Der 7. Zürich Marathon lässt sich nur bedingt vergleichen mit den sechs vorangegangenen und all den nachfolgenden: Der 7. Zürich Marathon führt durch den Uetliberg-Autobahntunnel. Damit kommt der grösste Schweizer Marathon zu einer einmaligen Zusatzkomponente.
7. Zürich Marathon am 26. April 2009 – Einmaligkeit vor der Haustür – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“
Am 4. Mai wird der neue Uetliberg-Autobahntunnel dem Verkehr übergeben. Am Wochenende zuvor findet das Eröffnungsfest statt. Und in dieses Fest wird am Sonntag, 26. April, der 7. Zürich Marathon integriert. Für rund 6000 Läuferinnen und Läufer bedeutet dies nichts anderes, als dass sie die beiden Tunnelröhren auf den zweimal drei Fahrspuren mit einer Länge von 4,46 km zweimal zu Fuss durchlaufen können. Ein Erlebnis, das seinesgleichen sucht.
Felix Muff, Kantonsingenieur und selber begeisterter (Lang-) Läufer entwickelte die Idee praktisch Parallel mit Zürich Marathon-Chef Bruno Lafranchi. Beiden war die Terminkollision zwischen Zürich Marathon und Autobahn-Fest ins Auge gesprungen. Beide suchten nach Ideen von Kombinations-Möglichkeiten. Herausgekommen ist etwas Einmaliges, etwas einzigartig Faszinierendes. Identisch mit dem 7. Zürich Marathon wird keiner mehr sein. Kommt hinzu, dass für einmal auch weniger ambitionierten Läuferinnen und Läufern etwas geboten wird. Im Rahmen des Tunnelfestes (24. bis 26. April, mit Besichtigung der Tunnelanlagen, Konzerten, Festbeizen …) finden Tunnelläufe über kürzere Distanzen statt.
Laufen auf der Autobahn
«Ich erinnere mich an den Lauf, der vor der Eröffnung des S-Bahn-Tunnels von Zürich Stettbach, über Stadelhofen in den Hauptbahnhof stattfand», sagt Muff. 1989. Eine «völlig spannende Geschichte», fand er jenes einmalige Rennen. Gelaufen wurde auf kiesigem Untergrund. Der Tunnel war nur schwach beleuchtet. Noch heute sind ihm die damaligen Bilder präsent. Ebenso Emotionen. «Ich lief jene Strecke, die ich nun fast täglich mit dem Zug zurücklege», sagt er, «und ebenso ist mir das Rennen in bester Erinnerung geblieben, stand er doch im Militärdienst und lief deshalb völlig übermüdet. Die Folge: «Meine Frau hätte mich beinahe geschlagen.»
Beim diesjährigen Zürich Marathon dürften sich ähnlich prägende Läufer-Anekdoten ergeben. Mindestens so spektakulär ist die Affiche: Laufen auf einer Autobahn. Solche Gelegenheiten sind in der Schweiz rar. Und Marathonlaufen durch einen nigelnagelneuen Autobahntunnel hat es noch nie gegeben – durch einen Autobahntunnel, der weder verschmutzt, noch durch Abgase belastet ist. «Diese Möglichkeit führt zu einer einmaligen Attraktivität», ist Muff überzeugt – «einer Einmaligkeit direkt vor der Haustür », wie er anfügt.
«Konter-Abschnitt» fällt weg
Anstatt bei der Landiwiese startet der Zürich Marathon 2009 auf der Brunau vor dem neuen Tunnelportal Gänziloo. Sogleich taucht die Läuferschar nach dem Startkommando in den neuen Uetliberg-Tunnel ein. Gefordert wird sie durch eine anfängliche Steigung von 1,6 Prozent. Kein Problem dürften die Platzverhältnisse darstellen. «Es hat Platz für alle, es kann auf drei Spuren los gelegt werden», sagt Muff. Nach der ersten Durchquerung strömen die Marathonläuferinnen und -läufer durch das Portal Wannenboden im Knonauer- oder Säuliamt. Nach einer kleinen Schlaufe geht es im Tunnel retour in die Brunau und von dort über das neue Einkaufsviertel Sihlcity auf die herkömmliche Strecke am See.
Auch in diesem Jahr führt der Parcours ums untere Seebecken und entlang des rechten Seeufers nach Meilen und wieder zurück. Wegen der zusätzlichen Kilometer zu Beginn fallen aber einige Abschnitte weg. Es sind jene, die oftmals als die «mühevollsten» angesehen worden sind: die Schlaufen am Anfang und kurz vor dem Ziel zum Hauptbahnhof und wieder zurück sowie das Retourlaufen vom Opernhaus in den Tiefenbrunnen zwischen Kilometer 30 und 35. Mitunter bringt das auch Vorteile für die Stadt und den öffentlichen Verkehr mit sich: Weniger Tram und Buslinien müssen umgeleitet werden. Die Effekten der Startenden werden übrigens vom Start ins Ziel transportiert.
Weitere Informationen zum Zürich Marathon finden Sie hier.
EN