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16
09
2016

Großartiger Auftritt des deutsch-italienischen Duos Helmut Schiessl und Daniel Jung als souveräner Sieger beim Transalpinrun von Garmiscvh-Partenkirchen nach Brixen. ©PlanB

250 Kilometer und 14.800 Höhenmeter quer über die Alpen – 12. GORE-TEX® Transalpine-Run endet mit großartigem Finale in Brixen – Daniel Jung/ Helmut Schiessl das überlegene Duo – Wilfried Raatz berichtet

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Nach knapp 250 Kilometern und mehr als 14.862 Höhenmetern endete mit dem 12. Gore-Tex Transalpine-Run eines der härtesten und zugleich spektakulärsten Trailrun-Events quer über die Alpen nach sieben Etappen in Brixen.

Als das beste Duo erwies sich bei der Alpenüberquerung von Garmisch-Partenkirchen nach Brixen die deutsch-italienische Kombination mit Daniel Jung und Helmut Schiessl. Das Hochgebirgsspektakel wurde übrigens von starken deutschen Teams dominiert: Bei den Frauen gewannen Manishe Sina (Frankfurt/ Lisa Mehl (Esslingen), das beste Mixed-Team waren die in der Berglaufszene bestens bekannten Timo Zeiler und Melanie Albrecht und bei den Mastersläufern setzten sich Florian Holzinger und Stefan Holzner durch.

Was für ein emotionales Finale in Brixen.

„Die Südtiroler sind doch etwas Besonderes. Solch ein Empfang, ich war den Tränen nah“, zeigte sich Daniel Jung sichtlich gerührt. Die Emotionen schlugen verständlicherweise hoch, denn das bislang dominierende Duo Jung/ Schiessl geriet durch einen furiosen Schlusslauf der italienisch-österreichischen Kombination Ivan Paulmichl und Michael Kabicher in Gefahr. Bis auf 6 Minuten kamen die Verfolger dem Duo Jung/ Schiessl nahe, doch mit viel Routine beendeten Daniel Jung und Helmut Schiessl ihren über die gesamte Woche gesehen großartigen Auftritt.

Die Finaletappe über 36 km und 1400 Höhenmetern erwies sich als harte Probe für alle.

Athleten, die nach den Anstrengungen der Vortage sichtlich gezeichnet waren. „Das war ein intensiver Tag, ein ganz hartes Stück Arbeit“, gestand der 34-jährige Daniel Jung, der nach Platz 3 im Jahr 2014 und Rang 2 im Vorjahr nun seinen größten Triumph feierte. Und mit Helmut Schiessl einen exzellenten Partner an der Seite hatte, der zwar von der großen internationalen Bühne abgetreten war, aber gerade in diesem Jahr mit zahlreichen Glanztaten bestens in die Berglaufszene zurückgekehrt ist.

„Der Helmut ist ein Klasse-Typ. Ein Talent und Kämpfer“, lobte Jung seinen 10 Jahre älteren Partner. Der Berglauf-Weltmeister von 2005 hatte seine Karriere vor vier Jahren beendet, ehe er sich von Daniel Jung zum Start überreden ließ.

Hinter Paulmichl/ Kabicher kam das österreichische Duo Florian Heinzle/ Mario Weiß auf Rang drei. Vor allem für Florian Heinzle war dies ein großartiges Comeback, denn der Berglauf-Europameister von 2005, übrigens pikanterweise vor Helmut Schiessl, war wegen Verletzungen und persönlicher Probleme über Jahre hinweg von der Laufbildfläche verschwunden- und lieferte nun zusammen mit seinem trailerfahrenen Partner den Top-Teams einen großen Wettkampf.

Großer Kampf war auch in den anderen Klassen angesagt.

Es blieb aber bei den bestehenden Kräfteverhältnissen. Bei den Frauen holten sich die beiden Deutschen Manishe Sina und Lisa Mehl den Gesamtsieg, obwohl sie am Schlusstag noch sieben Minuten auf die Etappensiegerinnen Rene Unser/Sarah Macleod aus Kanada verloren.

„Am Ende war die Kraft weg, die sieben Tage waren echt hart“, gestand die 34-jährige Frankfurterin Manishe Sina, die sich ausdrücklich bei ihrer sieben Jahre jüngeren Partnerin Lisa Mehl bedankte: „Sie hat mich nicht nur einmal gerettet.“

Bei den Masters holten sich die Deutschen Florian Holzinger und Stefan Holzner, der zweifache Sieger des Ironman Frankfurt, mit sechs Etappenerfolgen den Gesamtsieg. In der Kategorie Senior Master Men feierte Dr. Thomas Miksch seinen siebten, sein Partner Jörg Schreiber seinen dritten Gesamtsieg.

Spannend ging's vom ersten bis zum letzten Tag in der Kategorie Mixed zu, die mit einem Vorsprung von 17:10 Minuten an das Duo Timo Zeiler/Melanie Albrecht ging.

Die U20-Berglauf-Europameisterin von 2013 könnte in dieser Szene eine neue Herausforderung gefunden haben. „Niemand hat damit gerechnet, was wir hier geleistet haben“, gestand Timo Zeiler, der mit fünf deutschen Meistertiteln und zahlreichen internationalen Einsätzen vor einem Jahr seinen Rücktritt aus der Berglauf-Nationalmannschaft erklärt hatte.

Allgemein wurde mit einem Schlussangriff der Paarung Kristin Berglund/Gerald Fister gerechnet. Doch die eher unerfahrenen Trailläufer Zeilere/ Albrecht zeigten noch einmal auf dem Weg nach Brixen eine starke und vor allem taktische Meisterleistung. Berglund/ Fister wurden mit denkbar knappem Vorsprung von gerade einmal zwei Minuten Zweiter vor mit Markus Mingo/Tina Fischl einer weiteren deutschen Kombination.

Nicht nur sportlich stimmte es bei der 12. Austragung des GORE-TEX® Transalpine-Run.

Die neu konzipierte Ostroute von Garmisch-Partenkirchen nach Brixen kam bei den 600 Sportlern aus 34 Nationen bestens an. Grandiose Landschaften, beste Trails und spektakuläre Downhills sorgten trotz großer Anstrengungen für beste Stimmung im Feld.

Die Etappenorte Garmisch-Partenkirchen, Lermoos, Imst, Mandarfen/Pitztal, Sölden, St. Leonhard in Passeier, Sarnthein und Brixen  präsentierten sich als starke Gastgeber.

Von den rund gestarteten 300 Teams erreichten knapp 250 das Ziel.

Wilfried Raatz 

author: GRR

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