„Olivia Gürth: Shooting-Star mit Rekordjahr“, überschrieb der SWR - Foto: Silvesterlauf Trier
22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting am Freitag (8. September 2023) im Moselstadion: Weltklasse trifft Talente
Das Moselstadion wird am Freitag (8. September 2023) einmal mehr zum Schauplatz einer Leichtathletik- Gala. Eine Handvoll hochkarätiger Laufwettbewerbe kündigte der veranstaltende Verein Silvesterlauf Trier an diesem Mittwoch bei seiner Pressekonferenz im Hotel Holiday Inn Express an.
Dort werden die Topathleten rund um das 22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting beherbergt. Der internationale Teil wird am Freitag um 18.45 Uhr eröffnet. Die Tageskasse am Moselstadion öffnet um 15.30 Uhr (Erwachsene 6 Euro, bis 16 Jahre 3 Euro). Ab 16 Uhr werden die Trierer Schulstaffelmeisterschaften
ausgetragen, um 17 Uhr beginnen die Nachwuchswettbewerbe.
Erstes Glanzlicht ist um 19 Uhr ein 800-Meter-Lauf der Frauen mit Beteiligung von sechs Nationen und dem Versuch, erstmals vor Trierer Publikum ein Rennen unter zwei Minuten abzuliefern. Höhepunkt soll zum Abschluss des Meetings einmal mehr das Hindernisrennen werden, in dem die deutsche WM-Finalistin Olivia Gürth gegen die Konkurrenz aus Kenia & Co antritt.
Die zweimalige WM-Dritte Gesa Krause wird, bevor sie selbst neun Tage später am 17. September beim 3. Edith Lücke-Frauenlauf ihr Wettkampf-Comeback gibt, um 20.45 Uhr den Startschuss abfeuern zum 2000-Meter-Hindernislauf. Dieser garantiert den Zuschauern wie in den vergangenen beiden Jahren erneut Extraklasse: U23-Europameisterin Olivia Gürth, die mit dem Erreichen des WM-Finales für einen der wenigen Lichtblicke im deutschen Nationalteam sorgte, will als Außenseiterin im Dreikampf mit der Kenianerin Fancy Cherono und der Polin Kinga Krolik erneut ihre Klasse zeigen – und sich in ihrem letzten Wettkampf des Jahres vom Publikum feiern lassen.
„Olivia Gürth: Shooting-Star mit Rekordjahr“, überschrieb der SWR seinen Online-Bericht, nachdem die 21-Jährige vom Diezer TSK Oranien in Budapest in Vor- und Endlauf ihren Hausrekord auf die nationale Bestmarke von 9:20,08
Minuten gesteigert hatte und damit deutlich schneller war als Krause im vergleichbaren Alter.
Gesa Krause gibt Startschuss
In den vergangenen beiden Jahren fiel beim Meeting in Trier jeweils die Jahresweltbestmarke: 2021 durch Gesa Krause (6:10,91 Minuten) und 2022 durch Jolanda Kallabis (6:07,72), deren Siegeszeit gleichzeitig U18-Weltrekord bedeutet. Kallabis fehlt diesmal verletzungsbedingt. Vier weitere Wettbewerbe des Trierer Flutlichtmeetings erreichen ebenfalls internationales Niveau. Nicht zuletzt das hochkarätige 3000-Meter-Rennen der Männer: Hier trifft Vorjahressieger Abdi Ali Mahadi aus den Niederlanden unter anderem auf die erfahrenen Matthew Ramsden aus Australien und Per Svela aus Norwegen. Der Rennausgang ist völlig offen: Siegchancen haben auch die beiden Nachwuchsasse Andreas Fjeld Halvorsen (Norwegen, U18-Vizeeuropameister) und Kevin Kamenschak (Österreich, U20-EM-Zweiter) – getreu dem Meeting-Motto „Weltklasse trifft Talente“.
Fest steht nur: Der Meetingrekord von Titelverteidiger Mahadi (7:50,94) dürfte fällig sein.
