit dem SCC. Dadurch trübte sich das Verhältnis beim SCC stark ein.
Von 1999-2004 war Christoph Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) und in dieser Funktion brachte er auch die Idee einer WM-Bewerbung für Berlin voran. Die WM fand dann letztendlich 2009 im Berliner Olympiastadion statt. Zusätzlich war er von 2000-2004 auch Präsidiumsmitglied im LSB Berlin.
Seit Ende der 80-iger Jahre bis heute kümmert er sich als Vorsitzender des Willi-Kohlmey-Kreises – dem Freundeskreis der Berliner Leichtathletik – auch noch um die Belange der ehemaligen Größen der Berliner Leichtathletik.
Die deutschen Laufsportveranstalter haben mit Christoph Kopp und seinem "International SportService" seit 1999 auch einen kompetenten und ausgefuchsten sportlichen Leiter ihrer Straßenläufe. Dazu zählen u.a. der Frankfurt Marathon, der Hannover Marathon und Düsseldorf Marathon, sowie der Paderborner Osterlauf, der Würzburger Residenzlauf und in Berlin auch noch die Great 10k.
Mehr geht eigentlich nicht!
Auch German Road Races (GRR) e.V., die Vereinigung der deutschen Laufsportveranstalter, hat mit Christoph Kopp ein engagiertes und aktives Mitglied, der seine Initiativen mit einbringt und auf den stets Verlass ist. Er hilft, die Organisation erfolgreich voran zu bringen.
Mit seinem ausgleichendem Wesen, der selbsicheren Ruhe und seine diplomatischen Überzeugungskraft bringt er die schwierigsten Situationen, die sich im Vereinsleben und insbesondere bei Veranstaltungen auftun, wieder ins Lot – eine Fähigkeit, die durch nichts zu bezahlen ist!
Christoph, wir danken Dir für Dein jahrzehntelanges Engagement im Interesse unseres Sports. Komm her, lass Dir die Hand dankbar drücken, auf die Schulter klopfen Dir die Urkunde übergeben.
Der Applaus für Christoph kann nicht gross genug sein!
Horst Milde
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