Große Teilnehmerfelder schon 1909 im Berliner Grunewald ©Illustrierte Sportzeitung
3. Berliner Läufertreffen 2013 in der „Kunstfabrik Schlot“ – eine Erfolgsnummer mit Zukunft. Horst Milde berichtet
Der 1. Berliner Cross Country-Lauf am Teufelsberg der Freien Universität Berlin am 8. November 1964 war der „Startschuss“ für die die erfolgreiche Entwicklung der Berliner Laufszene bis zum heutigen Berlin-Marathon. Kopiert wurde praktisch ein Lauf Le Mans in Frankreich an dem die FU Berlin mit einer Mannschaft teilnahm.
Statt der normalen Teilnehmerzahl von etwa 80 Teilnehmern bei einem normalen Waldlauf in Berlin, traten hier plötzlich über 700 Teilnehmer an, da das Sportreferat der FU Berlin letztlich alle Berliner zum Mitmachen einlud, was eine Premiere in der deutschen Leichtathletik war. Gleichzeitig gab es weitere Premiere: Es gab das Angebot an die Bevölkerung an jedem Sonnabend sich an einem öffentlichen Training teilzunehmen.
Allerdings wurden die Studenten schon damals von Theo Koesling, Sportredakteur der Berliner Zeitung „Der Abend“, die heute leider nicht mehr existiert, am nächsten Tag öffentlich in der Zeitung belehrt, daß der „nachweislich erste Cross-Country Lauf, veranstaltet vom Verband Berliner Athletik-Vereine, am 12. März 1905 im Grunewald stattfand“. Und der erste deutsche Waldlauf, veranstaltet vom BSC Comet, wurde am 29. Juli 1900 in Berlin-Hohenschönhausen gelaufen.
In diesem Jahr wird vom DLV "50 Jahre Volkslauf" in Bobingen gefeiert, in Bobingen hatte Otto Hosse 1963 den 1. Volkslauf in Deutschland ins Leben gerufen
Teilnehmer des Laufes von 1964 am Teufelsberg waren beim 3. Berliner Läufertreffen im „Schlot“ dabei, die Räumlichkeit des Jazzclubs in Berlin-Mitte war gut gefüllt, mit über 60 Teilnehmern fand die Veranstaltung die gewünschte Resonanz.
John Kunkeler, Marathonläufer und Hausherr eröffnete das Treffen, Heinz Mittmann und Horst Milde begrüßten ebenfalls die Gäste und freuen sich über den zahlreichen Besuch, während auf der Leinwand schon Bilder von vielen Läufer und Läuferinnen aus der Vergangenheit in einer Endlosschleife zu erkennen waren – und damit schon die Aufmerksamkeit der Gäste erregten.
In einer Power-Point-Präsentation wurde die Berliner Laufvergangenheit in historischen Bildern wieder erweckt mit einem Titelbild der „Illustrierten Sportzeitung“ von 1908 von Läufern beim Crosslauf im Berliner Grunewald. Wenn der Berliner Cross-Country-Lauf von 1964 der Startpunkt für die Laufentwicklung bis heute ist, so muss man aber konstatieren, Berlin war schon immer eine Hochburg für das Laufen im Wald und auf der Straße, das dokumentiertenviele historische Bilder in der Präsentation mit vielen Hundert Läufern im Grunewald. Mancher heutige Lauf könnte sich dahiner verstecken.
Die Berliner Vereinsläufer hatten ihren läuferischen Jahreshöhepunkt in der Staffel „Potsdam-Berlin“ über 25 km, die es seit 1908 gab und die Massen begeisterte. Nach dem Krieg wurde diese zum "Großstaffellauf" umfunktioniert, eine andere Strecke genutzt da Potsdam in der DDR lag. Danach „schlief“ sie langsam ein, da die Vereine nicht mehr soviel Läufer für die Teilnahme aufbringen konnten und auch das Interesse nachließ.
Der „Berliner Volksmararathon“ am 13.10.1974 – mit Start in der Waldschulallee 80, war dann die Geburtsstunde des Berlin-Marathon. Die „25km de Berlin“ der französischen Alliierten gaben den Ausschlag zum Umzug 1981 zum Reichstag. Beide Läufe machten Berlin zu einem Läufer-Dorado, jedes Jahr größere Teilnehmerfelder mit vielen Schlagzeilen in den Medien, zumindest waren das die Höhepunkte im Frühjahr und Herbst. Aber viele kleinere und größere Läufe in großer Vielfalt animierten die Bevölkerung zum Mitmachen.
Die numerische Aufstellung der Berliner Läufe in Ost- und West-Berlin in der Präsentation zeigte die große Zahl, die es gab, als auch die Vielfalt des läuferischen Geschehens in der Vergangenheit sowie auch der Gegenwart. Veränderungen wird es ständig geben, Neuerungen werden eingeführt und um die Zukunft braucht man sich deswegen wohl keine Sorgen machen. Gezeigt wurden auch die vielen "Macher", Trainer, Helfer u.a.m., ohne die sonst nichts passierte und die die Entwicklung vorantrieben
Präsentiert wurden die 100km Staffel Berlin (Termin 2013: Donnerstag 9. Mai (Vatertag) und der 100Meilen Lauf Berlin (am 17./18. August 2013 – Der Mauerweglauf). Beide Veranstaltungen sollten zusätzlich ein Treffpunkt für die Berliner Läufer und Läuferinnen werden, zum Helfen, Unterstützen, als auch zum eigenen Mitmachen!
Burkhard Swara, früherer Berliner Läufer der LG Nord und später bekannter Sprecher bei vielen Läufen, war extra angereist um im Schlot dabei zu sein. Schwer gewichtig war auch sein Gepäck, denn er hatte mehrere Kästen mit gesammeltem Memorabila für das Sportmuseum Berlin dabei . Wie auch andere Läufer/innen dem Aufruf Folge leisteten Bilder u.a.m. der läuferischen Vergangenheit mitzubringen.
Das 3. Berliner Läufertreffen zeigte, daß die Läuferschaft eine derartige Gelegenheit zur Kommunikation gut angenommen hat und diese Initiative fortsetzen möchte.
Das nächste Jahrestreffen steht schon fest:
Mittwoch, dem 15. Januar 2014 in der „Kunstfabrik Schlot“!
Horst Milde
3. Berliner Läufertreffen am 16. Januar 2013 in der „Kunstfabrik Schlot"! Horst Milde lädt ein.
2. Berliner Läufertreffen im Sportmuseum Berlin 2011
Das 1. Berliner Läufertreffen – eine erfreuliche Inititative von Heinz Mittmann
Die Berliner RUNNERSPARTY im Holiday Inn Berlin-Esplanade