3. 100MeilenBerlin am 16./17. August 2014 - Der Mauerweglauf - Wieder hat niemand die Absicht, 100 Meilen zu laufen... ©100MeilenBerlin Organisation
3. 100MeilenBerlin am 16./17. August 2014 – Der Mauerweglauf – Wieder hat niemand die Absicht, 100 Meilen zu laufen…
Der abgewandelte Spruch von Walter Ulbricht hat mittlerweile so was wie Kult-Charakter. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", sagte im Juni 1961 der damalige DDR-Staatsratsvorsitzende im "Haus der Ministerien" in Ost-Berlin vor Journalisten. Eine Lüge, wie sich nur zwei Monate später herausstellen sollte, als mit dem längst beschlossenen Bau der Berliner Mauer begonnen wurde.
Zahlreiche Menschen kamen seitdem bei dem Versuch ums Leben, in den Westen zu flüchten. Erst im November 1989 fand das Drama an der Grenze bekanntlich ein gutes Ende – aufgrund des Drucks der DDR-Bevölkerung.
53 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer will der Mauerweglauf erneut an dieses Ereignis auf sportliche Weise erinnern – am 16./ 17. August finden zum dritten Mal die 100MeilenBerlin statt.
Und die Resonanz ist bisher großartig: Mehr als 260 Einzel-Anmeldungen liegen uns vor, dazu kommen noch einige Staffeln. Klar, jeder Veranstalter freut sich generell über hohe Teilnehmerzahlen, aber bei einem Lauf mit Gedenkcharakter ist dieser Aspekt von besonderem Interesse.
Übrigens kann man sich noch bis zum 1. Juli für Berlins 100-Meilen-Lauf auf dem Mauerweg anmelden.
Der größtenteils asphaltierte Mauerweg führt um das westliche Berlin und entspricht dem früheren Grenzverlauf. Die 100MeilenBerlin finden seit 2013 jährlich statt, nämlich stets an dem Wochenende, das auf den offiziellen Mauerbau-Gedenktag, den 13. August, folgt. Schirmherr ist erneut der frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann.
Die 100MeilenBerlin sollen in jedem Jahr einem anderen Maueropfer gewidmet sein.
In diesem Jahr wird das
Peter Fechter sein, der 1962 an der Mauer, unweit des bekannten Checkpoint Charlie, bei einem Fluchtversuch starb und mit seinem Schicksal die Welt bewegte. Von Schüssen getroffen, verblutete er im Grenzstreifen – weder DDR-Grenzsoldaten noch die Westalliierten wollten oder konnten ihm helfen. Zum Gedenken an Peter Fechter wird die Finisher-Medaille sein Konterfei tragen. Außerdem wird sich der erste Verpflegungspunkt in unmittelbarer Nähe des Mahnmals in der Zimmerstraße befinden. Wir danken auch sehr herzlich Gisela Geue, die uns ein Foto ihres Bruders zur Verfügung gestellt hat.Gelaufen wird auf dem Mauerweg diesmal im Uhrzeigersinn – also wie bei der 100Meilen-Premiere 2011. Jährlich wird ein Richtungswechsel erfolgen. Ganz neu: Start und Ziel der 100MeilenBerlin sind erstmals im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, in unmittelbarer Nähe des Mauerparks.
Nachfolgend in Kürze die wichtigsten Informationen rund um den Mauerweglauf:
- Startzeiten: 6 Uhr Einzelläufer, 7 Uhr Staffeln
- 27 Verpflegungspunkte mit insgesamt über 300 Volunteers entlang der Strecke (alle ca. 6 Km)
- 13 Online-Zwischenzeiten (abrufbar über diese Webseite)
- Zeitlimit: 30 Stunden (Einzel- und Staffelläufer)
- Staffeln mit bis zu 28 Team-Mitgliedern möglich
- Back-to-Back-Medaille für alle Finisher, die 2013 und 2014 erfolgreich dabei waren
- 100Meilen-Buckle (Gürtelschnalle) für eine Laufzeit unter 24 Stunden
- Finisher-Shirt in Kooperation mit der "Künstlerinitiative East-Side-Gallery e.V."
- Startnummern berechtigen zur freien Fahrt im öffentlichen Nahverkehr während des Laufs
- Pasta-Party (15. August)
- Sonderkonditionen im Partner-Hotel RAMADA für alle Teilnehmer und Betreuer (limitiert)
- kostenfreie Hallenübernachtung (auf dem alten Start-/Ziel-Gelände an der Lobeckstraße) mit Shuttle-Service zum Start
Weitere und detaillierte Infos sind der Ausschreibung zu entnehmen.
Weltrekordlerin Regina Vollbrecht kommt
Deutlich mehr Staffeln als im vergangenen Jahr, als dieser Wettbewerb bei den 100Meilen erstmals eingeführt wurde, werden diesmal die 160,9 Kilometer lange Strecke unter die Füße nehmen.
Neu im Programm sind dabei die 10Plus-Staffeln, bei denen bis zu 28 Läuferinnen und Läufer pro Team dabei sein und sich die Wechselpunkte frei aussuchen können.
Unter den gemeldeten 10Plus-Staffeln ist ein Team besonders hervorzuheben: Der SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin. Unter der Leitung von Thomas Kaupel werden Läufer des Sportclubs, der Karower Dachse sowie fünf Sportler mit Beeinträchtigungen auf die Strecke gehen.
Drei Athleten sind blind, ein Teilnehmer sitzt im Rollstuhl und einer hat das Down-Syndrom. Als blinde Startläuferin wird zunächst Monika Seeling-Entrich die ersten Kilometer auf dem Mauerweg zurücklegen, blinde Schlussläuferin ist Constanze Thoms.
Prominente Unterstützung erhält die Berliner Inklusions-Staffel durch Regina Vollbrecht. Die Marathon-Weltrekordlerin der blinden Frauen (3:15:49 Stunden in Frankfurt) das Teilstück zwischen VP11 und VP 15 zurücklegen, also insgesamt rund 26 Kilometer.
Als Guide fungiert Almut Dreßler, die Siegerin des diesjährigen „Run of Spirit“.