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01
05
2009

Für uns ist „Nachhaltigkeit“ kein leeres Schlagwort. Im letzten Jahr haben wir der Stiftung „sanu“ aus Biel den Auftrag erteilt, eine Nachhaltigkeitsanalyse der Bieler Lauftage zu erstellen. Die Ergebnisse sind sehr interessant. Wir haben die nötigen Schlüsse daraus gezogen und werden diese Erkenntnisse in Zukunft in die Organisation einbauen.

51. Bieler 100-Kilometer-Lauf 2009 – Ausblick und Rückblick

By GRR 0

Ausblick 2009ff
1.    Neuerungen
Nach dem grossen Erfolg im letzten Jahr und den zahlreichen Neuerungen steht in diesem Jahr die Kontinuität und die Detailpflege im Vordergrund. Die kürzlich eingeführten Änderungen müssen konsolidiert werden. Aus den gewonnen Erkenntnissen haben wir die Konsequenzen gezogen und leichte Korrekturen angebracht.

Die Strecken erfahren jedoch keine Änderungen. Durch eine Terminkollision muss in Büren der Verpflegungsposten etwa um 400 m verlegt werden.

Dafür können wir Synergien nutzen mit dem Seeländischen Turnfest in Aarberg. Die Organisatoren haben das Programm am Freitagabend angepasst und in den 100-km-Lauf im Städtchen integriert. Dadurch können beide Events profitieren.
 
Mit Änderungen bei den Begleitfahrzeugen und den Velobegleitern versuchen wir, die Ver-kehrsprobleme im ganzen Seeland und auf der Strecke besser zu lösen. Mit der neuen Zeitmessung erhalten alle Teilnehmenden auf die Sekunde genau die von ihnen gelaufene Zeit von der Startlinie bis auf die Ziellinie.

Die Kinderrennen werden am Donnerstagabend im gleichen Rahmen durchgeführt. Eine Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung der Stadt Biel ist in Vorbereitung.

2.    Nachhaltigkeit

Für uns ist „Nachhaltigkeit“ kein leeres Schlagwort. Im letzten Jahr haben wir der Stiftung „sanu“ aus Biel den Auftrag erteilt, eine Nachhaltigkeitsanalyse der Bieler Lauftage zu erstellen. Die Ergebnisse sind sehr interessant. Wir haben die nötigen Schlüsse daraus gezogen und werden diese Erkenntnisse in Zukunft in die Organisation einbauen. Vor allem wollen wir vermehrt zielorientiert arbeiten und uns auf Schwerpunkte in der Organisation konzentrieren.

Mit der Nachhaltigkeitsanalyse können wir uns in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht Ziele setzen, diese messen und schlussendlich auswerten. Durch diesen Verbesserungsprozess lässt sich der Grossanlass weiter entwickeln und den Bedürfnissen der Teilnehmenden anpassen. Damit können wir die Bedürfnisse der Teilnehmenden oder die Anforderungen der Helfer besser erfassen und von einem Jahr zum andern vergleichen.

Ein wichtiger Bereich sind die Wünsche und Ansprüche der Sponsoren, welche wir ebenfalls noch vermehrt in unserer Organisation berücksichtigen wollen. Im Umweltschutzbereich ist unser Wunsch, dass möglichst viele Teilnehmende mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Im Anhang finden Sie einige Beispiele von Auswertungen aus der Nachhaltigkeitsanalyse.

3.    Zielsetzungen

Die Nachhaltigkeitsanalyse hat uns Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir uns selber kontrollieren und ständig verbessern können. Unsere Ziele für die Zukunft können wie folgt umschrieben werden:

–    Die Teilnehmerzahl ungefähr bei 4000 Läuferinnen und Läufern stabilisieren.
–    Eine hohe Teilnehmerzufriedenheit erwirken.
–    Genügend motivierte Helferinnen und Helfer im Einsatz haben.
–    Das grosses Engagement im OK und im erweiterten OK weitertragen.
–    Erreichen, dass die Bieler Bevölkerung die Lauftage als den wichtigsten Sportan-lass der Region  wahrnehmen.
–    Steigerung oder mindestens Stabilisierung der Sponsorenbeiträge.
–    Mit positiven Rechnungsabschlüssen über mehrere Jahre Reserven für die nötigen Investitionen bilden.
–    Die Lauftage rechtzeitig vor dem Abbruch des alten Eisstadions neu ausrichten.
–    Vermehrte Integration des Publikums, der Behörden und weiterer interessierter Kreise in den ganzen Event.
–    Prüfung von Kooperationen, um allfällige Synergien zu nutzen.

