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09
03
2009

Nach wie vor bewegt der Schweizer Frauenlauf Bern und nach wie vor ist seine Funktion unbestritten. Dies bestätigt Nationalrätin Ruth Humbel Näf, die selber mitläuft und das Rennen in einem grösseren Rahmen sieht.

23. Schweizer Frauenlauf Bern am 14.6.2009 – Für die Frau, jede Frau – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“

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Einmalig und einzigartig», sagt Ruth Humbel, wenn sie auf den Schweizer Frauenlauf zu sprechen kommt. Die 51-jährige Juristin, CVP-Nationalrätin und ehemalige Spitzen-Orientierungsläuferin (fünfmal Schweizer Meisterin, dreimal WM-Dritte in der Staffel) bezieht ihre Aussage in erster Linie auf die Stimmung. «Einmalig, einzigartig, wie verschiedene Frauen hier zusammenfinden und mit welch unterschiedlichem Hintergrund sie gemeinsam etwas unternehmen.» Dieser Vielfalt ordnet sie primär zu, dass eine besondere Ambiance entsteht.

Und diese Ambiance schätzt Ruth Humbel als Läuferin. «Ich fühle mich hier quasi über die Strecke getragen», beschreibt sie. Grosse Zuschauermassen sorgen für Stimmung. Dazu trägt nicht zuletzt ein Rollentausch bei. «Am Schweizer Frauenlauf übernehmen oft Männer die Statistenrolle», streicht sie hervor. Männer, die Kinderwagen schieben, den Nachwuchs hüten. Männer, die am Rand stehen, die anfeuern und grataulieren.

Gespür für Trends

Ein «grosses Chränzli» windet Ruth Humbel den Organisatorinnen und Organisatoren. «Sie erkennen die Zeichen der Zeit und die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen», streicht sie hervor. Dazu gehört, dass der Schweizer Frauenlauf seit seiner Lancierung eingebettet in ein Fest ist. Seit dem Umzug vom Länggasse-Quartier ins Stadtzentrum vor vier Jahren hat der Anlass zusätzlich an Attraktivität gewonnen. «Jetzt lässt sich die Atmosphäre der Bundeshauptstadt fühlen», sagt Ruth Humbel. Nicht zuletzt streicht sie die «fantastische Sicht auf die Stadt mit Bundeshaus und Münster» von der Monbijou- und der Kirchenfeld-Brücke heraus. Den Schweizer Frauenlauf schätzt Ruth Humbel aber auch als Berufsfrau und Politikerin. Als Gesundheitspolitikerin nehmen für sie Fragen um die Volksgesundheit einen hohen Stellenwert ein. «Der Frauenlauf regt Jahr für Jahr Tausende von Frauen zu einer vernünftigen Aktivität an», sagt sie. Sie schätzt das Angebot. «Hier lässt sich mittun auch mit verhältnismässig geringer Vorbereitung. Der reine Leistungsgedanke ist für die meisten sekundär.» Und verbunden ist eine Teilnahme oft mit Nachhaltigkeit: Frauen bereiten sich alleine oder in Gruppen auf den Lauf vor und joggen regelmässig. Übers ganze Land verteilt finden Vorbereitungskurse unter erfahrener Leitung statt. Diese werden nach dem Event oft weitergezogen. So kommt bei der sportlichen Aktivität der Faktor Spass nicht zu kurz. Für Ruth Humbel sind dies alles bedeutende Faktoren, sodass sie betont: «Der Schweizer Frauenlauf ist ein bedeutendes Mosaikstück, um Sport, generell Aktivsein, nachhaltig populär zu machen und in den Alltag der Menschen, hier der Frau, zu integrieren.»

Siegerstrauss für die Mutter

Die Geschichte des Schweizer Frauenlaufs tönt in der Tat überzeugend. Über 201 000 Teilnehmerinnen kann er seit seiner Lancierung (durch Jacqueline Ryffel und Vere na Weibel) im Jahr 1987 vorweisen. Viele da – von sind Anfängerinnen oder Wiedereinsteigerinnen. Ausstrahlung und Beachtung im gesamten Schweizer Sport gewinnt der Schweizer Frauenlauf auch durch sein starkes Elitefeld. Die Veranstaltung ist auch ein Wertungslauf des Post-Cup, das nationale Wertungsrennen für die Laufelite. Aber nicht nur die besten Schweizerinnen sind am Start, sondern stets auch ausländische Spitzenläuferinnen.

Auch für die Creme de la Creme hat der Schweizer Frauenlauf eine Vorbildfunktion, oft verbunden mit individuellen Geschichten. So verweist etwa die Siegerin 2008, Mirja Jenni, auf ihre Anfänge: «1988 war ich als Zwölfjährige erstmals dabei. Zusammen mit meiner Mutter schaffte ich es, inklusive Gehpausen.» Und Mutter Marijke Aziri feierte auch jüngst mit, beim viel umjubelten Triumph des letzten Jahres. Und sie erhielt den Siegerstrauss ihrer Tochter. Auch das sind Frauenlauf-Geschichten.

 

Weitere Informationen zum Schweizer Frauenlauf finden Sie hier.

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