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15
04
2014

Großes Gedränge bei den Vorbereitungen ©Helmut Winter

8. Airport Run Berlin: Daniel Naumann überragte – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Nach Regen und Sturm bei der vorigen Ausgabe des Airport Runs auf dem Gelände des neuen Flughafens BER hatte Petrus diesmal ein Einsehen und schickte in den abendlichen Stunden nahezu perfektes Laufwetter auf die Start- und Landebahnen, die immer noch auf die Aufnahme eines regulären Flugbetriebs warten.

Der Lauf wurde von „Berlin läuft!" wieder bestens organisiert und mit den Starts um 19 Uhr für den Halbmarathon und 20 Uhr für einen 10 km Lauf bewusst in die Abendstunden gelegt. So konnten vor allem die später gestarteten 10 km Läufer die Befeuerung der Landebahn 25L auf einer Laufstrecke bewundern, die auch den Tower und die (noch brach liegenden) Terminals des neuen Berliner Flughafens passierte.

Da der Veranstalter diesmal auf eingeladene Topathleten verzichtete, blieben die hochkarätigen Streckenrekorde außer Reichweite (10 km: 29:15) und der Lauf hatte überwiegenden Breitensportcharakter.

Beim Halbmarathon, den knapp 900 Teilnehmer beendeten, setzten sich schon kurz nach dem Start Daniel Naumann von den ASICS frontrunner und Dirk Kiwus von der LG Nord Berlin vom Rest des Feldes ab und stritten am Ende um den Sieg. Naumann ist in der Laufszene Berlins keine Unbekannter mit etlichen Siegen in lokalen Läufen, wie z.B. beim Havellauf, er muss aber sein Training wegen seiner Tätigkeit bei der Polizei immer wieder den beruflichen Abläufen unterordnen.

Am Samstagabend war Daniel aber wieder in Bestform und bestimmte den Ablauf des Rennens. Schon nach knapp 3:30 für den ersten km war klar, dass es von den Zeiten nur in breitensportliche Dimensionen ging, aber bei fast idealen Bedingungen – nur ein schwacher Wind aus Westen störte geringfügig – liefen die beiden an der Spitze ein recht konstantes Tempo und passierten 5 km nach 17:39 und 10 km nach 34:58.

Naumann und Kiwus blieben bis etwa einen km vor dem Ziel zusammen, bevor Naumann sich problemlos absetzte und den Lauf in guten 1:15:22 vor Kiwus in 1:15:29 gewann. Der Zweitplatzierte konnte dabei seine Bestzeit um etwa eine Minute steigern.

Auf welchem hohen Niveau die Beiden agierten, belegen die Abstände zu den Verfolgern, wo nur noch der Drittplatzierte, Marco Molina vom SCC Maulwurf Berlin (originelle Bezeichnung!), in 1:19:45 die Schallmauer von 1:20 Stunden unterbot.

Bei den Frauen war der Halbmarathon schon kurz nach dem Start entschieden. Julia Kind vom SCC Berlin setzte sich schnell von den Verfolgerinnen ab, hatte nach 5 km in 19:45 bereits einen Vorsprung von fast 2 Minuten auf Anette Müller, den sie mit einer Zeit von 1:26:29 bis ins Ziel auf fast 3 ½ Minuten ausbaute. Dritte wurde Alexandra Gabrys von running gag in 1:30:30.

Der 10 km Lauf wurde dann schon in der einbrechenden Dunkelheit gestartet und bot den Läufern eine eindrucksvolle Demonstration der Befeuerung der Landebahn, die irgendwann auch einmal Flugzeugen zur Orientierung bei Dunkelheit dienen soll. Ähnlich wie im Halbmarathon setzten sich Bernd Romeikat und Cornelius Theus vom TuS Neukölln Berlin deutlich vom Feld ab und lagen bis 5 km in 16:37 noch zusammen. Danach konnte sich Romeikat absetzen und gewann überlegen nach 33:43 vor Theus in 34:24. Platz 3 ging an Benjamin Schalanda vom SCC Berlin in 35:34.

Einen noch überlegeneren Sieg gab es bei den Frauen, wo Carsta Parsiegla vom SCC Berlin unangefochten in 40:39 gewann. Dabei ist in der Tat bemerkenswert, dass Carsta bereits in der Altersklasse W50 startet und nicht nur beim Airport Run die Nase vorne hatte. Auch bei vielen anderen Läufen im Berliner Umfeld ist die sympathische Läuferin aus Teltow eine Klasse für sich. Deutlich jünger und in der Hauptklasse startend war die Zweitplatzierte Isabella Stawzynski, die für die 10 km 42:03 brauchte, und Platz 3 ging an Laura Gebauer in 42:48.

Nach dem „Sauwetter" des Vorjahres erreichten bei bestem Wetter 2974 Teilnehmer das Ziel in der Nähe des Terminals und der Flugsteige des BER. Dabei bestand die Start- und Landebahn auch in diesem Jahr einen weiteren Test durch die Läufer prächtig, für alle Teilnehmer war der Lauf ein Erlebnis, das in der Tat von besonderer Art ist. „Ein-malig" ist die Aktion aber schon lange nicht mehr, da eine originäre Nutzung des Flughafens noch längere Zeit auf sich warten lassen dürfte.

Nach Lage der Dinge dürften weitere Ausgaben des Airport Runs in den nächsten Jahren gesichert sein. Zumindest die Läufergemeinde dürfte kaum etwas dagegen haben, wenn sich das Abheben der Flugzeuge vom BER noch auf unbestimmte Zeit verzögert.

 

Läufer kommen Berlin offensichtlich schneller in die Gänge als Flugzeuge …

 

Helmut Winter

 

Ergebnisse Halbmarathon Männer

 

1.

Naumann, Daniel

ASICS frontrunner

1:15:22

2.

Kiwus, Dirk

LG Nord Berlin Ultrateam

1:15:29

3.

Molina, Marco

SCC Maulwurf, Berlin

1:19:45

4.

Uthoff, Jens

 

1:22:14

5.

Lindner, Kolja

LTC Berlin

1:22:39

 

Ergebnisse Halbmarathon Frauen

 

1.

Kind, Julia

SCC Berlin

1:26:29

2.

Müller, Annette

 

1:30:07

3.

Gabrys, Alexandra

running gag berlin

1:30:30

4.

Jaeger, Cilia

 

1:31:16

5.

Lißner, Lilly

Polizei Berlin

1:32:19

 

Ergebnisse 10 km Männer

 

1.

Romeikat, Bernd

Trainiert von Waldemar

33:43

2.

Theus, Cornelius

TuS Neukölln Berlin

34:24

3.

Schalanda, Benjamin

SCC Berlin

35:34

4.

Rohling, Niklas

ASC Konstanz

36:31

5.

Böttge, Olaf

LTC Berlin

36:57

 

Ergebnisse 10 km Frauen

 

1.

Parsiegla, Karsta

SCC Berlin

40:39

2.

Stawczynski, Isabelle

 

42:03

3.

Gebauer, Laura

 

42:48

4.

Seidel, Maja

Team Erdinger Alkoholfrei

43:10

5.

Donahue, Kelly

USA

44:39

 

 

 

author: GRR

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