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14
09
2007

Neuer Streckenrekord bei den Damen – Anitha Kiptum siegt in 32:12 Min. - Favorit Wilson Kipsang siegt mit knappem Vorsprung in 28:45 Min. - Kerstin Straub und Marc Schulze neue Deutsche Hochschulmeister - Alsterlauf im Sonnenschein

6400 Alsterläufer im Sonnenschein – Schnellster Alsterlauf aller Zeiten: Fünf Herren in Hamburg unter 29 Minuten

By GRR 0

Herrlicher Sonnenschein und 17 Grad beim Start um 10.00 Uhr durch den Bürgerschaftsabgeordneten Farid Müller und das PSD-Maskottchen sorgten am Sonntag, den 9. September 2007 für ein fröhliches Laufspektakel um die Binnen- und Außenalster. Trotz teilweise böigem Wind wurde es ein rasantes Rennen. Zunächst gingen die annähernd 6100 gemeldeten 10-KM-Läufer aus 52 Nationen auf die Traditionsstrecke – anschließend noch einmal 300 Schüler über die verkürzte Distanz von 1,2 KM.

Der 18. Int. PSD-Bank Alsterlauf Hamburg ist damit weiterhin „Kopf an Kopf“ mit der Berliner City Nacht im Rennen um den „Titel“ des größten Deutschen 10 KM Laufes. „Diesmal hatten die Berliner die Nase vorne – und mit Ihren 5400 Finishern knapp 400 Finisher über die Hauptdistanz mehr als wir“ resümierte Detlev Matzen vom Veranstalter BMS und war dennoch hoch zufrieden: „Wir hatten mehr als 300 Teilnehmer mehr als 2006“.

Die ersten Sieger waren die Schüler

Nach nur 3:39 Min. für die ca. 1,2 KM war der 14jährige (MSA) Jon Mewes (TuS Finkenwerder) erneut Schnellster aller Schüler. Vereinskameradin Antonia Breckwoldt, erst 12 Jahre jung (WSB), siegte bei den Schülerinnen in 4:22 Min. Mit fünf Siegern in den verschiedenen Altersklassen war der TuS Finkenwerder wieder der erfolgreichste Schülerverein. Glückwunsch! Für eine kleine Sensation sorgte im Hauptlauf über 10 KM die erst 14jährige Christin Liedtke aus Klein-Nordende (Schleswig-Holstein). Sie war mit 37:29 Min. zweitbeste Deutsche Läuferin überhaupt und 10. im gesamten Frauenfeld. Schnellster Schüler über die 10 KM war Benedict Tiemann (Niendorfer TSV) in 39:32 Min.

Schnellster Alsterlauf aller Zeiten

Das Herrenrennen über 10 KM war hoch spannend. In einem eher taktischen Rennen belauerten sich die insgesamt 11 Kenianer der Spitzengruppe ständig. Lediglich die Dänen Rolf Knudsen (FIF, Platz 10 in 30:20) und Ulrik Heitmann (Arhus, Platz 14 in 31:00) sowie der Russe Alexander Bolkhovitin (Platz 11 in 30:22 Min.) konnten in die Phalanx der Kenianer einbrechen. Am Ende bog eine fünfköpfige kenianische Führungsgruppe in den Ballindamm ein und Favorit Wilson Kipsang entschied den packenden Schlußspurt mit 28:45 Min für sich – lediglich 2 Sekunden vor Elija Mbogo (28:47 Min.). Auf den Plätzen folgten „im Sekundenabstand“ Charles Chebet (28:49 Min.). Julius Muriuki (28:50 Min.) und Hillary Kemboi (28:57). Der Streckenrekord (28:28 Min.) des Siegers der beiden Vorjahre Stanley Kipkosgei Salil (Kenia) aus dem Jahre 2005 war allerdings nicht gefährdet.

Bester Deutscher wurde Stephan Immega (SC Dunum, Platz 15 in 31:24 Min.), Hamburger Meister wurde Christian Güssow (Hamburger SV, Platz 17 in 31:41 Min.) und deutscher Hochschulmeister wurde Marc Schulze (Dresden, Platz 16 in 31:38 Min.). Die Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh) in der Mannschaftswertung wurde erneut an die WG Aachen (Nawrocki, Schenk, Oude-Aost) überreicht. Silber: Uni Paderborn und Bronze: TU Dresden.

Streckenrekord bei den Damen

Bei den Damen liefen die gleichaltrigen Kenianerinnen Anitha Kiptum und Flomena Chepchirchir ein Rennen der Extraklasse. Geschickt den Windschatten einiger Herren ausnutzend setzten sie sich schnell von der restlichen Damenkonkurrenz ab und liefen von Anfang an auf Rekordkurs. Die aus weiteren vier Kenianerinnen bestehende Verfolgergruppe hatte am Ende eine volle Minute Abstand auf die beiden Führenden. Mit der Siegzeit von 32:12 Min. gelang Anitha Kiptum ein neuer Streckenrekord – und eine Extraprämie. Dorte Vibjerg´s (Dänemark) alte Bestmarke aus dem Jahre 2003 (32:42 Min.) wurde ebenfalls von der knapp unterlegenen Flomenica Chipchirchir (Platz 2 in 32:16 Min.) unterboten.