Mit diesen zum Teil visionär anmutenden Zielen sind wir überzeugt, die Zukunft der Bieler Lauftage über die nächsten Jahre sportlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich in Biel und im Seeland zu sichern.

Jakob Etter, OK-Präsident

 

Das Jubiläumsjahr im Rückblick
1.    Erwartungen

Nach meinem ersten Präsidialjahr war die Situation für uns alle mehr als unsicher. Das Jubiläum stand bevor. Für den Jubiläumsanlass haben wir zahlreiche Neuerungen angeboten. Zusätzlich wurde allen Teilnehmenden  ein Jubiläumsgeschenk in Aussicht gestellt. Es war für uns alle sehr schwierig abzuschätzen, wie die Läuferinnen und Läufer auf alle diese veränderten Voraussetzungen reagieren würden. Vorsichtshalber rechneten wir mit 10 bis 20 Prozent mehr Teilnehmenden. Schlussendlich wurden wir von der Rekordteilnehmerzahl überrascht und zum Teil sogar überfahren bzw. überrannt.

2.    Zielvereinbarungen

Die Vorbereitungen wurden zeitgerecht und effizient vorgenommen. Doch die Neuerungen wie der Nacht-Halbmarathon von Biel nach Aarberg, die Fünfer-Stafetten und vor allem das Kinderrennen bescherten allen zusätzlichen Aufwand und erhöhten damit die Arbeitsbelastung. Ausserdem mussten wir für die neuen Chargen zusätzliche Helferinnen und Helfer rekrutieren. Anstelle der erwarteten 3500 Läuferinnen und Läufer gingen letztendlich mehr als 5000 Anmeldungen ein. Abgesehen von den längeren Wartezeiten bei der Startnummernausgabe konnten wir den Ansturm einigermassen bewältigen. Somit wurde unsere Zielsetzung bereits bei den Anmeldezahlen bei weitem übertroffen.

3.    Gründe des Erfolgs

Wie erwähnt, haben wir wegen dem Jubiläum eine leichte Teilnehmersteigerung erwartet. Dass wir allerdings mit über 5000 Anmeldungen einen neuen absoluten Teilnehmerrekord würden verzeichnen können, liessen wir uns nicht erträumen. Entsprechend waren wir auch nicht in allen Bereichen genügend vorbereitet.
 
In erster Linie konnten wir eine erhebliche Steigerung bei den Teilnehmenden auf der Originaldistanz von 100 km verzeichnen. Die Zunahme betrugt dort im Vorjahresvergleich rund 800 Startende. Auch die neuen oder geänderten Wettbewerbe erfuhren erheblich Teilnehmersteigerungen. So haben sich bei den Stafetten und beim Halbmarathon von Biel nach Aarberg die Teilnehmerzahlen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die am Donnerstagabend ausgetragenen Kinderrennen brachten allerdings noch nicht den gewünschten Erfolg. Dort müssen wir uns in Zukunft noch besser profilieren.
 
Die einzelnen Rennen gingen problemlos über die Bühne. Glücklicherweise ereigneten sich keine nennenswerte Un- oder Zwischenfälle. Mit Walter Jenni und Sonja Knöpfli liefen zwei würdige Sieger als erste über die Ziellinie. Mit dem Sieg in Biel wurden sich auch Schweizermeister bzw. Schweizermeisterin im Ultramarathon.
Vor allem konnten wir wiederum sehr viele Erstanmeldungen und erstaunlich viele jüngere Läuferinnen und Läufer am Start begrüssen. Das gibt Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft des Hunderters.

4.    Herausforderungen an die Organisatoren und an das Personal

Das Jubiläum brachte für die Organisatoren und für alle Helferinnen und Helfer zusätzliche Aufgaben. Mit dem neuen Teilnehmerrekord nahmen die Anforderungen nochmals deutlich zu. Trotz der grossen Belastungen waren alle hoch motivierten und leisteten zum Teil fast grenzenlosen Einsatz. Die vielen positiven Rückmeldungen der Läuferinnen und Läufer bezüglich der Betreuung entlang der Strecke und bei den Verpflegungs- oder Samariterposten legen hier ein deutliches Zeugnis ab. Diese Leistungen können nicht hoch genug eing-schätzt werden.

