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26
06
2014

Lief beim Grandma´s Marathon am 21. Juni 2014 mit 2:09:06 einen neuen Streckenrekord: Dominic Ondoro (KEN). ©Veranstalter

38. Grandma´s-Marathon (Minnesota, USA): Dominik Ondoro bricht Uralt-Rekord – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

 

Am letzten Samstag (21. Juni 2014) lief der Kenianer Dominic Ondoro beim 38. Grandma´s-Marathon am Ufer des Lake Superior mit 2:09:06 einen neuen Streckenrekord und löschte damit die Bestmarke von 2:09:37 durch Dick Beardsley aus dem Jahr 1981.

Damit wurde einer der ältesten Kursrekorde in der globalen Marathonszene verbessert, der seinerzeit nur 31 Sekunden langsamer als die Weltbestzeit von Gerard Njiboer war (Amsterdam 1980) .

 

Der Traditionslauf zwischen den Städten Two Harbor and Duluth im US-Bundesstaat Minnesota erlebte seine erste Auflage bereits im Jahr 1977 und wird jeweils im Monat Juni ausgetragen. Von den vielen Stories um diesen Lauf ist schon der Name ein Kuriosum, denn der Titelsponsor, das Restaurant in Zielnähe „Grandma´s“, war zunächst der alleinige Unterstützer dieses Laufs. 600 US$ soll der Besitzer damals aufgebracht haben, gut 150 Läufer gingen bei der Premiere an den Start. Und da die Behörden die Unterstützung versagten, den Lauf aber nicht verboten, hatten die Veranstalter spontan den Kurs in Eigenregie abgesperrt und den Lauf gestartet.

Dies war der Startpunkt einer bemerkenswerten Erfolgsgeschichte mit schnell steigenden Teilnehmerzahlen; am letzten Samstag erreichten 6211 Finisher im Marathon und 7299 im Halbmarathon das Ziel in Duluth. Sehr bemerkenswert ist bei diesem Lauf der Frauenanteil im Halbmarathon, der mit 4433 Frauen im Ziel auch in diesem Jahr wieder sehr deutlich über dem Anteil der Männer (2866 Finisher) lag.

Der hochkarätige Streckenrekord von Beardsley auf der nicht Bestzeiten-tauglichen Punkt-zu-Punkt-Strecke hielt über 30 Jahre immer wieder den Angriffen der Eliteläufer stand, so auch im letzten Jahr, wo das vermeintlich beste Feld in der Geschichte des Laufs an den Start ging. Aber auch dem jungen äthiopischen Topstar Bazu Worku gelang es 2013 nach zu verhaltenem Beginn nicht, in die Nähe der Bestmarke zu kommen. Seine Siegerzeit von 2:11:14 lag am Ende enttäuschend deutlich über Beardsleys Rekord.

Dass sich in diesem Jahr die Dinge anders entwickelten, deutete sich schon nach 10 km an, die eine etwa zehnköpfige Gruppe in schnellen 30:18 zurücklegte. Im letzten Jahr war man hier fast eine Minute langsamer. Zwar konnte man den Kurs auf unter 2:08 Stunden nicht halten, lag aber beim Halbmarathon in 1:04:45 noch im Soll. Rekordhalter Dick Beardsley, der im Führungsfahrzeug vor Ort war, konnte sich dann aber gute Hoffnungen auf den weiteren Besitz des Kursrekordes machen, denn das Tempo wurde zunehmend langsamer. Bei 20 Meilen (von dort sind es fast exakt 10 km bis ins Ziel) in 1:39:38 war der Rekord eigentlich schon nicht mehr zu schaffen.

Doch da hatte man die Rechnung ohne Dominic Ondoro gemacht, der sich kurz zuvor nach der 30 km-Marke von den Mitstreitern mit einem gewaltigen Zwischenspurt absetzen konnte. Ondoro lief im Januar in Houston 2:11:43 und gewann in persönlicher Bestzeit von 2:08:00 den Tiberas-Marathon im Januar 2013. Am Samstag schaffte er die letzten 10 km in phänomenalen 29:28 und unterbot in 2:09:06 den Uraltrekord um 31 Sekunden. Wie schnell der Kenianer im Schlusspart unterwegs war, zeigt der Vergleich mit den Zeiten der Nächstplatzierten. Christoper Kipyego und Betram Keter lieferten sich einen Zielsprint um Platz 2 und erreichten beide das Ziel nach 2:11:57.

Ondoro hatte somit den Beiden auf den letzten 10 km fast 3 Minuten abgenommen!

Weniger spektakulär waren die Ergebnisse bei den Frauen, bei denen im letzten Jahr die Kenianerin Sarah Kiptoo mit der Siegerzeit von 2:26:31 einen Streckenrekord aufstellte. Kiptoo war auch diesmal am Start, konnte aber mit Platz 3 in 2:34:55 nicht überzeugen.

Das Rennen bestimmte am Anfang für lange Zeit die Äthiopierin Almaz Negede, die nach der Hälfte aber zunehmend einbrach und von den beiden Amerikanerinnen Pasca Myers (1. in 2:33:43) und Brianne Nelson (2. in 2:34:42) passiert wurde.

 

Helmut Winter 

 

Ergebnis Grandmas-Marathon der Männer

 

1.

Dominic Ondoro

KEN

2:09:06 CR

2.

Christopher Kipyego

KEN

2:11:57

3.

Betram Keter

KEN

2.11:57

4.

Jordan Chipangama

USA

2:12:21

5.

Daniel Aschenik

USA

2:13:04

6.

Stephen Muange

KEN

2:13:15

 

Ergebnis Grandmas-Marathon der Frauen:

 

1.

Pasca Myers

USA

2:33:43

2.

Brianne Nelson

USA

2:34:42

3.

Sarah Kiptoo

KEN

2:34:55

4.

Lauren Jimison

USA

2:35:17

5.

Marci Gage

USA

2:35:38

 

Ergebnis HM der Männer:

 

1.

Julius Koskei

KEN

1:03:36

2.

Tim Young

USA

1:04:09

3.

Fernando Cabada

USA

1:04:22

 

Ergebnis HM der Frauen:

 

1.

Cynthia Limo

KEN

1:09:50

2.

Caroline Rotich

KEN

1:11:02

3.

Dot McMahan

USA

1:11:48

author: GRR

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