Benjamin Derns 10.000-m-Debüt
Im 10.000-Meter-Rennen fehlt Titelverteidiger Samuel Fitwi vom Ausrichterverein aufgrund seiner kontinuierlichen Höhentrainingsvorbereitung auf das große Ziel BERLIN-MARATHON diesmal am Start. Der Belgier Arnaud Dely gilt im Duell mit dem Niederländer Frank Futselaar als Favorit. Der 20-jährige
Benjamin Dern vom Verein Silvesterlauf Trier erlebt seine Feuertaufe über die mit 25 Runden längste Bahnstrecke in der Leichtathletik. Bei seinem Debüt über die doppelte Distanz peilt der deutsche 5000-m-Meister der „U23“ eine Zeit unter 30 Minuten an und hofft bei seinem Heimspiel auf lautstarke
Unterstützung von den Zuschauerrängen.
Benjamin Derns 10.000-m-Debüt – Foto: Silvesterlauf Trier
O’Sullivan jagt Klosterhalfens Hammerzeit
Das Maß der Dinge im Lauf über die 2000-Meter-Flachdistanz ist das höchste: 2021 lief Konstanze Klosterhalfen im Moselstadion in 5:34,53 Minuten deutschen Rekord. Eine Hammerzeit! Die 5000-Meter-Europameisterin von Bayer Leverkusen fehlte bei der WM in Budapest verletzt. Auch am Freitag in Trier wird sie vermisst. Das Rennen verspricht dennoch Extraklasse: Die U23-Europameisterin über 1500 Meter, Sophie O’Sullivan, geht als Favoritin auf die fünf Stadionrunden, im Nacken wird sie die Australierin Rose Davies spüren.
Zum Auftakt über 800 Meter der Frauen hat die deutsche Hallenmeisterin von 2021 Nachholbedarf: Tanja Spill vom TSV Bayer Dormagen peilt im Sog der Kenianerin Vivian Chebet Kiprotich (2023er Bestzeit 1:58,80 Minuten) und der Australierin Carley Thomas (1:59,95) eine Zeit im Bereich ihrer
persönlichen Bestzeit (2:00,66) an und will so wichtige Punkte mit Blick auf ihr Traumziel einer Olympiateilnahme 2024 in Paris sammeln. Die Irin Claire Mooney und die junge Norwegerin Malin Hoelsven (U18-Europameisterin 2022) könnten auf der Zielgeraden noch „dran“ sein.
Das Motto: Weltklasse trifft Talente
Gesa Krause und die „Kids“ – Foto: Silvesterlauf Trier
Die besondere, internationale Mischung von Spitzensport und Nachwuchs unter dem Motto „Weltklasse trifft Talente“ verleiht dem Volksbank Trier-Flutlichtmeeting seinen Charme. „Kaum irgendwo kommen die Kids so nah an ihre Idole, selten bieten sich Talenten diese Vergleichsmöglichkeiten mit den Stars“, sagt Meetingdirektor Berthold Mertes:
INFOS ZUM FLUTLICHTMEETING VON A BIS Z:
AUFTAKT: Drei Konkurrenzen stehen ab 16 Uhr bei den Trierer Staffel-Schulmeisterschaften auf dem Plan: Mädchen, Jungen und Mixed. Die ungewöhnliche Kombination der Distanzen für die Vierer- Teams: 800 – 200 – 200 – 800 Meter
HOTEL: Die Topathleten reisen größtenteils am Vortag des Meetings an und übernachten im Holiday Inn Express. Bis ins Stadion sind es von dort nur 400 Meter.
KOOPERATION: Der Verein Silvesterlauf Trier kooperiert mit dem Fußball-Regionalligisten Eintracht Trier organisatorisch und bei der Zuschauerbewirtung.
OBERBÜRGERMEISTER: Wolfram Leibe stiftet den siegreichen Teams als Trophäen OB-Pokale; überreicht werden sie diesmal von Triers Sportdezernentin Elvira Garbes.
STIMMUNG: Für akustische Untermalung während der Rennen sorgt die Trierer Trommlergruppe von Akom La Engel.
TICKETS: Kosten 6 Euro (Erwachsene) bzw. 3 Euro (bis 16 Jahre) und werden am Veranstaltungstag ab 15 Uhr an der Tageskasse des Moselstadions verkauft.
UNTERSTÜTZER: Neben dem neuen Titelsponsor Volksbank Trier ermöglichen LOTTO Rheinland-Pfalz sowie das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen und HAFEN TRIER mit ihren Sponsorings das Spitzensport-Event. Veranstalter Silvesterlauf Trier dankt dem Sportamt der Stadt Trier dafür, dass im
Moselstadion die Voraussetzungen für ein internationales Event geschaffen werden.
