32. Luzerner Stadtlauf am 25. April 2009 – Unvergleichliche Atmosphäre – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“

Sensationell. Das Adjektiv fällt im Gespräch mit Judith Aregger-Roos im­mer wieder. Die 44-Jährige aus Her­giswil, schwärmt: «Vergleichbares erlebst du sonst nirgends.» Die Nähe zu den Zuschauern nennt sie, die Stimmung, die sich so auf­baut. «Laufe ich die Kapellgasse  hinunter, kriege ich Hühnerhaut. Da fühle ich mich, als würde ich fliegen.»

Natürlich profitiert Judith Aregger vom Heimvorteil. Natürlich kennt man sie. Sie ist in der Region ein Begriff, seit Jahren. Als Teenager entdeckte sie ihr Talent. In der LR Gettnau wurde sie unter dem Mädchen­namen Judith Roos heimisch. Und schon nach drei Monaten Training lief sie an den Schweizer Cross-Meisterschaften in ihrer Alterskategorie mit den Besten mit. Im folgenden Sommer sorgte sie auf der Bahn für Furore. Auf Rang 3 lief sie an den Schweizer Nachwuchsmeisterschaften über 1500 m. Mit Daria Nauer mass sie sich. Sie wurde ins Nachwuchskader des Schweizerischen Leichtathletik-Verbandes aufgenommen. Der heutige National- und Röthlin-Trainer Fritz Schmocker betreute sie. Zweimal wur­de sie zu «Weltklasse Zürich» eingeladen. «Highligths waren das», blickt sie zurück.

Werbung beim Einkaufen

Immer wieder zu Highlights kam sie auch am Luzerner Stadtlauf. Früh gehörte er zu den Fixpunkten im Terminkalender. Dieses Spektakel liess sie sich auch nicht nehmen, als sie mit 24 vom Leistungssport Abstand genommen hatte. Die eigenen beiden Kinder waren in den Vordergrund gerückt. Und jetzt, wo sie sich wieder stärker dem Laufsport widmet und sich auf auserlesene Berg­marathons spezialisiert hat, ist die Treue zum Stadtlauf dennoch geblieben. Über welches Niveau sie verfügt hat, lässt sich anhand der Ranglisten eruieren: 17-mal ist sie am Wil­lisauer-Lauf gelaufen, 17-mal hat sie einen Podestrang erreicht. Und auch in Luzern blickt sie auf eine einzigartige Erfolgsbilanz zurück: Elf Kategoriensiege, der letzte bei der letztjährigen 31. Austragung.
Aus der Läuferinnen-Perspektive hat Ju­dith Aregger miterlebt, wie sich der Luzerner Stadtlauf entwickelt hat. «Der Stadtlauf ist gewachsen», sagt sie. Dies wertet sie als gutes Zeichen: «Es ist spürbar, dass sich die Menschen bewegen möchten.» Haut­nah hat sie den Joggingboom und die Walking-Bewegung miterlebt. Ihr bereitet es Freude, wenn auch sie jemanden neu mo­tivieren kann. «Einmal meldete sich eine Bekannte nach einem Gespräch beim Einkaufen für den Stadtlauf an», sagt sie. Judith Aregger ist überzeugt davon, dass ein Lauf wie der Luzerner Stadtlauf etwas bewegt, Energien frei macht, motiviert. Und stellt mit Freude fest: «Der eine oder die an­dere bleiben hängen und tun mehr für sich.»

Familiär und professionell

Als gelungen empfindet Judith Aregger den Mix, der am Stadtlauf geboten wird. Jede und jeder findet seine Kategorie. Ambitioniert muss nicht zur Sache gegangen werden. In den Familien-, Schul- und Firmenkate­go­rien kommt dem Gemein­schafts­erlebnis grosse Bedeutung zu. Aber auch für die Elite wirkt Luzern als Magnet. Viktor Röthlin läuft hier sein «Heimrennen», sofern der Termin in seine Planung passt. Zudem ist das abschliessende Rennen der Cracks da­für bekannt, dass immer wieder Sieger und/ oder Siegerinnen mit grossen Namen geehrt werden können. Das veranlasst die Volksläuferinnen und Volksläufer zum Bleiben, zum Anfeuern und zum Staunen. Dass Luzern über Innovationsbereitschaft verfügt, zeigt sich etwa am Elite-Nachwuchsrennen. Dieses hat mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus einen Namen erlangt (letztjähriger Sieger: Stefan Hendke, GER).
Ständig ist er gewachsen, der Luzerner Stadtlauf. Bei der letztjährigen 31. Austragung, wurde an der selbst auferlegten Teilnahmelimite von 15 000 «gekratzt». Um die Qualität zu wahren, wird kein weiteres Wachstum angestrebt. Dies soll nicht heissen, es werde auf den Lorbeeren ausgeruht. Verbesserungen fliessen ständig ein. So wird in diesem Jahr den sportlichen Firmengruppen auch eine längere Distanz angeboten. Und am Bewährten wird festgehalten. So heisst das Credo weiterhin: Der Luzerner Stadtlauf ist ein stimmungsvolles Laufsportfest, ausgetragen in einmaliger Atmosphäre mitten in einer prächtigen Altstadt. Und der Luzerner Stadtlauf bietet Laufen als Gemeinschaftserlebnis in der Vorbereitung wie beim Rennen. Zu wissen ist nämlich, dass sich vier Fünftel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen anmelden (Familien, Firmen, Schulen, Vereine). Auch diesbezüglich nimmt der Luzerner Stadtlauf eine Sonderstellung ein.

Weitere Informationen zum Luzerner Stadtlauf finden Sie hier.