23. OMV Halbmarathon in Altötting am 21. Sept. 2014 – 60 jährige Deutsche besser als 20 jährige Kenianerin

Erstmals nach 13 Jahres gab es in Altötting wieder mal Regen- auch wenn sich dieser auf 15 Minuten beschränkte. Erstmals wäre auch nach 1994 wieder mal ein Europäer als Sieger möglich gewesen. Denn mit Ihor Heletii aus der Ukraine war ein Mann am Start, der eine 1:03 laufen kann.

Aber der zog es vor einen Trainingslauf zu machen (den er in 1:22 absolvierte) da er am Vortag erst einen 10 km-Lauf in Wals bei Salzburg in neuer Streckenrekordzeit bestritt. Somit war der Weg frei für einen mittelschneller Kenianer, Elisha Rotich. Seine 1:04:49 sind die langsamste Zeit in Altötting seit 20 Jahren!

Und das obwohl er mit Dmytro Lashyn, den ukrainischen Meister über 10 000m als „Edelhasen“ hatte. Und auch die Siegerin bei den Frauen, Alice Kibor, kommt mit ihren 1:14:46 noch nicht mal unter die besten 30 je in Altötting gelaufenen Zeiten bei den Frauen.

Der schnellste Naturlauf der Welt begnügte sich in diesem Jahr also mit wenig spektakulären Siegerzeiten.

Deutsche Läuferin stielt Kenianern die Show.

Dafür glänzte eine deutsche Läuferin umso mehr- obwohl diese noch nicht mal mit ihrer Leistung zufrieden war. Gerlinde Kolesa lief eine tolle 1:32:09.

Das können andere auch, stimmt. Aber nicht in der AK 60! Das war beeindruckend- aber, man mag es nicht glauben, nicht das gewünschte Resultat: 1:30, oder gar schneller. Dennoch war die Läuferin des MTV Ingolstadt damit zwar nicht die Schnellste- aber dafür die Beste.

Denn in einer gesonderten Wertung verrechnet Altötting die individuelle Leistung mit dem Alter des Teilnehmers und erstellt eine altersbereinigte Auswertung. Auch das dürfte einmalig in Deutschland wenn nicht sogar in Europa sein. Und diese Wertung gewann die 60 jährige Deutsche vor der 23jährigen aus Kenia!

Bei der Bestenwertung der Männer gingen die ersten drei Plätze an die beiden Kenianer und den drittplazierten Mann aus Eritrea (der in 1:07:01 himmelweit von der angeblich Bestzeit von 1:02:30 weg war). Bernhard Gottschalk (LG-Zusamm, M55, 1:18:56) und Erwin Thiede (Forstenrieder SC München, M75, 1:47:27) folgten mit sehr beeindruckenden Leistungen knapp hinter dem Trio aus Kenia.

Der „Nebenlauf“ wächst rasant.

Immer beliebter wird beim Halbmarathon in der oberbayerischen Wallfahrtsstadt Altötting der 6 km- Nebenlauf.

Dieser wächst weiter rasant und hat inzwischen, zusammen mit den Walkern, über 800 Anmeldungen. Damit rückt man dem Hauptlauf über 21 km, der tendenziell rückläufig ist und es auf gut 1000 Anmeldungen schaffte, immer näher.

Zusammen mit dem Hobbylauf über 1,3 km, der weitere 300 Teilnehmer verbucht, sind die Anmeldezahlen weiter auf hohem Niveau.

Zumindest für Altötting, denn das Fehlen eines eines bevölkerungsreichen Einzugsgebiets und die Nähe zur österreichischen Grenze, setzten dem Wachstum durchaus enge Grenzen.

Deshalb geht man in Altötting auch verstärkt den Weg über die Firmenwertung – und der Aufschwung des 6km-Laufes gibt dieser Strategie Recht.

Günther Vogl
OMV Halbmarathon Altötting