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11
05
2009

Der Zürcher Silvesterlauf zieht Mitte Dezember wieder rund 15 000 Läuferinnen und Läufer in die Zürcher Innenstadt: Kinder, Familien, Gelegenheitssportler, Profis. Stets dabei waren sieben Läufer.

33. Zürcher Silvesterlauf am 13. Dezember 2009 – Die sieben Ewigtreuen – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“

By GRR 0

Der Zürcher Silvesterlauf zieht Mitte Dezember wieder rund 15 000 Läuferinnen und Läufer in die Zürcher Innenstadt: Kinder, Familien, Gelegenheitssportler, Profis. Stets dabei waren sieben Läufer.

Farbige Geschichten wurden fortan geschrieben. Bewegende Augenblicke, grosse Emotionen gab es zu beobachten. Der Zürcher Silvesterlauf wurde zum Grossevent. Aber auch schwierige Zeiten kehrten ein – zum Beispiel Ende der Achtzigerjahre, als die Teilnehmerzahl einbrach und die finanzielle Basis hinter dem Lauf nicht mehr stimmte. Auch diese Periode wurde überstanden. Mittlerweile ist der Zürcher Silvesterlauf unter dem TV Unterstrass wieder aufgeblüht. Nach dem GP Bern und der Escalade in Genf ist er die Schweizer Nummer drei unter den Volksläufen.

Hautnah durchlebt haben diese über 30-jährige Geschichte des Zürcher Silvesterlaufs sieben Läufer. Jedes Jahr waren sie dabei: Willi Broder, Thomas Enz, Walter Fehr, Hanspeter Foschio, Markus Gubler, Max Jung, Hans Röthlin und Guido Zwimpfer. Zwischen 20 und 41 Jahren alt waren sie bei der ersten Austragung. Stellvertretend lassen wir den Ältesten zu Wort kommen.

Guter Distanzen-Mix

Der Ausdauersport hat immer zum Leben von Willi Broder gehört. Der Engadin Skimarathon bildete regelmässig einen ersten Höhepunkt, am Greifenseelauf lief er und am Silvesterlauf. Dem ist so geblieben – mit einer Ausnahme. «Um den Greifensee laufen ist mir inzwischen zu lang und zu streng», sagt der mittlerweile 73-Jährige, «einmal stellte es mich fürchterlich auf.»

Beim Silvesterlauf konnte Willi Broder hingegen erfolgreich umsteigen. Broder wechselte die Kategorie. Bei «Run for fun» schreibt er sich nun ein. Und auf der 4,4-km-Strecke fühlt er sich wohl. «Diese Distanz halte ich allemal durch», lacht er. Da spielt es keine Rolle, dass er «nicht mehr der Schnellste» ist. Vielmehr fühlt er sich integriert. «Eine gewaltige Masse läuft in dieser Kategorie, da komme ich mit und das motiviert.» Beim Greifenseelauf wurde er abgehängt. «Das machte keine Freude mehr», sagt er.

Kollision mit dem Stadtpräsidenten

Zum «besonderen Erlebnis Zürcher Silvesterlauf» gehört die Stimmung entlang der Strecke. «Diese ist wieder 1A», lobt Broder, nachdem der Anlass zwischenzeitlich kaum mehr wahrgenommen worden war. Als «toll» empfindet er die lautstarke Unterstützung vom Streckenrang her, «so ist Laufen ein besonderes Erlebnis.» Als besonders eindrücklich erlebt er das Laufen in der Nacht mit den vielen Lichtern, der Weihnachtsbeleuchtung. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass Willi Broder den Silvesterlauf als «schönsten Lauf des Jahres» nennt. So lange wie möglich will er ihm noch treu bleiben.

Und so leben auch die Erinnerungen an frühere Teilnahmen immer wieder neu auf. Etwa an den ersten Lauf, den Willi Broder im Rückblick als «mittlere Katastrophe» beschreibt. Noch heute kommen Emotionen hoch, wenn er an den Stau beim Aufstieg zum Lindenhof (heute führt die Strecke nicht mehr über den Lindenhof) denkt. Eine Erinnerung, die mit einem Schmunzeln verbunden ist, löst hingegen ein «Ausrutscher auf dem eisigen Boden» aus. «Just in Sigi Widmer prallte ich», erinnert er sich an das überraschende Zusammentreffen mit dem damaligen Stadtpräsidenten.

Das Programm des Zürcher Silvesterlaufs beginnt bereits um 12 Uhr. Die Familien-Kategorien werden zuerst auf die Strecke geschickt. Es folgen Schülerinnen, Schüler und Muki/Vaki. Nach den packenden Sie+Er-Staffeln steht mit den Elite-Läuferinnen und -Läufern ein Höhepunkt an. Auf der kurzen 1,4-km-Runde ist für Attraktivität und Spannung gesorgt. Schier hautnah lässt sich mitverfolgen, wie sich etwa Aushängeschilder wie Viktor Röthlin, Philipp Bandi, Sven Riederer oder Sabine Fischer im Vergleich mit der ausländischen Elite schlagen. Anschliessend folgt das bereits traditionelle Aufeinandertreffen Stadt gegen Land, bei dem sich je 500 Läuferinnen und Läufer messen. Den Abschluss bilden die diversen Volkslauf-Kategorien und -Distanzen.

Weitere Informationen zum Zürcher Silvesterlauf finden Sie hier.

author: GRR

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