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2007

So viel geballte Klasse wie 1992 hatte es nie zuvor beim ISTAF gegeben. 25 Barcelona-Olympiasieger waren nach Berlin gekommen, mehr als es Disziplinen gab.

66. DKB-ISTAF am 16. September in Berlin – Splitter aus sieben Jahrzehnten, Teil 3

By GRR 0

Berlin (pps) Das DKB-ISTAF findet 2007 zum 66. Mal statt, feiert dabei aber 70. Geburtstag. Es wurde am 23. März 1937 geboren, als der Berliner Sport-Club (BSC), der Deutsche Sport-Club (DSC, später OSC) und der
Sport-Club Charlottenburg (SCC) beschlossen, künftig internationale Sportfeste unter der Bezeichnung Internationales Stadionfest gemeinsam zu veranstalten. Am 1. August 1937 begann mit dem Schwung der vorangegangenen Olympischen Spiele von Berlin die Neuzeit des ISTAF mit zwei Weltrekorden und einem Europarekord vor 85.000 Zuschauern.

Vorläufer des ISTAF war ein Sportfest unter gleichem Namen am 3. Juli 1921 im Grunewaldstadion.

STARS UND STERNCHEN

ABSCHIED:
Große deutsche Leichtathleten nahmen beim ISTAF Abschied von ihren Karrieren. In der jüngsten Vergangenheit waren es Diskus-Weltrekordler Jürgen Schult (2001), die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler (2004) und Atlanta-Kugel-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss (2005).

SCHWARZE GAZELLE:
So viele zahlende Zuschauer wie nie zuvor lockte 1960 US-Sprinterin Wilma Rudolph zum ISTAF. Die dunkelhäutige dreifache Olympiasiegerin und „Miss Olympia“ von Rom bezauberte mit ihrer Ausstrahlung das Publikum. Die „Schwarze Gazelle“ sah aus wie ein Model, lief mit unvergleichlicher Eleganz und siegte in 11,5 Sekunden.

FAMILIENBANDE:
Ihr Debüt beim ISTAF gab im Jahr 1982 die Jamaikanerin Merlene Ottey, die – obwohl nie Olympiasiegerin – bis heute eine der erfolgreichsten Sprinterinnen aller Zeiten ist. Die mittlerweile für Slowenien startende Ottey gewann damals die 100 m in 11,14 Sekunden. Ihr nach Kanada ausgewanderter Cousin Milton gewann mit seinen 1,78 m Körpergröße den Hochsprung (2,30 m).

„W I L L I I I“:
Liebling des Berliner Publikums war in den 80er Jahren 800-m-Weltmeister „W i l l i i i“ Wühlbeck, der 1980 und 1982 beim ISTAF gewann. Als die Organisatoren 1983 nach der Premiere der Leichtathletik-WM in Helsinki das Motto „Die Weltmeister kommen“ fürs ISTAF ausgegeben hatten, war er einer von zwölf Titelträgern im Olympiastadion. Zum Sieg reichte es aber nicht mehr.

NO NAME:
Als nur Insidern bekannter „No Name“ reiste der Mexikaner Arturo Barrios 1989 zum ISTAF. Nachdem er in 27:08,23 Minuten 10.000-m-Weltrekord erzielt hatte, war sein Name in aller Munde.

EHRENGÄSTE:
Ehrengäste gab es beim ISTAF viele, doch solche wie 1996 RuthOwens, die Witwe des vierfachen Olymiasiegers Jesse Owens, oder 1962 der legendäre finnische Langstreckler Paavo Nurmi hatten Seltenheitswert.
Nurmi sah damals, wie Äthiopiens erster Marathon-Olympiasieger Abebe Bikila in 29:00,8 Minuten über 10.000 m hinter seinem Landsmann Mamo Wolde (28:55,6) Zweiter wurde. Zwei Jahre später wiederholte Bikila in Tokio seinen Olympiasieg, 1968 folgte Wolde in seinen Fußstapfen und sicherte sich Olympia-Gold.

MINI-OLYMPIA:
So viel geballte Klasse wie 1992 hatte es nie zuvor beim ISTAF gegeben. 25 Barcelona-Olympiasieger waren nach Berlin gekommen, mehr als es Disziplinen gab. Deshalb startete Dreisprung-Olympiasieger Mike
Conley (USA) beispielsweise im Weitsprung – und wurde mit 7,45 m Letzter.
Wegen der drohenden Weltrekordgefahr in einigen Übungen schlossen die Organisatoren Versicherungen für Weltrekordprämien in Höhe von 240.000 DM ab – für die Versicherer ein gutes Geschäft, denn sie mussten keine einzige Mark auszahlen.

Auf www.istaf.de
önnen Leichtathletik-Fans eine Reise zur kommenden Hallen-WM in Valencia (7. bis 9. März 2008) gewinnen.

Auf www.istaf.de
können sich Zuschauer außerdem auf einer speziellen
ISTAF-Fanseite verewigen. Unter dem Menüpunkt "Aktuell" gelangt man auf die Microsite, die wie ein einfacher Blog funktioniert.

cos-pps/ck/geh

author: GRR

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