Er hat sich dem Laufsport verschrieben. Aber nicht als kilometerfressender Ausdauerfreak, sondern - auf der anderen Seite - als anfeuernder Beobachter, als unterhaltender Aktivist, als kühler Kommentator.
3. GAG-Erlebnis-Halbmarathon Köln Rechtsrheinisch am 10.August 2008 – Marathoni auf vier Reifen – der RP.-Vanman
Was macht die Faszination am Sport aus? Höchstleistungen? Vielleicht. Kontakt zu Gleichgesinnten? Wahrscheinlich! Mit Sicherheit aber das ausgesprochen breite Erlebnissspektrum – der Hunger auf Emotionen ist wohl treibender Faktor eines jeden Sportlers. Jochen Heringhaus kann ein Lied davon singen.
Er hat sich dem Laufsport verschrieben. Aber nicht als kilometerfressender Ausdauerfreak, sondern – auf der anderen Seite – als anfeuernder Beobachter, als unterhaltender Aktivist, als kühler Kommentator. Nein, Jochen Heringhaus ist nicht etwa Fernsehmoderator – entfernt vom Laufgeschehen in den Kabinen der elektronischen Medien -, sondern immer mittendrin im Marathonpulk:
Jochen Heringhaus ist der Vanman am, bzw. im RUNNERS POINT-Asics-Van. Während die einen ihre Laufschuhe schnüren, gibt er bereits die wichtigsten Streckennews zum Besten. Wenn andere – vorbei am RP.-Asics-Van – ihren persönlichen Bestzeiten entgegenhecheln, hat er immer den coolen Spruch, die richtige Aufmunterung und die passende Information parat. Und selber Marathon gelaufen ist er auch schon ein paar Mal…
Seit 1988 ist er so unterwegs und hat mehr als 1.500 Lauf-Events betreut. Dabei sind – von ihm selbst eher unter- als überschätzt – mehr als 2.500.000 Läuferlnnen an ihm vorbeigelaufen. Dass er dafür nahezu 600.000 km mit wechselnden Servicefahrzeugen zurückgelegt hat, steht auf einem anderen Blatt.
Der Vanman zählt zu den wenigen, die von sich behaupten können, seit über einem Jahrzehnt mitten im Laufgeschehen zu stehen. Was durchaus wörtlich zu nehmen ist – seine Anekdoten und Erlebnisse könnten Bücher füllen. Uta Pippig saß bei einem ihrer ersten "West-Auftritte" zum Aufwärmen im RUNNERS POINT Doppeldeckerbus; Waldemar Czierpinski kommt immer mal wieder auf einen Kaffee vorbei; der in den USA ausgesprochen populäre Lauftrainer Arthur Lydiard sprang bei Jochen Heringhaus als Co-Komentator ein und Rudolf Scharping ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, gemeinsam mit dem Vanman die vorbeilaufenden Marathonis anzufeuern. Dass sich oft genug auch weniger illustere Persönlichkeiten beim RP.-Asics-Van einfinden, versteht sich da schon fast von selbst; auch band ein Läufer "im Ländle" seine Ziege (!) an die Stoßstange des Vans, wo er sie nach dem Lauf vertrauensselig wieder abholte.
Da ist es kaum erstaunlich, dass eine derartige Popularität mitunter auch ihre Stilblüten treibt. Für die Zuschauer und Fans der großen Laufveranstaltungen ist es mittlerweile selbstverständlich, Fundsachen aller Art ausgerechnet beim Vanman abzugeben. Neben den üblichen Fotoapparaten, Handys und Regenschirmen landete so auch schon ein Gebiss bei Jochen, Doch selbst das ist er – beim verständlicherweise erleichterten Besitzer – wieder losgeworden… Unter engagierten Journalisten gilt schon seit jeher die Parole, dass eine Stunde beim Vanman mehr Informationen über das aktuelle Rennen und wichtige Hintergründe bringt, als jede Pressekonferenz…
Quelle: RunnersPoint [SEM;KOLON – Stefan Kunst]
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