Blog
16
06
2012

37. NACHT von Borgholzhausen : Junger Kenianer mit fabelhaften Bestzeiten - Langat mischt die Favoritengruppe auf - Haller Kreisblatt, Claus-Werner Kreft ©Die Nacht von Borgholzhausen

37. NACHT von Borgholzhausen : Junger Kenianer mit fabelhaften Bestzeiten – Langat mischt die Favoritengruppe auf – Haller Kreisblatt, Claus-Werner Kreft

By GRR 0

Ein spannendes Rennen erwartet uns am Samstag

Drucken

Borgholzhausen (cwk). Das afrikanische Kontingent für die »Nacht« bleibt in Bewegung: Philip Yego (Kenia), der als Vierter der Jahresweltbestenliste über 10 km eine Bereicherung für das Elitefeld gewesen wäre, sagte gestern wegen einer Lungenentzündung ab. Für ihn springt John Kipsang ein, der sich am vergangenen Samstag in Zwolle (Niederlande) auf ausgezeichnete 61:50 Min. im Halbmarathon steigerte.

Hinter dem Routinier aus Kenia liegen viele Wettkampfjahre, schon 1998 stellte er in Paris seine Marathon-Bestmarke (2:13:21 Std.) auf; über 10 km steht er mit 28:08 Min. zu Buche. Eine andere Nachmeldung dürfte noch interessanter sein, was die Favoritenfrage für Samstag betrifft: Leonard Langat (Kenia) kommt mit der frischen Empfehlung seines Sieges vor sechs Tagen beim Oelder 10-km-Citylauf: In 28:05 Min. ließ er den Rest des Elitefeldes hinter sich; Zweiter wurde sein auch für Borgholzhausen gemeldeter Landsmann James Barmasai (28:17), der Anfang April den Belgrad-Marathon gewonnen hat.

Leonard Langat glänzte schon 2009 in der Juniorenklasse, trug sich als 18-Jähriger mit 13:31,72 Min. über 5000 m in die U20-Weltbestenliste ein. Kein deutscher Läufer dieses Alters ist je so schnell gelaufen. Herausragend auch seine Halbmarathonzeiten: Zweimal unterbot er das Traumlimit von einer Stunde – im Spätsommer 2010 mit 59:56 und im Frühjahr 2011 mit 59:52 Minuten. Bemerkenswert auch, dass er seinen persönlichen 10-km-Rekord (27:50 Min.) als Zwischenzeit des zuerst genannten Halbmarathons erzielte.

Titelverteidiger Tola Bane steht also vor einer schweren Aufgabe; aber auch weitere Afrikaner könnten ihn unter Druck setzen. Der Vorjahrsvierte Joseph Lwabe (Tansania) gewann vor knapp vier Wochen in 2:14:47 Std. den durch hohe Temperaturen erschwerten Kassel-Marathon. Seine Form ist also top – aber steckt ihm das strapaziöse Rennen noch in den Beinen?

Ein ganz heißer Tipp wäre eigentlich sein Landsmann Patrick Lusato, hätte er nicht gerade in Oelde als Elfter mit 30:39 Min. arg enttäuscht. Er absolvierte die 5000 m schon in 13:36 Min. und gewann gleich dreimal in Folge den »City2Surf« in Sydney (14 km). Der gilt mit seinen rund 80 000 Teilnehmern als weltweit größte Laufveranstaltung.

Man darf gespannt sein, wie sich die Ostwestfalen diesmal zu den Ostafrikanern halten. Vielleicht hat der Vorjahrssechste Elias Sansar (LG Lage-Detmold) die Chance, den einen oder anderen Kenianer hinter sich zu lassen – Micah Kemboi oder Isaac Boit etwa. Beim Kassel-Marathon wurde der Hermannslauf-Seriensieger auf Rang 10 bester Deutscher. Das Altkreis-Aufgebot dürfte erneut Dirk Strothmann vom LC Solbad anführen; zu seinen Konkurrenten aus OWL zählen Oliver Reins (VfL Ummeln), der Ex-Solbader Ingmar Lundström und Sansars in Isselhorst erfolgreich zurückgekehrter Vereinskollege Stefan Fromme.

 

Rose Chelimo oder Lydia Rutto – 37. NACHT: Zwei Sieg-Anwärterinnen aus Kenia

Borgholzhausen (cwk). Alles spricht für eine Verlängerung der kenianischen Siegesserie im Frauenrennen. Ob es morgen Abend auch zu einem engen Duell zwischen Rose Chelimo und Lydia Rutto kommt, bleibt abzuwarten. Etwas bessere Karten für die sechs Meilen scheint Chelimo zu haben.    Die 23-Jährige lief ihre persönlichen Bestzeiten in der Saison 2011 bei französischen Straßenläufen: In Montereau streifte sie mit 32:04 das 32-Minuten-Limit über 10 km, nachdem sie in Lille eine andere »Traumgrenze« sogar unterboten hatte – die 1:10 Stunden auf der Halbmarathondistanz.

Ihre Leistung (1:09:45) wurde im Vorjahr von keiner deutschen Läuferin erreicht. Beim Paderborner Osterlauf schloss Chelimo den »Zehner« in 32:45 Min. ab; vor fünf Wochen bestätigte sie in Göteborg ihre gute Form mit 1:11:04 Std. im Halbmarathon.    Lydia Rutto erwarb ihre Meriten vor allem im Marathon, den sie 2012 schon zweimal absolvierte: In Wien wurde sie mit respektablen 2:31:57 Std. Fünfte, um dann den Würzburger Hitzemarathon in 2:42:27 Std. zu gewinnen. Marathonkollegin Tetyana Vernyhor, Landesmeisterin der Ukraine und aktuelle Siegerin in Utrecht (2:40:13 Std.), sammelte schon 2006 »Nacht«-Erfahrungen.

Die zweite Ukrainerin im Feld, Tetiana Zabozhchuk, tendiert zu den kürzeren Strecken von 1500 m bis 10 km.Lokalmatadorin Stefanie Schadt vom LC Solbad, Zweite bei der Isselhorster Nacht und auch in der Nightcup-Gesamtwertung, misst sich mit regionalen Konkurrentinnen wie Anja Bitter (SC Melle 03), die vor zwei Jahren überraschend Hermannslauf-Zweite wurde. 

 

 Haller Kreisblatt, Claus-Werner Kreft

author: GRR

Comment
0

Leave a reply