2015

Stadiongala beimTurnfest 1999 - Vor 25 Jahren: gesamtdeutsches Turnfest - Mit Stafettenlauf vom Jahn-Denkmal auf der Berliner Hasenheide zur Eröffnung des Turnfestes in Dortmund/Bochum ©Deutscher Turnerbund-Bund - DTB

25 JAHRE MAUERFALL IN BERLIN: Vor 25 Jahren: gesamtdeutsches Turnfest – Mit Stafettenlauf vom Jahn-Denkmal auf der Berliner Hasenheide zur Eröffnung des Turnfestes in Dortmund/Bochum

Sportmuseum

By GRR 0

Am 09. November 1989 öffnete sich die Mauer in Berlin und die Grenzen der DDR. Ein halbes Jahr später, vom 27. Mai bis 03. Juni 1990, fand in Dortmund/Bochum das lange geplante Deutsche Turnfest statt.

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Unter den 90.000 Teilnehmern waren 10.500 Turnerinnen und Turner aus der DDR mit dabei. Sie kamen aus Rostock, Schwerin, Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, aus Kleinstädten und aus dem Osten Berlins.

Für die Turnfest-Organisatoren des DTB und OK-Chef Karl-Heinz Krause (Westfälischer Turner-Bund) war das verbleibende halbe Jahr zur Vorbereitung eine aufregende und interessante Zeit. Erste Gespräche gab es mit dem Turnverband der DDR (DTV), doch niemand konnte einschätzen, wie viele DDR-Teilnehmer kommen würden, wie sie so kurzfristig unterzubringen seien und was den Turnerinnen und Turnern aus der DDR finanziell zuzumuten war.

Die Bundesregierung und die Landesregierung Nordrhein-Westfalen gaben spontan zusätzliche finanzielle Unterstützung, so dass die Gäste nur für ihre Fahrtkosten und einen Turnfest-Beitrag von 55 Mark Ost aufkommen mussten.

Die Werbetrommel für die Turnfest-Teilnahme rührte der Ministerpräsident von NRW Johannes Rau höchstpersönlich. Bei zwei bemerkenswerten Pressekonferenzen am 5. Februar 1990 in Bochum und am 8. Februar in Ost-Berlin sorgte er durch seine Anwesenheit für eine entsprechende öffentliche Wahrnehmung des bevorstehenden gesamtdeutschen Turnfestes.

Aber für die Turnfest-Organisatoren gab es noch eine weitere Herausforderung: Ein Stafettenlauf vom Jahn-Denkmal auf der Berliner Hasenheide zur Eröffnung des Turnfestes in Dortmund/Bochum war zu organisieren.

Rund 2.000 Läuferinnen und Läufer beteiligten sich und trugen die Stafette ab dem 16. Mai 1990 zum Brandenburger Tor, über Brandenburg und Magdeburg nach Helmstedt, bis sie die westfälischen Turnerinnen und Turner übernahmen und pünktlich am Nachmittag des 27. Mai in Bochum eintrafen.

Von dort ging die Stafette auf ihre letzte Etappe und wurde am Abend unter großem Jubel zur Eröffnung im Westfalenstadion in Dortmund begrüßt. Die Begeisterung über das erste gesamtdeutsche Turnfest und die lockere Begegnung zwischen den Menschen aus Ost und West zog sich wie ein roter Faden durch die Turnfestwoche.