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30
03
2013

67. Paderborner Osterlauf - 17jähriger Eriträer läuft im Alleingang Weltklassezeit - Neuer Teilnehmerrekord beim Paderborner Osterlauf mit 9 561 Meldungen - Wilfried Raatz berichtet ©Paderborner Osterlauf

67. Paderborner Osterlauf – 17jähriger Eriträer läuft im Alleingang Weltklassezeit – Neuer Teilnehmerrekord beim Paderborner Osterlauf mit 9 561 Meldungen – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Trotz Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und zeitweise leichtem Schneegriesel gab es dank der Läufer aus Ostafrika „Sport vom Feinsten“ bei der 67. Auflage des Paderborner Osterlaufes. Allen voran der erst 17jährige Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea, der im Alleingang mit 1:00:08 Stunden im Halbmarathon-wettbewerb die Ein-Stunden-Marke nur knapp verpasste.

Mit Richard Kiprop Megich und Esther Chemtai setzten sich zwei Kenianer im 10 km-Rennen nach 28:00 bzw. 31:45 Minuten durch. Grund zur Zufriedenheit gab es auch für die beiden Deutschen André Pollmächer (rhein marathon düsseldorf) und Lisa Hahner (Run2Sky) mit guten Resultaten im Vorfeld der anstehenden Frühjahrs-Marathonstarts in Düsseldorf bzw. Hamburg.

„Der Junge hat uns alle überrascht“, zeigte sich selbst Christoph Kopp, der für die Athletenverpflichtung in Paderborn zuständige Rennleiter, überrascht über das furiose Auftreten des 17jährigen Eriträers, der vor Wochenfrist bei den Cross-Weltmeisterschaften im polnischen Bydgoszcz im Juniorenrennen Siebter wurde. „Ghirmay ist nach fünf Kilometern regelrecht aus der Spitzengruppe weggeflogen. Das ist schon absolute Weltklasse!“ Mit 1:00:08 Stunden streifte er nicht nur die bedeutsame Ein-Stunden-Marke, sondern blieb auch fünfzig Sekunden unter der bisherigen Paderborner Bestmarke.

Damit lag der Überraschungsmann aus Eritrea über zwei Minuten vor der kenianischen Phalanx, die von Pius Dominic Ondoro (1:02:15) und Ronald Kipkoech Korir (1:02:52) angeführt wurde. Bei den Frauen lagen gleich sechs kenianische Frauen vorne, angeführt von Eunice Mumba Kioko (1:10:57), Maryanne Wanjiru (1:11:09) und Alice Jepkemboi Kibor (1:11:11).

Der eigentliche Fokus beim Paderborner Osterlauf liegt aber inzwischen längst auf dem 10 km-Wettbewerb, bei dem alleine 3800 LäuferInnen an den Start gegangen waren. Nach einem verbummelten Auftakt wurde das Rennen an der Spitze nach der 5 km-Marke (14:11) deutlich schneller, sodass der Sieger Richard Kiprop mit 28:00 noch eine starke Endzeit erreichen konnte. Im „Galeriesprint“ liefen Frederik Ngeny (28:02), Elisha Kipchirchir Rotich (28:04) und James Gitahi Rungaru (28:05) auf die nächsten Plätze.

Bei den Frauen kam Esther Chemtai nach 2012 auch heuer zum Erfolg, diesmal reichten 31:45 Minuten zum Sieg. Auch die Zweitplatzierte Lilian Jelagat lief mit 31:59 noch unter die 32:00 Minuten-Marke, die die aktuelle deutsche Crossmeisterin Eleni Gebrehiwot bei ihrem neuen Hausrekord von 32:12 diesmal noch um 13 Sekunden verpasste. „Mit meinem Rennen bin ich sehr zufrieden, denn ich habe mich fast um eine Minute verbessern können“, gestand die 30jährige Wattenscheiderin mit äthiopischen Wurzeln. „Damit kann ich zuversichtlich in die beiden nächsten Meisterschaftsläufe in Refrath und Bremen gehen“.

Der Schützling von Tono Kirschbaum möchte in diesem Frühjahr somit auch die deutschen Meistertitel Nr. 2 und 3 holen.

Aber nicht nur Eleni Gebrehiwot zeigte sich zufrieden, sondern auch eine Minute später durfte auch Lisa Hahner über eine neue Bestmarke von 33:50 jubeln. „Das ist exakt nach Plan gelaufen. Ich hatte immer einige Männer um mich herum, sodass mein erstes Rennen nach einer langen Trainingsphase optimal geklappt hat. Jetzt freue ich mich auf Hamburg“, so die 24jährige aus dem Osthessischen, die beim Hamburg-Marathon das WM-Ticket für Moskau lösen möchte.

Über die Weltmeisterschaften macht sich hingegen André Pollmächer (noch) keine Gedanken. Denn der Neu-Düsseldorfer steht nach einer verletzungsbedingten Auszeit im Vorjahr erst wieder in den Anfängen. Nach einem Halbmarathon in Lissabon (1:04:35) in der vergangenen Woche ließ er nun in Paderborn eine schnelle 28:51 Minutenzeit folgen und wurde in diesem exzellenten Feld Vierzehnter. Das ist für mich höchst zufriedenstellend“, freute sich André Pollmächer. Und ergänzte: „Vor allem unter diesen Bedingungen. Denn ich musste ab Kilometer eins alles alleine laufen, denn da waren die Kenianer etwas schneller geworden!“

Pollmächer, der inzwischen von Potsdam nach Düsseldorf gezogen ist und trainingsmäßig auf eigenen Füßen steht, richtet sein Augenmerk auf den Metro Group Düsseldorf Marathon, ohne sich unter Zugzwang zu bringen. „Ich denke nicht daran, mich an der WM-Norm in Düsseldorf zu orientieren. Das wird mich erst beschäftigen, wenn ich in Düsseldorf eine gute Zeit erzielt habe!“

Mit Falk Cierpinski (SG Spergau) lief ein weiterer Deutscher nach 29:58 Minuten noch knapp unter die 30-Minuten-Marke und freute sich nach vielen nur mit Problemen bestrittenen Rennen nun über ein „schmerzfrei erzieltes Ergebnis“.

Mit 9 561 Teilnehmern, darunter 3 792 über 10 km und 1930 über Halbmarathon, konnte der Veranstalter Grün-Weiß Paderborn erstmals die 9.000 Meldungen-Marke überspringen – und sieht sich allerdings im „Grenzbereich“ im organisatorischen Bereich angekommen.

„10.000 Teilnehmer sind vielleicht möglich, aber selbst dabei müssen wir uns schon einiges einfallen lassen!“ schätzt Christian Stork, Geschäftsführer der Paderborner Osterlauf-GmbH, und konnte ein überaus zufrieden stellendes Fazit des 67. Paderborner Osterlaufes ziehen.    

 

Wilfried Raatz       

author: GRR

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