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38. Jenaer Kernberglauf 2014 ein Erfolg - Stollen und Tee blieben übrig ©Jenaer Kernberglauf

38. Jenaer Kernberglauf 2014 ein Erfolg – Stollen und Tee blieben übrig

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André Czech aus Jena, der schnellste Bäckermeister Thüringens, musste nach seinem Zieleinlauf feststellen, dass der von ihm gebackene Riesenstollen diesmal nicht ganz verkauft worden war.

2013 hatte er erstmals einen 1,5-Meter Stollen gebacken und den Verkaufserlös dem USV Jena gespendet, um damit einen Beitrag zur Sanierung der hochwassergeschädigten Sportanlagen zu leisten. In diesem Jahr hatte er gleich zwei Riesenstollen mitgebracht. Das fast hochsommerliche Wetter führte aber dazu, dass bei den über 1300 Kernberglaufteilnehmern keine weihnachtliche Stimmung aufkam.

Trotzdem war André Czech am Ende mit dem Umsatz und vor allem seiner Laufzeit von 2:06:01 Stunden über 27-Kilometer sehr zufrieden. Es war sein vierter Kernberglauf als Läufer und das erste Mal über die Königsstrecke. In der M45 reichte dies für einen guten sechsten Platz. Als Sponsor ist er aber schon einige Jahre länger beim Jenaer Kernberglauf aktiv.

Ebenfalls nicht alle wurde der Tee, der von dem Helferteam um Prof. Dr. Karl-Dietrich Morgeneier seit früh 6.00 Uhr gekocht wurde. Morgeneier gehört zu den Kernberglaufmitgründern, die vor 38. Jahren den kleinen Bruder des Rennsteiglaufs aus der Taufe hoben. Von Beginn an ist er bei der Läuferversorgung im Einsatz. Fast 5.000 Liter Tee kochte er mit seinem Team.

Im Ziel griffen die Läufer aber mehr zu isotonischen Getränken, um die Flüssigkeits- und Mineralsalzverluste auszugleichen, die durch das sommerliche Wetter begünstigt wurden. Auf der Strecke wurde an allen Versorgungspunkten, besonders am Steinkreuz, allen Getränken stark zugesprochen. An der letzten Versorgungsstelle, sieben Kilometer vor dem Ziel, gab es sogar auf Wunsch einen Schluck Köstritzer Bier, was aber sonst eher im Ziel viele Abnehmer beim Versorgerteam um den Gastronomen Frank Eberhardt fand.

Bratwürste zu wenig

Alle Läuferinnen und Läufer konnten sich bei Eberhardts Team eine kostenlos wohlschmeckende vegetarische Suppe abholen. Aber auch die angebotenen Thüringer Bratwürste und Brätl gingen gut, so dass er im Verlaufe des Vormittags noch mal nachbestellen musste.

Speerwurf-Olympiasiegerin gab Startschuss

Obwohl keine offizielle Schirmherrin, konnte Ralf Jahnke, der Chef vom Laufladen Jena, einer der Haupt-Sponsoren des Kernberglaufs, die Speerwurf-Olympiasieger von 1988, Petra Felke, kurzfristig gewinnen den Startschuss für den Hauptlauf zu geben. Sie war nicht ganz uneigennützig in das Universitätssportzentrum gekommen, startete doch ihr Sohn Tom Meier zum zweiten Mal beim Kernberglauf. 2013 lief er die 15-Kilometer in 01:24:54.

Diesmal war er auf der 27-Kilometerstrecke unterwegs und schaffte diese in 2:50:06, was ein erster Platz in der männlichen Jugend bedeutete. Eigentlich ist er aber wie seine Mutter, die ihn trainiert, Speerwerfer beim LAC Jena. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften warf er 76,80m, was Sieg und neuer Altersklassenrekord bedeutete. Damit kam er fast an den Weltrekord seiner Mutter über 80,0 Meter (1988) heran. Seit 1990 wird mit anderen Speeren geworfen, so dass ihr Rekord ein „ewiger“ ist.