Den Spurt des Verfolgerfeldes konnte Pauline Njery (Platz 3 in 33:22 Min.) für sich entscheiden. Beste Deutsche wurde Jana Bürgelt vom Dresdner SC (Platz 9 in 37:11 Min.), Deutsche Hochschulmeisterin Kerstin Straub (Platz 12 in 37:58 Min.). Den Hamburger Meistertitel sicherte sich Julia Lange (38:37) vom Hamburger SV, die sich mit der WG Hamburg auch den Mannschaftstitel in der Hochschulwertung erlief. Die Frauenquote war mit 34,2 % so hoch wie noch nie.

Vergnüglicher Alsterlauf auch ohne Alstervergnügen

An der Kreuzung Ballindamm / Lombardsbrücke sorgte die Sambaband „Ciranda“ für Stimmung. Hier kommen die Läufer insgesamt 2x vorbei, unmittelbar nach dem Start und kurz vor dem Ziel. Auch auf der Strecke herrschte – wetterbedingt – viel Trubel. Und die Zielgerade war ein „Tunnel“ von Zuschauern – diesmal mit freiem Blick auf die Binnenalsterfontäne. Diese berieselte durch den üblicherweise aus Westen wehenden Wind die eine oder andere Nasenspitze – ansonsten bestes Sonnenwetter und beste Stimmung. „Wir möchten unsere Eigenständigkeit in den nächsten Jahren noch ausbauen“ sagt dazu Organisations-Chef Karsten Schölermann (BMS). „Die Samba Band war erst der Anfang!“. Im Gespräch sind weitere Wettbewerbe wie zum Beispiel ein Inline Rennen oder Staffelläufe. Auch eine Kinderbetreuung ist für 2008 in Planung.

Verpflegung mit Prädikat – die hella Allee
So viel Brause sieht man nicht alle Tage. In fünf fröhlichen Farben (Rot, Orange, Gelb, Blaugrün und Durchsichtig) leuchteten die diversen hella-Schorlen und Wasser „dreistöckig“ in der neuen Verpflegungsstraße. Ein einmaliges Bild. Auch der verlängerte Auslauf den Ballindamm hinunter bis zur Bergstraße fiel angenehm auf. Dort bog man dann nach Chip-Rückgabe und Medaillen-Annahme – bei den Frauen um eine Rose ergänzt – in die neue hella-Allee ein. An deren Ende warteten noch Bananen und das leckere Erdinger Alkoholfrei. Prost!

Hamburger Meisterschaften der Senioren

Für hervorragende Resultate sorgten einmal mehr wieder Hamburgs Senior/Innen. Insgesamt 13 Titel wurden vergeben. M40-Sieger Jens Gauger (Platz 30, LG Wedel-Pinneberg, 33:10 Min.) oder W40 Siegerin Margit Pritzkow (Platz 20, SC Urania, 39:33 Min.) seien hier stellvertretend für alle anderen erwähnt. Der älteste Teilnehmer Herbert Buchwald (83 Jahre, 1:00:53 brutto/59:57 netto) von der LG Alsternord erhielt beim Zieleinlauf an der Binnenalster verdienten Sonderapplaus.

Hamburger Laufcup

Der Alsterlauf war erster von drei Wertungsläufen zum Hamburger Laufcup. Nach der ersten Etappe führen Dennis Mehlfeld (Lübecker SC, 32:02 Min.) und Vorjahressiegerin Karin Nentwig (Hochschule Hamburg, 39:52 Min.). Das aktuelle Ranking ist unter www.hella-laufcup.de zu finden.

Unsere neuen KM-Schilder

Verkehrsabsperrer VVL (Erich Luckau) spendierte einen Satz große KM-Schilder für die Strecke. IAAF/AIMS-Vermesser Detlev Matzen nahm Maß. „Die standen zentimetergenau wo sie hingehören“ sagte er anschließend. Viel Arbeit für genaue Zwischenzeiten.

Erfrischungsmarkt an der Petrikirche

Erneut unproblematisch verlief die Startunterlagenausgabe. Keine Staus zu keiner Zeit. Das neue über 200 QM große Kleiderbeutelaufbewahrungszelt war auch genau richtig bemessen. Hoffentlich dürfen wir auch 2008 die Straße „Speersort“ nutzen – dann ergänzen wir dort noch große Umkleidezelte und die Kinderbetreuung. Das Alsterlauf Funktionsshirt ging ebenfalls „weg wie warme Semmeln“.

Neuer Termin: Sonntag, 14. September 2008

2008 findet der 19. Int. PSD-Bank Alsterlauf Hamburg voraussichtlich am 14. September statt. Grund hierfür sind (mal wieder) unkoordinierte Terminbegehrlichkeiten der sogenannten „Premium Events“. Die Cyclassics haben sich auf unseren Termin gesetzt; wir schweigen still und weichen aus. Zum Glück konnte das Airport Race mit uns tauschen (findet nun erstmals vor dem PSD-Bank Alsterlauf am 7. September 2008 statt) – sonst wäre es „eng“ geworden.

author: GRR

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