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40. Zürcher Silvesterlauf am 11. Dezember 2016 ©Alphafoto

40. Zürcher Silvesterlauf am 11. Dezember 2016 – Hochstehende Eliten-Rennen und ein Teilnehmerrekord

By GRR 0

Mit 24'479 angemeldeten LäuferInnen, 21'556 gestarteten und 21'449 klassierten erzielte der 40. Zürcher Silvesterlauf einen erneuten Teilnehmerrekord.

Pünktlich zu den Eliterennen, die erstmals als Ausscheidungsrennen auf einer kurzen Rundstrecke ausgetragen wurden, hörte auch der leichte Regen auf. So bekam das Publikum spannende Rennen und mit Tadesse Abraham und der Kenianerin Betty Chepkwony bekannte SiegerInnen geboten. 

Nach dem Eindunkeln sorgten die teils kostümierten Teilnehmenden der Plausch-Kategorien für einen stimmungsvollen Ausklang.

 

Die Strecke durch die weihnächtlich dekorierte Altstadt sorgt beim Zürcher Silvesterlauf für eine  besonders festliche Stimmung. Bild: Alphafoto.com

Seit der Premiere am 30. Dezember 1977, als sich mit Markus Ryffel eine lebende Legende des  Schweizer Laufsports als Sieger feiern lassen konnte, ist der Zürcher Silvesterlauf für LäuferInnen ein fester Termin im Dezember. Das zeigte sich auch bei der 40. Jubiläumsausgabe, die am 11. Dezember über die Bühne ging und mit 24'479 angemeldeten LäuferInnen aus sämtlichen Schweizer Kantonen und 105 verschiedenen Nationalitäten einen neuen Anmelderekord verzeichnete.

Davon traten 21'557 am Sonntag tatsächlich an und 21'449 Laufsportbegeisterte erreichten das Ziel. Auch beim Alter deckten die LäuferInnen eine enorme Bandbreite von 2 bis 82 Jahren ab. Der leichte Regen tat der Stimmung auf und neben der Strecke keinen Abbruch. Zumal die Niederschläge rechtzeitig für die Eliterennen aufhörten und es für den Rest des Nachmittags und des frühen Abends trocken blieb.

Neues Eliterennen sorgt für Action
Besonders gespannt durfte man auf die Rennen der Elite-Kategorien sein, denn die Organisatoren hatten sich zur Jubiläumsausgabe einen neuen Modus ausgedacht: Nach dem Start am Limmatquai wurden die LäuferInnen auf eine rund 325 Meter lange Runde um Fraumünster und Stadthaus geschickt. Alle zwei Runden wurden nach Zwischensprints die jeweils letztplatzierten AthletInnen von der Jury aus dem Rennen genommen wurden.

Nach etwas über fünf Kilometern machten dann die verbliebenen fünf LäuferInnen den Tagessieg unter sich aus. So bekam das Publikum die AthletInnen häufig zu sehen, und zudem hofften die Organisatoren auf spannende Zwischensprints. Schon im Rennen der Männer kam es aber zu einer frühen Selektion: Der OL-Spezialist Matthias Kyburz schlug vom Start weg ein hohes Tempo an, und bald bildete sich eine Vorhut von fünf Mann.

Vorjahressieger Tadesse Abraham läuft souverän zum Sieg
Ausser dem Vorjahressieger Tadesse Abraham liefen in dieser Spitzengruppe der Eritreer Simon Tesfay, die beiden Kenianer Patrick Ereng und Bernard Matheka sowie der Genfer Julien Lyon. Zur Rennhälfte verloren Lyon und Matheka den Anschluss. So machten drei Läufer den Sieg unter sich aus, und Tadesse Abraham erzwang bereits fünf Runden vor Schluss die Entscheidung:

«Ein Ausscheidungsrennen ist ungewohnt, und darum habe ich mich vom Start weg an der Spitze gehalten. Besonders Tesfay war heute stark, und gegen ihn wollte ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen. Mein Angriff fünf Runden vor Schluss hat gesessen. Nun werde ich nächstes Jahr versuchen, mit einem vierten Sieg zum alleinigen Rekordsieger beim Zürcher Silvesterlauf zu werden.»

Betty Chepkwony siegt, Vorjahressiegerin Martina Strähl wird Zweite
Auch im Elite-Rennen der Frauen sorgte der Modus als Ausscheidungsrennen vom Start weg für ein enorm hohes Tempo. Lange bestimmte die Deutsche Diana Sujew das Tempo und setzte sich mit der jungen Kenianerin Betty Chepkwony vom Rest der Läuferinnen ab. Zwei Runden vor Schluss musste Sujew wegen Seitenstechen Tempo raus nehmen. Davon unbeeindruckt lief Chepkwony zu ihrem ersten Sieg beim Zürcher Silvesterlauf – im Vorjahr war sie noch Dritte geworden.