Kinder- und Schülerläufe der Sparkasse mit Medaillen

Die 123 Kinder und Schüler bei den von der Sparkasse gesponserten Läufen über einen und 2,5-Kilometer konnten sich in diesem Jahr erstmals über eine Teilnehmermedaille freuen.

Trotz Lokführerstreik gestartet

Fast 40 Minuten nach dem offiziellen Start ging Clemens Tragelehn aus Berlin an den Start. Er hatte von unterwegs angerufen, dass er auf Grund des Lokführerstreiks einen Fernbus nehmen muss aber auf jeden Fall mitlaufen möchte, was die Organisatoren möglich machten. Nach guten 02:30:58 kam er ins Ziel und wurde in der Altersklasse M45 26. Ob weitere Teilnehmer auf Grund des Streiks eventuell garnicht anreisen konnten, ist dem Veranstalter nicht bekannt. Die 1320 Zieleinläufe, 40 weniger als 2013, bei allen Strecken spricht eher für einen geringen Ausfall.

Zum 10. Mal aus China angereist

Langfristig geplant und nicht vom Pilotenstreik betroffen war die Anreise von Hans-Olaf Wartenberg. Zum zehnten Mal in Folge reiste er zum Kernberglauf extra aus China an, wo er seit 2005 beruflich tätig ist. Er hat sich fest vorgenommen, dass er auch die nächsten Jahre möglichst keinen Kernberglauf auslassen möchte, da er zu den jetzt nur noch zwei Läufern gehört, die an allen 38. Kernbergläufen teilgenommen haben.

Für die 15-Kilometer benötigte er 01:38:45 Stunden und belegte damit einen 12. Platz in der M60. Peter Kindler von der WSG Lobeda ist der zweite mit 38 Läufen. Er brauchte 01:43:42 und wurde damit 15. in der Altersklasse 65. Die Beiden und Thomas Klinge (SV Einheit Erfurt), Wolfgang Ketscher (Triathlon Jena), Hans-Georg Schütz (SV Cospeda), Steffen Vieweg (LAC Erdgas Chemnitz), Falk Ballay (Falks Lauffreunde), Thomas Leipold-Haas (LV Einheit Greiz), André Lehmann (Club der 25er) und Frank Kupper (Post SV Buxtehude) gehören zum „Club 25“ des Kernberglaufs.

Dieser wurde zum 25. Kernberglauf 2002 gegründet. In ihn wurden vom Veranstalter 25 Läufer aufgenommen, die ihren 25. Kernberglauf erfolgreich absolviert hatten. Als besondere Auszeichnung bekamen sie eine personenbezogene Startnummer, die mit der 25 beginnt und ein kostenloses lebenslanges Startrecht beim Kernberglauf beinhaltet.

Die Idee stammte vom damaligen Gesamtleiter Dr. Peter Fuchs. Auf der 27-Kilometerstrecke waren noch Horst Freudenberg (Lusaner SC 1980 e.V.), Dr. Ralph Walther (USV Jena) und Torsten Harzer (LAC Chemnitz) vom „Club 25“ zu finden. Horst Freudenberg hatte übrigens mit dem Laufladen Jena die Idee eines einheitlichen Club-Läuferhemdes entwickelt, welches die Clubmitglieder dort bestellen können.

Thüringer räumten Medaillenränge ab

Insgesamt 12 Medaillenränge holten sich Läuferinnen und Läufer aus Thüringen, darunter einige Seriensieger oder Platzierte der vergangenen Jahre beim Kernberglauf.

