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2017

Kentaro Nakamoto gewann den Beppu-Oita-Marathon in 2:09:32. ©FUJI-TV

66. Beppu-Oita Mainichi Marathon am 5. Februar 2017: Kentaro Nakamoto gewinnt in 2:09:32 – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Bei leichtem Regen, aber ansonsten recht günstigen Bedingungen (11°C, 91% rel. Luftfeuchte, schwacher Wind) gewann der Japaner Kentaro Nakamoto  den 66. Beppu-Oita Mainichi Marathon an der Ostküste auf der südlichen Insel Kyushu.                        

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In einer Zeit von 2:09:32 konnte er sich dabei auch gegen die eingeladene Konkurrenz aus Ostafrika durchsetzen, die allerdings nicht so hochklassig war, wie zunächst die „Papierform“ erwarten ließ. Ob der ausgewiesene Meisterschaftsläufer Nakamoto – Platz 9 bei der WM 2011 in Daegu, Platz 6 bei Olympia 2012 in London und Platz 5 bei der WM 2013 in Moskau – damit eine Chance bekommt, für das japanische Team im August bei der WM in London zu starten, hängt auch vom Ausgang des Biwako und des Tokyo Marathon ab, aber die Chancen sind eher marginal.

Seine Bestzeit von 2:08:35 lief der Japaner gleichfalls in Beppu-Oita im Jahr 2013 in einem denkwürdigen Duell mit dem Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der seinerzeit in 2:08:15 als Sieger ebenfalls Bestzeit rannte. Und Kawauchi, obwohl er nicht am Start war, war in allen Belangen präsent. Denn nach seiner beachtlichen Leistung von 2:09:11 beim Fukuoka Marathon dürfte diese Zeit als absolut obere Grenze für eine WM-Qualifikation der japanischen Männer gelten.

Somit war der erste Teil des Rennes in Beppu durch diese Vorgaben geprägt, nach 3:06 für den ersten km fand man schnell ins Tempo und eine über 30-köpfige Gruppe lag nach 5 km in 15:17 mit einer Projektion von 2:08:59 perfekt im Soll. Als es nun an die Küste ging änderte sich an der Situation wenig, auch der zweite 5 km-Abschnitt wurde in 15:17 absolviert. Nach weiteren 15:14 wurde in 45:48 die 15km-Marke erreicht, wo mit Yoshimura der erste von drei Tempomachern seine Dienste quittierte. Bei 20 km nach 1:01:14 lagen noch 25 Läufer zusammen, die Zwischenzeit lag 14 Sekunden hinter der Durchgangszeit von Kawauchi in Fukuoka zurück und projizierte sich mit 2:09:12 fast exakt auf die Sollzeit.

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Die Spitzengruppe nach gut 14 km, in der ersten Reihe die Tempomacher – ganz rechts Yoshimura (JPN), der einen Kilometer später ausstieg. (c) FUJI-TV

Bezeichnend war auch die Durchgangszeit beim Halbmarathon von 1:04:36, die sich gleichfalls zu einer Zeit von 2:09:12 im Ziel verdoppelte. Mit etwa 20 Läufern an der Front passierte man 25 km nach 1:16:49 und lag mit 2:09:39 nun erstmals deutlich hinter den Vorgaben zurück. Dies wurde bei 26 km mit einem km-Abschnitt von 3:08 nicht besser, bis vor allem die beiden „invited runner“ Dereje Debele (ETH) sowie Favorit Felix Keny (KEN) das Tempo schlagartig steigerten und die kommenden km-Abschnitte bis 30 km nach 1:31:56 im 3 Minuten/km-Schnitt zurücklegten.

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Die Spitzengruppe erreicht den Halbmarathon. (c) FUJI-TV

Diese Temposteigerung nach 26 km hatte Konsequenzen im Rennverlauf, denn die zuvor zahlreiche Spitze brach schnell auseinander. Zunächst machten vorne Keny und Debele das Tempo, und als es nach 29 km in den Ortsteil Oita ging, konnten nur noch die drei Japaner Nakamoto, Ito und Oishi mithalten.

Diese fünf Läufer fanden bei 31 km noch einmal kurz zueinander, wobei dann bei 33 km Keny überraschend aus dieser Gruppe zurückfiel. Eine rennentscheidene Phase erreichte der Lauf nach 33,7 km, wo sich Nakamoto und Debele, der mit einer Bestzeit von 2:07:48 vom Düsseldorf Marathon im Jahr 2013 ausgewiesen war, einen klaren Vorsprung erlaufen konnten.

Bei 35 km in 1:47:12 hatten sie die Beiden mit der Projektion von 2:09:14 fast wieder an die Zeit von Kawauchi herangearbeitet.

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Bei 35 km nach 1:47:12 lagen Debele und Nakamoto weit vor den Verfolgern. (c) FUJI-TV

1:53:55 zeigten die Uhren als noch 5 km zu laufen waren, die 2:09:11 waren also noch in Reichweite. Doch der folgende km-Abschnitt von 3:08 war diesbezüglich zu langsam. Bei 39 km konnte sich etwas überraschend Nakamoto von seinem Mitstreiter entscheidend absetzen. Das Tempo konnte er aber nicht hoch halten, so dass er bei 40 km nach 2:02:46 deutlich hinter Kawauchis Split in Fukuoka von 2:02:21 zurückfiel. Den letzten 5 km-Abschnitt war er nur noch in 15:34 gelaufen.

Zum Sieg reichte seine Leistung allemal, nach der letzten Runde im Stadion von Oita passierte er die Ziellinie nach 2:09:32 und nahm dem Äthiopier in 2:10:23 im Schlusspart noch fast eine Minute ab. Dritter wurde sein Landsmann Ryo Kiname in 2:10:30, der aus einer hinteren Gruppe nach 30 km noch weit nach vorne kam.

Auch einige Frauen waren im Rennen, von denen Haruka Yamaguchi (JPN) in 2:40:31 die schnellste Läuferin war.

Beindruckend war bei der Veranstaltung sicher die Leistungsbreite. Von 2811 Teilnehmern im Ziel blieben 32 Läufer unter 2:20 Stunden, 71 unter 2:30 Stunden, 190 unter 2:40 Stunden und 1.153 unter 3 Stunden.

Somit erreicht auch dieser Lauf das landestypisch hohe Niveau.

Helmut Winter

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Kentaro Nakamoto JPN 2:09:32
2. Dereje Debele ETH 2:10:23
3. Ryo Kiname JPN 2:10:30
4. Minato Oishi JPN 2:10:39
5. Taiga Ito JPN 2:10:52
6. Khalil Lemiciyeh MAR 2:11:58
7. Takuya Suzuki JPN 2:12:08
8. Yuji Iwata JPN 2:12:15
9. Keisuke Kusaka JPN 2:12:42
10. Felix Keny KEN 2:13:33
Splits des führenden Läufers
 5 km 15:17   2:08:59
10 km 30:34 15:17 2:08:59
15 km 45:48 15:14 2:08:50
20 km 1:01:14 15:26 2:09:12
 HM 1:04:36   2:09:12
 25 km 1:16:49 15:35 2:09:39
 30 km 1:31:56  15:07 2:09:18
 35 km  1:47:12  15:16  2:09:14
 40 km  2:02:46 15:34 2:09:30
  Ziel  2:09:32  6:46  

author: GRR

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