«Weil ich bei diesem ungewohnten Modus kein frühes Ausscheiden riskieren wollte, bin ich das hohe Anfangstempo mitgegangen. Der Sieg freut mich sehr, aber meine ältere Schwester Caroline hat den Zürcher Silvesterlauf sogar drei mal gewonnen. Also werde ich wieder nach Zürich kommen, um an diese Marke heran zu kommen.

Ansprechende Leistungen bekam das zahlreich erschienene Publikum auch von den Schweizerinnen geboten: Martina Strähl war lange auf Rang Drei unterwegs und konnte sich durch die Probleme von Sujew noch auf Rang Zwei verbessern. «Wegen einer leichten Erkältung hatte ich heute etwas Mühe mit der Atmung, und darum lag die Bestätigung des Sieges vom Vorjahr kaum in Reichweite. Nach dem Start hab ich mich nicht verrückt machen lassen und mein eigenes, hohes Tempo gehalten. Ich hatte vor dem Rennen durchaus Respekt vor den 800-Meter-Spezialistinnen und war darum auch nervös.» Auch die Marathon-Spezialistin Maja Neuenschwander arbeitete sich im Verlauf des Rennens nach vorne und sprintete am Ende gar um Rang Drei mit.

Ein Volkslauf für jung und alt
So spannend die Elite-Rennen auch waren: Das eigentliche Herzstück am Zürcher Silvesterlauf sind seit jeher die verschiedenen Hobby-Kategorien, von Familien-Rennen bis zu den oft kostümierten, eher spassorientierten LäuferInnen.

Von elf Uhr morgens bis um Viertel vor sieben Uhr abends wurde eine Kategorie nach der anderen auf die verschiedenen Strecken in der Altstadt von Zürich geschickt – insgesamt über 21'557 LäuferInnen. Für 1'700 Schulkinder, die mit insgesamt 169 Schulklassen am Zürcher Silvesterlauf teilnahmen, hatte die Migros im Rahmen der Aktion Generation M das Startgeld übernommen. Zur Feier des Jubiläums wurden zudem insgesamt 500 weisse und blaue T-Shirts an Teilnehmende mit Jahrgang 1977 ausgegeben, worauf sich diese auf eine Jubiläumsrunde über eine Distanz von 1,5 Kilometern machten.

Prompt zog OK-Präsident Bruno Lafranchi ein positives Fazit zur 40. Jubiläumsausgabe: «Wir wollten zum runden Geburtstag keinen Zirkus veranstalten, sondern den LäuferInnen einen Mehrwert bieten.

Das ist uns mit der Podiumsdiskussion und der Jubiläumsrunde auch gut gelungen. Auch der neue Modus der Elite-Rennen hat für das Publikum einen Mehrwert gebracht. Auch wenn es sicher noch Optimierungspotential gibt, können wir mit dieser Premiere zufrieden sein. Beim 50. Geburtstag will ich aber nur noch als VIP und stiller Geniesser am Zürcher Silvesterlauf Teil nehmen – man soll schliesslich dann aufhören, wenn es am schönsten ist.»

Laut Bruno Nägeli vom Rettungsdienst Intermed, am Zürcher Silvesterlauf als Einsatzleiter der Sanität im Einsatz, fiel auch das medizinische Fazit mit einer Ausnahme positiv aus: «Mit nur 21 Fällen hatten wir bemerkenswert wenig zu tun. Ins Spital musste ausser einem Passanten eine weitere Person: Diese erlitt im Rennen einen Hirnschlag, konnte sehr schnell der Erstversorgung zugeführt wurden und wurde dann für neuronale Abklärungen ins Krankenhaus gebracht.»

Der 41. Zürcher Silvesterlauf geht am 10. Dezember 2017 über die Bühne.

 

Elite Damen – Top Fünf – 5,2 Kilometer

1. Betty Chepkwony, KEN, 16.39,0
2. Martina Strähl, Oekingen/SO, 16.53,0
3. Krisztina Papp, Winterthur/ZH, 17.22,2
4. Diana Sujew, GER, 17.23,0
5. Maja Neuenschwander, Rubigen/BE, 17.24,2

Elite Herren – Top Fünf – 5,2 Kilometer

1. Tadesse Abraham, Genf/GE, 14.29,5
2. Simon Tesfay, Uster/ZH, 14.37,5
3. Patrick Ereng, KEN, 14.38,2
4. Matthias Kyburz, Liebefeld/BE, 14.52,0
5. Bernard Matheka, Reconvilier/BE, 14.53,8
 

 
Sämtliche Ranglisten vom 40. Zürcher Silvesterlauf finden Sie hier.

Hier können Sie die Ranglisten der Elite-Damen und Elite-Herren als PDF herunterladen

 

Die Abschlussstatistik finden Sie hier als PDF.

Quelle: Zürcher Sivesterlauf

author: GRR

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