Auch die Läuferinnen und Läufer konnten vom grossen Jubiläum profitieren – und zwar mit einem einmaligen Jubiläumsgeschenk, welches von der Stadt Biel grosszügig unterstützt wurde. Neben dem hochwertigen Victorinox-Taschenmesser, das als Jubiläumsgeschenk diente, hat Mike Sommer eine interessante Jubiläumsbroschüre über die 50 Jahre 100-Kilometer-Lauf verfasst.

5.    Reaktionen der Teilnehmenden

Unzählige Reaktionen gingen nach dem Lauf- und Walkingwettbewerb bei uns ein. Über e-mail, Gästebuch im Internet, per Post oder per Telefon meldeten sich die Teilnehmer. Ungefähr 85 Prozent der Reaktionen fielen positiv aus. Einige unterstützten uns mit Verbesserungsvorschlägen. Etwa fünf Prozent waren nicht zufrieden und äusserten Kritik.
Was wir zum Beispiel unterschätzt hatten, war die Bedeutung des Finisher-T-Shirts. Bei vie-len war die Enttäuschung sehr gross, dass sie vor der Abreise kein Finisher-T-Shirt erhielten. Bis im September waren allerdings sämtliche T-Shirts, Medaillen und Sackmesser zugestellt. Daraufhin erreichte uns nochmals eine Flut von positiven Reaktionen. Sehr viele Läuferinnen und Läufer waren dermassen begeistert vom Anlass, dass sie ihre Teilnahme für 2009 bereits wieder zugesagt haben. Die bisherigen Anmeldungseingänge sind auf jeden Fall viel versprechend.

6.    Geplante Verbesserungen

Mit dem grossen Erfolg und den eingeführten Neuerungen sind wir überzeugt, die Zukunft in der Bieler Laufszene eingeläutet zu haben. Der 51. Hunderter steht vor der Tür. Wir sind gespannt auf die heurigen Anmeldezahlen. Nach dem letztjährigen Jubiläumsevent mit Rekordbeteiligung gehen wir 2009 aber von einem Rückgang aus.
 
Die Organisatoren und Helfer sind motiviert und bereit, die grossen Herausforderungen anzupacken. Wir erachten es als ein Privileg, uns zu Gunsten des grössten jährlich wiederkehrenden Sportevent in Biel und dem Seeland zu engagieren.
 
Aufgrund der Reaktionen aus dem letzten Jahr führen wir neu die Nettozeit ein. Das heisst, die Zeitmessung beginnt erst zu laufen, wenn eine Sportlerin oder ein Sportler die Startlinie effektiv überschreitet. Für die immer zahlreicher werdenden Begleitfahrzeuge gilt eine neue Streckenführung. Die Begleitung pro Läufer wird auf einen Velofahrer beschränkt, damit sich auf der Strecke keine Kollisionen ereignen. Im Auftrag von Swiss Athletics gilt der 100-km-Lauf auch 2009 als die Schweizermeisterschaft über 100 km.
 
Wie Sie sehen, sehr geehrte Damen und Herren, sind die Verantwortlichen der Bieler Lauftage offen für Neuerungen. Der Grossanlass hat sich weiter entwickelt und wird sich weiter entwickeln. Selbstverständlich überprüfen wir die geplanten Veränderungen im Vorfeld kritisch und setzen sie nur um, wenn sie im Interesse der Läuferinnen und Läufer sind. Keinesfalls dürfen wir aber die Kostensituation ausser Acht lassen.

Wir hoffen, dass sich der Aufwärtstrend bei diesem einmalig schönen und anspruchsvollen Sportanlass fortsetzt. Wir wollen vielen den vielen Tausenden Athleten, Zuschauern und Betreuern, aber auch den Behörden, Medien und Sponsoren überdurchschnittlich gute, spannende und interessante Wettbewerbe bieten. Dabei müssen immer die Fairness und die Kameradschaft für alle im Vordergrund stehen.

 

 

author: GRR

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