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23
06
2008

Viele hatten sich aber auch mit der Geschichte dieses besonderen Ortes und dem Leben des vierfachen Olympiasiegers Jesse Owens sowie mit dem Motto der Veranstaltung für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auseinandergesetzt.

3. Jesse-Owens-Memorial-Staffel am 21. Juni 2008 im Olympischen Dorf von 1936 in Elstal

By GRR 0

Gut vorbereitet kamen die meisten der mehr als dreihundert Schülerinnen und Schüler zur dritten Jesse-Owens-Memorial-Staffel ins Olympische Dorf von Elstal. Viele hatten trainiert, um auf den acht Runden durch die historische Anlage so schnell wie möglich rennen zu können.

Viele hatten sich aber auch mit der Geschichte dieses besonderen Ortes und dem Leben des vierfachen Olympiasiegers Jesse Owens sowie mit dem Motto der Veranstaltung für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auseinandergesetzt. So konnten die zahlreichen Besucher der Veranstaltung am Sonnabend nicht nur miterleben, wie die Staffel der Freien Waldorfschule Eugen Kolisko aus Berlin-Kladow auf der kurzen und die von Titelverteidiger Lise-Meitner-Gymnasium auf der langen Strecke unter dem Jubel ihrer Schulkameraden siegten.

Sie waren zu einer Sportveranstaltung gekommen, die mehr war als ein Wettrennen, nämlich längst auch ein gesellschaftliches Ereignis.

Insbesondere die großformatigen Plakate, mit denen die Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs von Gastgeber und Veranstalter Marie-Curie-Gymnasium für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus demonstrierten, zeigten die Dimension dieser sportlichen Begegnung auf: fair sein auch im härtesten Wettbewerb, Mitmenschen so respektieren, wie sie sind.

Die Bilder waren im Kunstunterricht entstanden und zogen am Versorgungsstand des Fördervereins des Marie-Curie-Gymnasiums sowie im Start- und Zielbereich die Blicke auf sich.

„It’s okay to be different“, stand neben der Uhr der Zeitmessung, man darf ruhig anders sein. Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Professor Karin Weiss, und die Bürgermeister von Wustermark und Dallgow-Döberitz, Bernd Drees und Jürgen Hemberger, nahmen die Siegerehrungen vor dem sehr hochformatigen Bild zweier unterschiedlich gefärbter Giraffen vor, die einander das Kompliment machen: „Du bist so schön anders.“

„Das Engagement der Schülerinnen und Schüler, ihrer Lehrer und Eltern ist lobenswert“, sagte Professor Weiss, die am Samstag den Schirmherrn des Laufes, Ministerpräsident Matthias Platzeck, vertrat.

„Ich wünsche dem Jesse-Owens-Lauf und seinen Veranstaltern, dass sie weiterhin so viel Zuspruch erfahren und der Lauf in den nächsten Jahren immer größer wird.“ Der Lauf ist Teil des Konzeptes „Tolerantes Brandenburg“. Damit sie im nächsten Jahr wiederkommen, gab die DKB-Stiftung allen Mannschaften Staffelstäbe mit auf die Heimfahrt: zur Erinnerung und als Aufforderung.

Elke Mohr, die Rektorin des Marie-Curie-Gymnasiums und damit an diesem Tag Gastgeberin auf dem Areal der DKB-Stiftung, konnte auch ihr Kollegium bei der Veranstaltung begrüßen. Sie zeigte sich stolz darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler auf verschiedenen Gebieten Initiative entwickelten und versprach auch weiterhin ihre Unterstützung dabei.

So berichteten nicht nur Kamerateams des ersten und des zweiten deutschen Fernsehens sowie Reporter verschiedener Zeitungen vom Jesse-Owens-Gedenklauf und interviewten die Hauptpersonen vor und hinter den Kulissen. Auch „Radio Aktiv“, die Rundfunk-Arbeitsgemeinschaft des Marie-Curie-Gymnasiums, war am Samstag aktiv und fragte etwa bei Teilnehmern, Helfern und Besuchern nach, was ihnen Jesse Owens bedeute.

Selbst die Kleinsten konnten am Samstag über den schwarzen Leichtathleten sprechen, der im September 1936 im Olympischen Dorf von Elstal gelebt hatte und der bei den Olympischen Spielen von Berlin die Goldmedaillen über 100 und 200 Meter, im Weitsprung und mit der amerikanischen Sprintstaffel gewann.

Die zwei Staffeln von der Kita Sonnenschein aus Elstal hatten in Vorbereitung auf den großen Tag nicht nur regelmäßig Lauftraining absolviert, sondern sich auch für die Geschichte ihrer Nachbarschaft interessiert. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen folgten sie einer Führung durch das historische Olympische Dorf und besuchten dabei auch das einstige Zimmer von Jesse Owens; es ist renoviert. Selbst im Rennen blieben die Jüngsten aller Teilnehmer nicht ohne fachkundige Begleitung. Einer ihrer Erzieher hatte die Laufschuhe geschnürt und begleitete sie Runde um Runde.

Auf der Strecke ist auch in diesem Jahr die Mannschaft des Lise-Meitner-Gymnasiums Falkensee die schnellste von allen gewesen. Ihre acht Läufer kamen als erstes von zwei Teams ins Ziel, die für die je knapp zwei Kilometer langen Runden durch das Olympische Dorf von Elstal weniger als zwei Stunden brauchten. In 57:31 Minuten und in einem spannenden Rennen siegten sie vor dem Kissingensportverein Berlin-Pankow (58:25 Minuten) und dem Freien Gymnasium Zepernick (1:00:22 Stunde).

Die Wertung der Mädchen gewannen die Läuferinnen vom Kissingensportverein in 1:08:25 vor dem Leonardo da Vinci Campus Nauen (1:11:52) und dem Freien Gymnasium Zepernick (1:13:49).

Gastgeber und Veranstalter Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz siegte in der Wertung der gemischten Teams in 1:05:14 vor dem Leonardo da Vinci Campus (1:05:55) und dem Jesse-Owens-Team von der eigenen Schule (1:06:26).

Die Wertung der Grundschulen über 8 x 650 Meter gewannen die Jungen der Freien Waldorfschule Eugen Kolisko Berlin-Kladow in 18:30 Minuten vor KSV „Rock die Panke“ (20:02) und der Grundschule Dallgow (20:36). Die schnellsten Mädchen waren die von der Grundschule Dallgow (21:40), gefolgt vom Leonardo da Vinci Campus (24:25).

Das stärkste Mixed-Team kam von der Otto Lilienthal Grundschule Wustermark (19:08), gefolgt von der Diesterweg Grundschule Falkensee (19:35) und dem Leonardo da Vinci Campus (19:45)

Horst Milde

Ausführliche Ergebnisse, Fotos und Informationen auf www.cometorun.de

Jesse-Owens-Staffel

author: GRR

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