Ins Frauenrennen schickt Volker Wagner die 23-jährige Christine Chepkemei.
36. Nacht von Borgholzhausen – Deutschlands ältester Straßen-City-Lauf – Ex-Nacht Sieger am Start – Ex-Sieger Sammy Kipruto kehrt zurück – 36. NACHT: Zwei Kenianer fordern Äthiopiens Tola Bane
Haller Kreisblatt 18.6. – Borgholzhausen (cwk). Die Frage, wer die 36. Nacht von Borgholzhausen gewinnt, ist spannender geworden. Gestern bestätigte der Detmolder Volker Wagner, Coach und Manager afrikanischer Top-Langstreckler, dem HK-Mitarbeiter die Teilnahme eines Kenia-Trios, das den Elitelauf aufwertet.
Prominentester Name ist Sammy Kipruto: Der mittlerweile 32-Jährige gewann 2005 die »Nacht«, wurde 2007 – nur knapp bezwungen von seinem Landsmann Charles Ngolepus – Zweiter und kann viele andere Erfolge vorweisen.
Er begann seine Laufbahn als Mittelstreckler, legte schon mit 19 Jahren die 1500 m in 3:38,15 Min. zurück und weitete später sein Repertoire bis zum Marathon aus. Seine schnellste Zeit über die klassischen 42,195 km gelang ihm 2007 in Hamburg (2:11:13 Std.). Im selben Jahr lief er – jeweils in Den Haag – persönliche Rekorde über 10 km (28:25 Min.) und im Halbmarathon (1:01:33 Std.).
Schon vor neun Jahren feierte er den ersten seiner beiden Siege beim Citylauf in Oelde, wo er mit einer sehr konstanten Dreierserie imponierte: 2002 (Platz 1 vor Weltklasseläufern wie Tendai Chimusasa und Rodgers Rop) 28:44 Min., 2003 (Platz 2) 28:49, 2004 (Platz 1) 28:46.
Kürzlich wurde Kipruto mit 29:18 Min. in einem hochkarätigen Feld allerdings nur Dreizehnter – sechs Plätze hinter einem heutigen Rivalen, dem in Oelde 44 Sekunden schnelleren Äthiopier Tola Bane (siehe HK-Sonderbeilage zur »Nacht«). Dessen Manager Miroslaw Sochanski, der übrigens sieben Jahre lang für das erfolgreiche Haller LG/CVJM-Seniorenteam startete, traut seinem Schützling heute Abend den Sieg zu: „Gerade aus Äthiopien zurückgekehrt, war er in Oelde stark erkältet und lief doch 28:34 Minuten."
Sochanski hat auch den Tansanier Daudi Lwabe (25) unter seinen Fittichen. „Zwischen ihm und Tola, dessen Streckenrekord beim Stadtlauf in Werne er gerade verbessern konnte, erwarte ich einen engen Fight", sagt er. Den Hitzemarathon im polnischen Lodz hat Lwabe als Zweiter mit einer 2:21-er Zeit beendet, beim Kassel-Marathon trat er nur als Tempomacher in Aktion.
Ein Kandidat fürs Borgholzhausener »Treppchen« ist auch der zweite Kenianer aus der Detmolder Gruppe, Michael Kasitit (24). Für ihn gibt Wagner eine 2009 in Utrecht erzielte Marathonbestzeit von 2:13:54 Std. an; über 10 km aber kann er bislang »nur« 29:52 Min. aufweisen.
Ins Frauenrennen schickt Volker Wagner die 23-jährige Christine Chepkemei. Top-Zeiten und -Erfolge sind ihr noch nicht gelungen; doch der Coach sieht bei ihr viel Potenzial. Vor knapp zwei Monaten in Paderborn wurde sie Vierte im Halbmarathon (Bestzeit 1:14:27 Std.).
Chepkemei dürfte ähnlich einzuschätzen sein wie ihre Alterskollegin vom Jahrgang 1988, die Äthiopierin Wondmsishah Abera. „Sie habe ich eingeladen, weil sie in ihrer Heimat den Halbmarathon in 1:14 gelaufen ist und ich sie fördern möchte", erklärt Miroslaw Sochanski. Ihren ersten Wettkampf in Europa, ein 15-km-Rennen in Karlino (Polen), beendete sie nach 52:49 Min. als Dritte hinter zwei Ukrainerinnen.
Quelle: LC Solbad Ravensberg – Die Nacht
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