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10
03
2009

Zahlreich sind die Lobeshymnen für den Aletsch-Halbmarathon. Das ist begründet. Die 21,1 km von der Bettmeralp aufs Bettmerhorn fordern läuferisch und bieten eine einzigartige Kulisse. Dieser Vorzüge wegen ist auch der renommierte Berglauf-Spezialist Stephan Wenk aus dem Kanton Zürich auf den Lauf im Wallis aufmerksam geworden.

24. Aletsch-Halbmarathon am 28.6.2009 – Konzentration auf sich selbst – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“

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Stephan Wenk hat sich als Langstreckler, Duathlet und Bergläufer einen Namen gemacht. Ein vielseitiger Ausdauersportler ist er also. Vor allem in den letzten beiden Sparten zählt der 27-Jährige zur Schweizer Spitze. Ein anspruchsvoller Spagat, zumal sich die Termine oft überschneiden. Wenk aber ist ein Beispiel dafür, dass sich die beiden Sportarten erfolgreich kombinieren lassen: Letztes Jahr qualifizierte er sich im Duathlon wie im Berglauf für die Weltmeisterschaft.

Und der Aletsch-Halbmarathon hat sich in den letzten beiden Jahren als weiterer Fixpunkt in Wenks Jahresprogramm positioniert – nicht nur, weil er hier zu überzeugenden Ergebnissen gekommen ist (2008: 2. Platz hinter Timo Zeiler, GER). Wenk betont vielmehr: «Wettkämpfe, bei denen ich ausgesprochen schöne Orte durchstreife, schätze ich besonders.» Beim Aletsch-Halbmarathon wird dieser Wunsch ausgiebig befriedigt, zumindest bei stabiler Wetterlage. «Ein vergleichbares Panorama lässt sich nur schwer finden», sagt Wenk. «Hier siehst du übers ganze Wallis.» 4000er-Gipfel en masse präsentieren sich. Dazu zählt natürlich das berühmte Matterhorn. Richtig bewegend wird diese Kulisse in Kombination mit dem Blick auf den Aletschgletscher nach einem guten Wegstück. «Du siehst auf einmal diesen imposanten Gletscher und bist überwältigt», sagt Wenk. Das sorgte auch beim ehrgeizigen Wettkampfsportler für Emotionen. Letztes Jahr konnte er sich an dieser Stelle nicht mehr zurückhalten. Er stiess einen «lauten Juchzer» aus. Dieses berühmte Bild des mächtigsten Gletschers der Alpen mit eigenen Augen sehen und dazu in einem Wettkampf unterwegs sein, das sei etwas ganz Spezielles.

Wunderschön, aber herausfordernd

Den Blick ausschweifen lassen, lohnt sich also beim Aletsch-Halbmarathon. Allerdings erfordert gerade der Schlussteil dieses Berglaufs vermehrt Konzentration auf sich selber. Die Distanz fordert ihren Tribut. Die Höhenlage kommt dazu. Stets auf über 2000 Meter befinden sich die Aktiven bald nach dem Start. Und die Strecke steigt weiter stark an. Über Stock und Stein führt sie. Schneefelder gilt es zu überqueren, Treppenpassagen kommen vor. Schmal ist der Pfad über den Grat. Trittsicherheit ist verlangt. «Am Schluss wird dieses Rennen anstrengend, da komme auch ich ans obere Limit», umschreibt Wenk. Herz und Lungen werden nun besonders beansprucht. Wegen der dünnen Höhenluft entspricht die Leistungsfähigkeit des Körpers nicht dem Gewohnten. «Da zeigt sich, wer gut trainiert angetreten ist», sagt Wenk.

Der Aletsch-Halbmarathon fordert heraus – egal, mit welchen Ambitionen angetreten wird und egal, welches Ziel verfolgt wird. Wenk rät, sich zuvor gedanklich besonders gut auf die Prüfung vorzubereiten. «Wie kann ich anderthalb, zwei, drei oder gar vier Stunden durchziehen?», heisst für ihn die Grundsatzfrage. Mit einer konkreten Taktik sei dieses Rennen anzugehen. Risiken eingehen, zahle sich kaum aus. Und nicht zuletzt weiss er: «Wichtig ist, sich nicht zu einem schnellen Tempo verleiten zu lassen.» Das Ziel auf dem Bettmerhorn sieht die Teilnehmerin, der Teilnehmer vom Start aus vor sich. Es scheint gar nicht so weit entfernt. Aber es gilt einzurechnen, dass nicht auf direkter Linie dorthin zu laufen ist.

Steigende Beliebtheit

Das war übrigens nicht immer so gewesen. Vor neun Jahren wurde die Strecke zum Halbmarathon. Riederalp und die Schlaufe um das Riederhorn wurden integriert. Zweifelsohne hat das Rennen dadurch an Attraktivität gewonnen. Die Sicht auf den Aletschgletscher und damit das Gebiet des UNESCO-Weltnaturerbe sind auf dieser Passage besonders eindrücklich. Das hat sich herumgesprochen. Seither findet der Aletsch-Halbmarathon immer mehr Anhänger. Letztes Jahr liefen erstmals über 1500 Läuferinnen und Läufer auf der Hauptstrecke – übrigens fast ein Drittel davon waren Frauen. Immer grösser wird das Einzugsgebiet. Mitunter kann es zum Teil eng werden auf den Naturwegen.

Und noch etwas sei geklärt: Zum Aletsch-Halbmarathon fand Stephan Wenk über die Lektüre des Swiss Runners Magazins. «Eine lohnenswerte Entdeckung», lacht er.

 

Weitere Informationen zum Aletsch-Halbmarathon finden Sie hier.

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