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10
2013

Race Director Carey Pinkowski ©Helmut Winter

36. Bank of America Chicago Marathon am Sonntag mit Topbesetzung – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

 

Unter dem Motto „Life´s better when we´re connected" gehen am kommenden Sonntag wieder über 40000 Läuferinnen und Läufer beim Chicago-Marathon an den Start, darunter Elitefelder an Topathleten, das insbesondere bei den Männern von hoher Qualität ist.

Auf der Basis aktueller Wettervorhersagen für die Zeit des Laufs mit Temperaturen zwischen 10° und 15°C, keinem Niederschlag, allerdings einem auffrischenden Wind aus nördlicher Richtung können bei den Männern Topzeiten von internationaler Klasse erwartet werden, die unterhalb des Kursrekords von 2:04:38 liegen könnten, den der Äthiopier Tsegaye Kebede im letzten Jahr aufstellte.

+Da Kebede bei der WM in Moskau im August für sein Land an den Start ging, war sein Start in Chicago nur zwei Monate später kaum realistisch. Aber auch ohne den Titelverteidiger verspricht das Feld der Eliteathleten ein sehr schnelles Rennen. Dabei litt Chicago in den letzten Jahren immer wieder unter ungünstigen Wetterbedingungen, so dass man im Leistungsniveau die weltweite Spitzenstellung einbüßte. Mit einem Zehnermittel der besten Zeiten von 2:05:34 liegt man aktuell weit hinter dem Berlin-Marathon zurück, der mit mittlerweile 2:04:18 das weltweite Ranking deutlich vor Dubai und Rotterdam anführt.

Bei der Pressekonferenz am Freitag, bei der auch einige der Eliteathleten vorgestellt wurden, waren die Vorgaben bei den Männern in der Tat sehr anspruchsvoll. Danach soll mit der Unterstützung von vier Tempomachern die erste Hälfte um 61:45 angelaufen werden, die gleiche Vorgabe gab es vor zwei Wochen beim Berlin-Marathon, die dann von einer größeren Gruppe von Topathleten mit 61:34 sogar noch unterboten wurde. Am Ende war dies die Basis für den neuen Weltrekord für Wilson Kipsang (2:03:38).

Zu den aussichtsreichsten Bewerben auf den Sieg, dürften bei den Männern Dennis Kimetto (PB 2:04:16), Moses Mosop (PB 2:03:06/2:05:03), Ayele Abshero (PB 2:04:23) sowie Emmanuel Mutai sein (PB 2:04:40). Kimetto überzeugte im Februar beim Sieg in Tokyo mit Kursrekord von 2:06:50 bei stürmischem Wind und könnte mit einem Sieg sich bei der Marathon Majors-Wertung weit nach vorne bringen. Er hat sicher das Potential in Chicago unter 2:04 zu laufen. Das traut sich auch der lange verletzte Mosop zu, der mit 85% Fitness den Lauf 2011 gewann.

Bei der Pressekonferenz schätzte er seine aktuelle Fitness mit 95% ein. Man darf gespannt sein, was das für den Lauf am Sonntag bedeuten wird. Ayele Abshero (ETH) überraschte 2012 mit seinem Sieg in Dubai in 2:04:23, im Frühjahr schlug er sich in London in 2:06:57 achtbar, nachdem er zuvor an gleicher Stelle bei Olympia 2012 ausstieg. Und Emmuel Mutai ist mit 2:04:40 nicht nur der Streckenrekordhalter in London, er hat mit 13 Marathons auch die größte Erfahrung der Topathleten im Feld. Dabei ist er allerdings ein Spezialist für zweite Plätze.

Beachten muss man auch Sammy Kitwara (PB 2:05:51) und Tariku Jufar (2:06:51), die das Potential für weitere Steigerungen haben. Von den 17 Läufern mit Bestzeiten unter 2:13 muss unbedingt Zersenay Tadese (ERI) genannt werden. Der ist im Halbmarathon mit Weltrekord (58:23) und WM-Titeln eine Klasse für sich, konnte aber im Marathon mit Zeiten von 2:10:41 und 2:12:03 (jeweils in London) dies noch nicht in Ansätzen auf die volle Distanz übertragen. Tadese startet am Sonntag mit der bezeichnenden Startnummer „13", vielleicht bringt die ihm ja Glück und endlich den Durchbrauch im Marathon.

Eine zweite Gruppe von Läufern plant den Halbmarathon in etwa 62:45 anzulaufen, darunter auch der Amerikaner Dathan Ritzenhein, der im letzten Jahr in 2:07:47 in Chicago überzeugen konnte. Falls es gut läuft, könnte er eine Zeit unter 2:07 ins Auge fassen, das wäre dann die erweiterte Weltspitze.

Bei den Frauen wurde über Rekorde erst gar nicht geredet, dafür ist der Kursrekord von Paula Radcliffe (2:17:18) einfach zu gut, das gilt noch mehr für den Weltrekord der gleichen Athletin (2:15:25). Trotzdem wollen die beiden Erstplatzierten des letzten Jahres schnell laufen und ihre Bestzeiten steigern. Ob das für Atsede Baysa (ETH) (PB 2:22:03) oder Rita Jeptoo (KEN) (PB 2:22:04) zu einer Zeit unter 2:20 reichen wird, ist kaum zu erwarten. Acht Läuferinnen mit Bestzeiten unter 2:25 lassen ein gutes Ergebnis auch in der Breite erwarten.

Der Lauf in Chicago wird lokal im Fernsehen von NBC-5 übertragen, ein Livestream im Internet soll weltweit zu sehen sein. Besonders zu empfehlen ist auch die stets großartige Radioübertragung bei AM670 The Score, die gleichfalls über das Internet zugänglich ist.

 

Helmut Winter

 

Topathleten

 

Moses Mosop

KEN

2:03:06/2:05:06

Dennis Kimetto

KEN

2:04:16

Ayele Abshero

ETH

2:04:23

Emmanuel Mutai

KEN

2:04:40

Sammy Kitwara

KEN

2:05:54

Tariku Jufar

ETH

2:06:51

Dathan Ritzenhein

USA

2:07:47

Mike Kigen

KEN

2:08:24

Yoshinori Oda

JPN

2:09:03

Micah Kogo

KEN

2:10:27

Zersenay Tasdese

ERI

2:10:41

 

Topathletinnen

 

Atsede Baysa

ETH

2:22:03

Rita Jeptoo

KEN

2:22:04

Merima Mohammed

ETH

2:23:04

Jemima Sumgong

KEN

2:23:27

Ehitu Reda

ETH

2:23:38

Maria Konovalova

RUS

2:23:50

Abebech Afework

ETH

2:23:59

Yukiko Akaba

JPN

2:24:09

Aliaksandra Duliba

BLR

2:26:08

Werknesh Kidane

ETH

2:26:15

 

 

author: GRR

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