Berthold Mertes
Olivia Gürth kommt! Die erst 21 Jahre alte WM-Finalistin von Budapest garantiert dafür, dass auch beim 22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting am kommenden Freitag (8. September) das 2000-Meter-Hindenisrennen zum Abschluss ein Höhepunkt des mit fünf hochkarätigen Wettbewerben gespickten internationalen Leichtathletik-Abendsportfests im Trierer Moselstadion wird. Gegen 15.30 Uhr öffnen die Stadiontore (Eintrittspreis 6 Euro; bis 16 Jahre 3 Euro), Veranstalter Silvesterlauf Trier hofft in den Abendstunden auf eine große Kulisse bei voraussichtlich idealen Bedingungen für Zuschauer und Athleten.
“Daumen hoch” signalisierte Olivia Gürth in Zürich im Gespräch mit dem Trierer
Meetingdirektor Berthold Mertes und sagte: “Ich freue mich auf mein letztes
Saisonrennen, endlich mal eines ohne großen Leistungsdruck.” Gürth zählt wie die
vergangenes Jahr im Moslestadion zum U18-Weltrekord gestürmte Jolanda Kallabis,
die verletzungsbedingt an diesem Freitag fehlt, zu den wenigen wirklichen deutschen
Laufhoffnungen für die kommenden Jahre. Und sie verkörpert das Trierer Meeting-
Motto “Talent trifft Weltklasse”. Vor zwei Jahren schon war Gürth beim
Flutlichtmeeting im Moselstadion am Start, landete damals als Fünfte im Mittelfeld
beim Sieg von Gesa Krause in Jahresweltbestzeit 2021.
Gesa, seit Ende April Mutter, wird diesmal beim Heimspiel ihres Vereins nur in der
Nähe der Startlinie stehen, sie soll den Startschuss geben. Ein bisschen sowas wie
ein Rollentausch ist das. Olivia erzählt: “Bei der EM 2018 in Berlin war ich mit dem
Jugendlager des Leichtathletik-Verbandes im Olympiastadion und saß auf den
Zuschauerrängen in der Nöhe des Wassergrabens, als Gesa ihren Wahnsinnsspurt
ausgepackt hat.” Schon ein Vorbild für die junge Läuferin vom Diezer TSK Oranien,
ebenso eines Vereins aus dem Regionalverband Rheinland. Wie die zweimalige
Eurpameisterin und WM-Dritte im 2000-Meter-Hindernislauf. Inzwischen gehören sie
zu einer Athletinnengruppe, auch Olivia wird nämlich von Wolfgang Heinig trainiert.
Bei “Weltklasse in Zürich” machte die 21-Jährige – die in diesem Jahr bereits U23-
Europameisterin geworden war – mit dem achten Platz einen weiteren Schritt nach
vorn. In 9:21,28 Minuten lief sie nahe an ihre persönliche Bestzeit aus dem 3000-m-
Hindernisfinale von Budapest (9:20,08) heran, die auch deutschen U23-Rekord
bedeuten. So schnell war Gesa Krause im vergleichbaren Alter nicht.
“In Budapest war ich auf die Zeit fixiert, in Zürich war das anders, es zählte mehr der
Fight gegen die anderen Läuferinnen.” Das soll auch in Trier der Fall sein: Die
Kenianerin Fancy Cherono, die in Zürich als Tempomacherin den ersten Kilometer in
2:59 Minuten lief, wird auch in Trier – diesmal allerdings auf Sieg. Das gilt auch für
die weiteren Topathletinnen in dem Feld aus sieben Nationen wie die Polin Kinga
Krolik und die Niederländerin Irene van der Reijken.
Gürth glaubt, dass sie 2023 immer auf den Punkt fit war, sei auch ein Verdienst ihres
Trainers Wolfgang Heinig. „Olivia hat eine klare Bereitschaft, Ziele zu erreichen“, lobt
der 72-Jährige seinen Schützling. In Zürich beschrieb die U23-Europameisterin ihre
Taktik so: „Am vorletzten Wassergraben beginnt bei mir die innere Vorbereitung auf
den Schlussspurt“, verrät Olivia Gürth ihre taktische Einstellung. Dass sie immer auf
den Punkt fit war, sei auch ein Verdienst ihres Trainers Wolfgang Heinig. „Olivia hat
eine klare Bereitschaft”, lobt der 72-Jährige, “ihre Ziele zu erreichen“. Ein
Treppchenplatz am Freitag in Trier zählt dazu.