Die Sieger und Platzierten:

27-Kilometer

1. Christian Seiler, Rennsteiglaufverein 01:41:27

2. Matthias Flade, DJK LC Vorra/Newbalance Team 01:45:06

3. Philipp Heisch, SG Adelsberg 01:46:53

1. Anja Jakob, Klingenthal 02:07:26

2. Anke Härtl, Rennsteiglaufverein/LG Süd 02:17:14

3. Antje Müller, SV Oberholz 02:18:17

15-Kilometer

1. Tobias Schröder Skiclub, 1927 Köthen 00:54:04

2. Thomas Häusler, SV Hermsdorf 00:54:17

3. Sören Lösch, USV Jena Orientierungslauf Jena 00:55:27

1. Astrid Hartenstein, LV Gera 01:02:55

2. Daniela Oemus, SV Blau-Weiß Bürgel 01:05:05

3. Lydia Walther, Rennsteiglaufverein/LG Süd 01:10:18

5-Kilometer

1. Guido Butschkat, SV 06 Oetinghausen 00:18:12

2. Veit Slodowski, USV Jena Orientierungslauf 00:18:37

3. Malte Slodowski, USV Jena Orientierungslauf 00:19:10

1. Corinna Fink, LV Einheit Greiz 00:22:33

2. Franziska Hochstetter, USV Jena Orientierungslauf 00:24:34

3. Antonia Winkler, LSV Schmölln 00:25:20

Zu den Besonderheiten des Jenaer Kernberglaufs gehört von Beginn an, dass innerhalb kürzester Zeit für alle Strecken alle Altersklassensiegerehrungen, insgesamt über 80, in würdiger Form durchgeführt werden. Dafür gibt es Siegermedaillen, die jedes Jahr mit einem gesonderten Jenaer Motiv gestaltet werden.

In diesem Jahr wurde das Phyletische Museum ausgewählt, welches auch alle Urkunden zierte. Dies ist auch als kleines Dankeschön an die Universität gedacht, die den Kernberglauf von Beginn an unterstützt, ebenso wie die Stadt und wichtige Sponsoren, zu denen außer den genannten die Thüringer Energie AG, der Laufladen Jena, die Köstritzer Schwarzbierbrauerei, die Sparkasse, die Techniker Krankenkasse und die Bäckerei Czech gehören.

Dank an Organisatoren und Helfer

Bis auf zwei Vorfälle, bei denen Läufer kurzzeitig dringende ärztliche Hilfe wegen Kreislaufproblemen benötigten, konnte der Gesamtleiter Dr. Peter Losso ein sehr positives Fazit ziehen. Er bedankte sich bei allen 112 Helferinnen und Helfer vom USV Jena, von der SG Carl Zeiss Jena Süd, beim Laufladen und beim Laufservice Jena. Die meisten waren unter Leitung von Ullrich Schwab als Streckenposten und Ordner im Einsatz, so dass ein Verlaufen auf der anspruchsvollen Strecke nicht möglich war.

Kernberglauforganisatoren liefen selber

Traditionell fand im Rahmen des wöchentlichen Trainings der USV-Lauf-und Walkinggruppe am bereits eine Woche vor dem 38. Jenaer Kernberglauf ein kleiner Wettkampf über 15-Kilometer statt. Dieser gilt als Helferlauf und ist für alle Organisatoren des Jenaer Kernberglaufs offen. Es gingen 22 Helfer an den Start. Erstmals war darunter die Walkinggruppe von Erhard Grahmann, die fünf Starter und vier Starterinnen stellte. Gelaufen wurde die Originalstrecke des Kernberglaufs. Uwe Schreiter gewann den Helferlauf in 1:10 Stunden. Die letzten Walker kamen nach 2:15 Stunden ins Ziel.

Eine Woche nach dem Kernberglauf gibt es dann noch mal eine Wanderung für alle Helfer, natürlich auch in den Kernbergen, wo die Gelegenheit genutzt wird, die Ergebnisse und Erfahrungen beim diesjährigen Lauf auszuwerten und erste Festlegungen für den 39. Jenaer Kernberglauf am 17. Oktober 2015 zu treffen.

Alle Ergebnisse unter www.kernberglauf.de

Dr. H. Kremer

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