Die Ausschreibung der Sägerserie von Tegeler Forst. ©Horst Milde
4. Berliner Läufertreffen 2014 in der „Kunstfabrik Schlot“ von John Kunkeler war rundum ein Erfolg – Horst Milde berichtet
Das 4. Berliner Läufertreffen fand am Mittwoch, dem 15. Januar 2014 in der Kunstfabrik und Jazzclub "Schlot "in den Edisonhöfen in Berlin-Mitte statt. Mit etwa 80 Besuchern war die Resonanz weiterhin steigend.
John Kunkeler, Marathonläufer und Hausherr eröffnete das Treffen der Läufer und Läuferinnen. Mit Burkhard Swara, Eva-Maria Lehmann und Wolfram Weber waren auch ehemalige Berliner Läufer aus Westdeutschland angereist, um die alten Läuferkollegen von früher wieder mal treffen, Peter Greif hatte leider abgesagt.
In einer Endlosschleife auf der Leinwand des Jazzclub "Schlot" zeigten sich viele Läuferinnen und Läufer bei diversen Wettkämpfen und stimmten die Teilnehmer auf das Läufertreffen ein, daß dann auch ganz locker begann.
"Charlie" Schöttler begann als erster Referent auf der Bühne die Entstehung und Hintergründe der berühmten Berliner "Sägerserie" zu erklären, die nun auch schon seit 1974 in den Hügeln des Tegelers Forsts stattfindet. Schöttler gehört mit zu den Urgesteinen der Berliner (West) Laufentwicklung, die dazu beigetragen haben, daß sich Berlin zu einer Laufhochburg entwickelt hat. Seine Histörchen und die Anmerkungen zu unbekannten Hintergründen, die die "Sägerserie" zu einem Kultlauf machte, riefen allgemeine Heiterkeit hervor.
Ebenso originär in der Laufszene Berlins (Ost) ist Roland Winkler, der gleichzeitig wie Charlie als bekannter Läufer – bis hin zum 100 km Lauf – bei diversen Läufen als Teilnehmer präsent war, aber auch als Organisator sich verdient gemacht hat. Roland erinnerte besonders an Folker Lorenz – ein ehemaliger 2:18 Marathonläufer – der jahrzehntelang die Plänterwaldserie organisierte. Wolfgang Weising von der LAUFZEIT nannte Lorenz in einem Nachruf von 2009 einen "stillen Enthusiasten. Winkler erinnerte auch an seine eigene einmalige Team-Marathon-Serie, die ebenfalls im Plänterwaldwald stattfindet – jetzt aber in Leipzig und in Brandenburg fortgeführt wird.
Eine besondere Einladung an die Berliner Läuferinnen und Läufer sprach der Staatssekretär Dr. Michael Schneider von der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin aus. Am 23. Januar 2014 ab 17.00 Uhr richtet die Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin mit einer Präsentation und einer Podiumsdiskussion auf das Läuferland Sachsen-Anhalt hin (German Road Races e.V. wies schon extra darauf hin): – LaufLand Sachsen-Anhalt stellt sich vor
Ehrengast des Berlin Läufertreffens war Hans Grodotzki, wohnhaft in Potsdam, der Silbermedaillengewinner über 5.000m und 10.000 m von Rom 1960, ein bisher in Deutschland unerreichteter olympischer Erfolg. Hans Grodotzki war Mitglied der Gesamtdeutschen Olympiamannschaft und konnte vieles aus dieser Zeit den atemlos zuhörenden Besuchern erzählen, von den Ausscheidungen für die Spiele im Ausland bis zum Verhältnis der Aktiven untereinander zu dieser Zeit. Ein Achillessehnenriß beendete seine erfolgreiche Laufbahn zu früh, laufen kann er bis heute deswegen nicht, aber Fußballspielen!
Heinz Uth interviewte Dr. Sigrid Lomsky, die als Ultraläuferin von ihm auch trainiert wurde. Sigrid Lomsky konnte vieles Unbekanntges aus der Ultraszene berichten, von den Einsätzen beim 100 km Läufen bis zu einigen 7-Tagesveranstaltungen, insbesondere auch in Südamerika. Vom Ultralaufen hat sie inzwischen Abschied genommen, aber Rudern, Reiten und ganz besonders Tangotanzen stehen heute bei ihr an erster Stelle.
Besonders begrüßt wurden die Berlin-Marathon Sieger Günter Hallas (1974) von der LG Nord, das Ehepaar Christin und Ralf Bochröder (Sieger/-in 1975), Angelika Brand (1977) und der Dreifach-Sieger Ingo Sensburg (NSF) (1976, 1979 und 1980), aber auch die Organisatoren des Berlin-Marathon, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz den Erfolg des Laufes erarbeiteten wie Dr. Willi Heepe (Medical Director), Helge Ibert (Streckenauswahl und Vermessung) und Heinz Uth.
Christoph Kopp, Race Director von "Berlin läuft …" und auch vorher schon aktiv beim Berlin-Marathon spendierte im Namen von "Berlin läuft…" eine Stubenlage, um auf Berliners Traditionsveranstaltung die BIG 25 km am Mai 2014 aufmerksam zu machen, sowie den existierenden "Berlin läuft Läuferclub".
Dr. Ronald Musil von dr LG Mauerweg e.V. Berlin erinnerte an den 3. 100 Meilenlauf Berlin am 16./17. August 2014 auf dem ehemaligen Grenzstreifen und verteilte die entsprechenden Werbeflyer, um Helfer, als auch Interessenten für diese Veranstaltung zu finden.
Der Aufruf Erinnerungsstücke und Laufsouvenirs für das Sportmuseum Berlin mitzubringen hatte eine ziemlich große Resonanz. Viele hatten Exponate mitgebracht, die wir in der nächsten Zeit hier auch zum Teil vorstellen werden. Ganz besonders ist aber ein spezielles Exponat zu erwähnen – nicht zu toppen – Eva-Maria Lehmann und Burkhart Swara brachten aus ihrer reichhaltigen Sammlung das Originallaufhemd des Siegers des 9. Berlin-Marathon 1982 Domingo Tibaduiza (COL) 2:14:46 mit, das sie ihm damals "abgeschwatzt" hatten. Das war denn doch die Krönung.
Den weiteren Spendern sei Dank gesagt für ihre Exponate für das Sportmuseum Berlin.
Die offizielle Veranstaltung war ab 20.30 Uhr beendet, die Nachfeier soll bis 1.00 Uhr gedauert haben!
Heinz-Jürgen Mittmann bedankte sich bei den Teilnehmern für den Besuch, bei John Kunkeler für Musik und die Räumlichkeiten und bei Jörg Scheider für die technische Betreuung.
Das 5. und nächste Jahrestreffen steht schon fest:
Mittwoch, dem 21. Januar 2015 in der „Kunstfabrik Schlot“!
Horst Milde
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