35.000 Londoner Läufer mit Lottoglück
Rund 35.000 Läufer werden am Sonntag beim größten Frühjahrs-Marathon an den Start gehen: Beim Flora London-Marathon hatten sich 92.000 Läufer um eine Startnummer beworben. Über eine Lotterie bekamen dann im vergangenen Herbst 48.363 Athleten die begehrte Nummer zugelost. Aufgrund des großen Zeitabstandes zwischen dem Anmeldeprozedere und dem Rennen ist die Ausfallquote relativ hoch, so dass erfahrungsgemäß rund 35.000 starten werden. Im vergangenen Jahr war der London-Marathon damit das zweitgrößte Rennen über die 42,195 km hinter dem New York-Marathon.
295.000 US-Dollar Preisgeld werden am Sonntag für die besten Läufer ausgeschüttet. Mit hohen Antrittsgeldern wurden zudem die Stars gelockt. Bei den Männern gehört Titelverteidiger Martin Lel erneut zu den Topfavoriten. Er könnte zum dritten Mal gewinnen, nachdem der Kenianer bereits 2005 triumphiert hatte. „Ich weiß, dass es schwer wird, den Titel zu verteidigen aber ich bin in guter Form“, erklärte Martin Lel. Der Kenianer, der zur Gruppe des italienischen Managers Dr. Gabriele Rosa gehört, war in seinem Training durch die Unruhen in Kenia gehandikapt. „Es war nicht ideal. Wir mussten zunächst auf eine Teeplantage ausweichen. Im Februar sind wir dann nach Namibia ausgewichen. Dort waren die Laufstrecken nicht so flach wie in Kenia.“
Diese Probleme hatte ein anderer kenianischer Mitfavorit nicht: denn Sammy Wanjiru lebt in Japan. Wanjiru ist in London mehr als ein Geheimtipp. Es ist der Kenianer, der Haile Gebrselassie dessen Halbmarathon-Weltrekord abnahm. Im vergangenen Jahr rannte er 58:33 Minuten. In Fukuoka (Japan) startete Wanjiru dann im Dezember sein Marathondebüt. Der erst 21-Jährige lief auf Anhieb eine Weltklassezeit von 2:06:39 Stunden und gewann mit einem Kursrekord. Ein weiterer Kenianer kann in London eine gute Rolle spielen: Emmanuel Mutai gewann im vergangenen Oktober den Amsterdam-Marathon in der zweitschnellsten Zeit des Jahres von 2:06:29.
Im bestbesetzten Frühjahrs-Marathon hofft Irina Mikitenko (TV Wattenscheid) auf eine Top-Platzierung. Für die englischen Buchmacher ist sie im Rennen um den Sieg nur eine Außenseiterin mit Quoten zwischen 10/1 und 18/1.
Zu ihren Gegnerinnen zählen am Sonntag zwischen Greenwich und dem Buckingham Palast unter anderen die beiden Äthiopierinnen Gete Wami und Berhane Adere. Wami wurde nach ihrem Sieg in Berlin vor Mikitenko im September auch noch Zweite beim New York-Marathon und sicherte sich dadurch als erste Siegerin der World Marathon Majors-Serie 2006 – 2007 eine Prämie von 500.000 US-Dollar. Adere hat nach ihrem Sieg in Chicago im Oktober auch noch den Dubai-Marathon im Januar gewonnen. Beide sind allerdings seit Herbst 2007 viel gelaufen, was ein Manko sein könnte. Aufgrund einer Zehenverletzung nicht am Start sein wird Weltrekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien).