7. Glacier 3000 Run: Daniela Gassmann-Bahr gewinnt zum fünften Male am Scex Rouge – Late-Entry-Mann Issac Kosgei Toroitich gewinnt nach Belieben - Wilfried Raatz berichtet ©wus-media - Wilfried Raatz
7. Glacier 3000 Run: Daniela Gassmann-Bahr gewinnt zum fünften Male am Scex Rouge – Late-Entry-Mann Issac Kosgei Toroitich gewinnt nach Belieben – Wilfried Raatz berichtet
Daniela Gassmann-Bahr ist eine der erstaunlichsten Läuferinnen der internationalen Berglaufszene. Vor Wochenfrist schaute die 50jährige noch rasch beim Tegelberglauf unweit des weltbekannten Königsschlosses Neuschwanstein herein und beendete diesen standesgemäß mit neuer Streckenbestzeit, am Samstag stürmte sie wie selbstverständlich zum fünften Mal als Siegerin über die Ziellinie beim Glacier 3000 Run.
2:42:26 benötige die frühere MTB-Olympiastarterin für die 26 km lange Strecke mit 2015 Höhenmetern vom mondänen Gstaad auf die 2891 m hoch gelegene Plattform des Restaurants des Gipfelrestaurants Botta auf dem Scex Rouge.
Seit dem Vorjahr hält Daniela Gassmann-Bahr die Streckenbestmarke mit 2:39:29 Stunden und ist der aktuelle Beweis, dass selbst die „Fünfzig“ keineswegs ein Hindernis für exzellente Spitzenzeiten sind. Bei der 7. Auflage des Glacier 3000 Run hatte es die Zentralschweizerin zunächst mit der Ungarin Tímea Merényi zu tun, die aktuelle Spitzenreiterin im WMRA-Weltcup auf allerdings weitaus kürzeren Distanzen.
Zwischen Reusch und Oldenegg war der Elan der immerhin auch schon vierzigjährigen Ungarin gebrochen – und der fünfte Sieg die logische Folge. 2:42:26 betrug diesmal ihre Zeit für ein Rennen, das noch am frühen Morgen kaum Aussicht auf eine Ausrichtung auf der Originalstrecke hatte. Dichte Regenwolken schienen erstmals die Notvariante zur Cabane auf 2 485 m Realität werden, doch dann riss die Wolkendecke auf und zaghafter Sonnenschein machten die siebte Auflage zum erwarteten Laufspektakel hinauf zum Gletscher.
Achtzehn Minuten hinter Daniela Gassmann-Bahr, die mit diesem feinen Auftritt lediglich fünf (!) Männer den Vortritt ließ, kam dann jedoch keineswegs die in Budapest wohnende Tímea Merényi ins Ziel, sondern mit Victoria Kreuzer die Tochter des früheren Skilangläufers Hansueli Kreuzer. Eine Minute zurück dann auf Rang drei die Ungarin, die von Krämpfen gezeichnet das Ziel erreichte. Die OL-Staffel-Gold-Gewinnerin Sabine Hauswirth wurde mit starken 3:07:06 Stunden unter 123 Finisherinnen Sechste.
Die Tagesbestzeit sicherte sich mit einem ungefährdeten Sieg der auf der Turracher Höhe in Kärnten lebende Kenianer Isaak Kosgei Toroitich nach 2:23:15 Stunden. Die Streckenbestzeit des vierfachen Siegers Martin Cox aus Groß-Britannien verpasste er im Gefühl des sicheren Sieges allerdings um mehr als drei Minuten.
Der in Zermatt lebende Skitourenläufer Martin Anthamatten wurde Zweiter mit einem Rückstand von sechs Minuten.
In einer großartigen Aufholjagd wurde der Kemptener Michael Barz Dritter in 2:32:47 Stunden. Der 41jährige ist der Dauerbrenner beim Glacier 3000 Run, denn er fehlte bislang noch nie und schaffte dreimal den Sprung unter die drei Tagesschnellsten. Bei der siebten Auflage gelang ihm dieses noch auf der Treppe zum Gipfelrestaurant, da er den dort noch den Waliser Pierre-André Ramuz abfangen konnte.
Mit 511 Finishern und weiteren 48 Zweierstaffeln erreichten über 600 Extremläufer das Ziel auf nahezu 3000 Metern Höhe, nicht zuletzt, weil diese auch im 360° Panoramablick die schönsten Alpengipfel Eiger, Mönch, Jungfrau, Matterhorn und Mont Blanc genießen wollten.
Wilfried Raatz