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2016

Alina Reh, souveräne Siegerin in Bietigheim ©Wilfried Raatz/ wus-media

36. Bietigheimer Silvesterlauf: Alina Reh überragt mit neuem Streckenrekord – Wilfried Raatz berichtet

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Die Silvesterlaufsieger 2015 sind auch die Silvesterlaufsieger 2016 in Bietigheim-Bissingen.

Während der Sieg der zweifachen U20-Europameisterin Alina Reh vom SSV Ulm 1846 vor den Toren der baden-württembergischen Landeshauptstadt allgemein erwartet wurde, kommt der erneute Sieg von Simon Boch im Trikot der LG Felis Finanz Regensburg wie im Vorjahr wiederum einer Überraschung gleich.

15.000 Zuschauer feuerten die 3500 Läufer auf der Doppelrunde über insgesamt 11,1 km frenetisch an, die letztlich dann auch am Silvestertag mit überzeugenden Leistungen und einem überaus spannenden Rennverlauf aufwarten konnten.

"Chapeau an die Organisatoren der LG Neckar-Enz, es war eine tolle Veranstaltung!" dankte Jürgen Kessing, der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen, bei der Siegerehrung unisono dem Veranstalter wie gewiss auch den 3500 Teilnehmern, die einmal mehr am letzten Tag des Jahres die Bindestrich-Stadt vor den Toren Stuttgarts zur Laufmetropole im süddeutschen Raum machten.

Beeindruckend einmal mehr, dass trotz einer gewissen Enge an der Sporthalle am markanten Viadukt in den Enzauen nicht nur der (Block-)Start reibungslos funktionierte, sondern auch die nur 75 Minuten später die Siegerehrung mit den Top 10 der Männer und Frauen über die Bühne gehen konnte. Und die Athleten waren dabei bester Laune, schließlich präsentierten sie Laufsport vom Feinsten.

Allen voran Alina Reh, die sich nach 2013, 2014 und 2015 nun auch im vierten Jahr in Folge als überragende Silvesterlaufsiegerin feiern lassen konnte.

In einem begeisternden Sturmlauf durch die wahrlich nicht einfach zu laufende Strecke durch die profilierte Altstadt und die langen Passagen in den Enzauen legte sie nicht nur einen Sololauf par excellance hin, sondern verbesserte ihre seit 2014 auf 37:11 stehende Streckenbestmarke auf nunmehr 36:49 Minuten. Durch meinen Lauf bei den Cross-Europameisterschaften in Chia und einer letztlich verkorksten Saison hatte das Vertrauen schon gelitten, deshalb tut es auf alle Fälle sehr gut, die Saison so abzuschließen!" freute sich die 19jährige, die übrigens als Neunzehnte des Gesamteinlaufes über die Ziellinie vor dem Viadukt einlaufen konnte.

"Ich dachte, dass zumindest Fabienne mithalten würde, aber vom Start weg habe ich mein Ding machen können und mich dabei bestens gefühlt! Es ist einfach cool hier zu laufen!"

Natürlich wurde sie auch nach ihren Wünschen für das neue Jahr gefragt. "Vor allem gesund bleiben und Spaß haben, 2016 habe ich nämlich gesehen, wie schnell eine Verletzung kommen kann und die halbe Saison kaputt ist!" Die in Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau befindliche Alina war nämlich im Frühjahr durch einen Ermüdungsbruch für Wochen ausgefallen und sich dank der unermüdlichen Fürsprache ihres neuen Trainers Jürgen Austin-Kerl in der zweiten Saisonhälfte mit guten Leistungen zurückmelden können.  

Nicht minder souverän behauptete Fabienne Amrhein (MTG Mannheim)
in gebührendem Abstand und 38:57 Minuten Rang zwei, zumal ihre Dauerkonkurrentin Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe) kurzfristig wegen einer Verletzung absagen musste. "Für mich ist dies natürlich nach einer Plantarfaszienentzündung ein versöhnlicher Saisonabschluss. Ich habe natürlich schon gedacht, dass ich Alina etwas Paroli hätte bieten können. Doch sie war einfach zu stark, das muss ich einfach anerkennen!"

Nicht minder eindeutig lief die Erfurterin Mareike Bechtloff nach 39:41 Minuten ins Ziel und freute sich nach ihrem Sieg beim Jügesheimer Winterlauf Anfang Dezember über eine erneute starke Leistung. "Ich bin absolut zufrieden! Es ist einfach auch eine unglaubliche Stimmung!" so die 26jährige Studentin der Sportwissenschaften in Jena.

Eine überaus erstaunliche Leistung zeigte Simone Raatz (ASC Darmstadt), die bereits der W40-Klasse angehört und mit 40:14 Minuten auf Rang vier vor höher eingeschätzten Klasseläuferinnen wie Veronica Hähnle-Pohl (40:23) und Isabel Leibfried (41:13) einlaufen konnte.

Spannung pur bis auf die Ziellinie hingegen im Männerrennen.

Und am Ende – triumphierte mit Simon Boch der Vorjahressieger! "Eigentlich hatte ich mich schon in der zweiten Runde am Marktplatz mit Rang drei abgefunden, denn die Jungs waren unterwegs schon sauschnell. Aber mehr als 20 Meter Rückstand waren es nie, sodass ich auf der Zielgeraden mit meinem Spurt angreifen konnte! Die letzten Meter sind halt meine…." gestand der 22jährige Einzelhandelskaufmann, der übrigens aus dem Läuferdorf Unterkirnach stammt, und nach seinem Vorjahressieg in Bietigheim durch Achillessehnenbeschwerden für mehrere Monate ausgefallen war.

"Dafür war das Saisonfinale mit dem Darmstadt-Cross, der EM-Teilnahme und nun Bietigheim richtig gut!"

Das Nachsehen hatte gegen den wie entfesselt spurtenden Simon Boch der Berliner Fabian Clarkson, der mit 33:29 lediglich zwei Sekunden dahinter einlief. "Natürlich bin ich auch mit Rang zwei zufrieden, das hatte ich mir während des spannenden Rennens mit wechselnder Führung noch nicht einmal ausgerechnet!" bekannte der SCC-Läufer.

Vier Sekunden dahinter folgte mit Mitku Seboka, ein Läufer mit äthiopischen Wurzeln im Trikot des LAC Quelle Fürth. Die letztmals für das fränkische ASICS Team Memmert laufenden Sebastian Reinwand und Andreas Strassner wurden im Fotofinish Vierter und Fünfter vor einem weiteren LG Telis-Athleten, Jonas Koller.

Der 19jährige Lukas Eisele schaffte als Neunter den Sprung unter die Top 10, den so namhafte Athleten wie Julian Flügel (11.), Marcel Bräutigam (12.), Markus Schöfisch (14.), Timo Göhler (15.) und Markus Weiß-Latzko (18.) mehr oder weniger deutlich verpassten. 

Wilfried Raatz   

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