Das ganz große Ziel für ihn ist natürlich die WM 2009 in Berlin: "Das ist ein Riesenanreiz für mich dabei zu sein. dafür werde ich alles tun. Doch es wird schon schwer genug, gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Land einen der drei Starplätze zu ergattern.
2009 Otto nimmt neuen Anlauf – Internationales Springer-Meeting in der Lausitz Arena am 28. Januar in Cottbus.
Stabhochspringer Björn Otto ist schon so etwas wie ein Stammgast beim Internationalen Springer-Meeting in der Lausitz Arena am 28. Januar in Cottbus. Trotzdem ist der Wettkampf in Cottbus diesmal etwas ganz Besonderes für ihn. Denn der Saisoneinstieg ist für den Athleten des LAV Bayer Uerdingen/Dormagen auch ein Neuanfang nach einem enttäuschenden Wettkampfjahr 2008.
Die verpasste Olympia-Qualifikation für Peking und ein Achillessehnenriss an seinem Sprungbein bedeuteten für ihn einen Tiefpunkt in seiner langen Karriere. "Das war alles schon ziemlich frustrierend. Denn Olympia ist für jeden Sportler schon etwas Besonderes und dann noch die schwere Verletzung", sagt er rückblickend. Doch Trübsal blasen ist nicht Björn Ottos Art. "Ich habe in meiner Laufbahn schon oft Rückschläge hinnehmen müssen und bin immer wiedergekommen", erklärt er.
So begann er auch schon Anfang September 2008 wieder mit Reha- und Aufbautraining, ehe dann ab Anfang Oktober die Belastung kontinuierlich gesteigert wurde. Jetzt ist er wieder soweit, dass er problemlos die 5,50 m meistert und für größere Höhen sei er auf "einem guten Weg", sagt der 31-jährige Athlet. Was in Cottbus auf ihn zukommt, sieht er noch als Fragezeichen.
"Der Saisoneinstieg ist immer schwierig einzuschätzen, weil man im Wintertraining doch mit unterschiedlichen Anläufen und Stäben trainiert. Ich freue mich jedenfalls auf Cottbus und auf die namhafte Konkurrenz auf die ich dort treffen werde", blickt Otto voraus. Allerdings glaubt er noch nicht daran, dass er schon in Cottbus an seine in der Lausitz-Arena 2007 aufgestellte Bestleistung von 5,82 m herankommen wird.
Das ganz große Ziel für ihn ist natürlich die WM 2009 in Berlin: "Das ist ein Riesenanreiz für mich dabei zu sein. dafür werde ich alles tun. Doch es wird schon schwer genug, gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Land einen der drei Starplätze zu ergattern." Wenn es in seinen Saisonplanung passt, würde Björn Otto auch gern das 20. German Meeting am 8. August in Cottbus als WM-Generalprobe nutzen. Was seine Grundschnelligkeit im Anlauf betrifft, kann er sich jetzt mit seiner Freundin Kathrin Tschirch öfter austauschen. Die schnelle Sprinterin hat ihm zuliebe den Verein gewechselt und wohnt jetzt mit Björn zusammen.
Die WM ist ein Riesenanreiz für mich
Interview mit Stabhochspringer Björn Otto
Zum 7. Internationalen Springer-Meeting am 28. Januar in der Cottbuser Lausitz-Arena hat sich auch der WM-Fünfte von 2007 im Stabhochsprung, Björn Otto, angekündigt. Das WM-Jahr 2009 ist ein neuer Anlauf für den Athleten der LAV Bayer/Dormagen, der 2008 die Olympiateilnahme verpasst hatte und überdies noch einen Achillessehnenriss an seinem Sprungbein hinnehmen musste.
Frage: Björn, das Jahr 2007 war ein richtiges Seuchenjahr für Sie. Erst verpassten Sie einen Start bei Olympia in Peking, dann auch noch die schwere Verletzung. Überwog da mehr die Enttäuschung oder gab es bei Ihnen auch schon eine Trotzreaktion noch einmal neu anzugreifen?
Antwort: Die Enttäuschung war nach natürlich riesig. Olympia ist halt etwas Besonderes. Erst war bei mir natürlich reine Frustration da, weil ich 2005 als WM-Fünfter doch ganz oben mitgesprungen bin. Und ich habe mich schon selbst gefragt, warum mache ich das eigentlich? Doch ich habe in meiner Karriere schon oft mit Verletzungen oder Rückschlägen zu kämpfen gehabt und bin immer wiedergekommen. Das habe ich jetzt auch vor.
Frage: Wie sind Sie denn über die Wintermonate gekommen?
Antwort: Nach meiner Verletzung habe ich schon Anfang September begonnen, mich langsam heranzutasten und ab Oktober habe ich die Belastung kontinuierlich erhöht, immer darauf bedacht, keinen Rückschlag zu erleiden.
Frage: Wo stehen Sie derzeit?
Antwort: Das ist schwer zu beantworten. Im Wintertraining springe ich mit unterschiedlichen Anlauflängen und verschiedenen Stäben. Ich bin derzeit stabil bei 5,50 m und auf einem guten Weg.
Frage: Cottbus erlebt am 28. Januar die siebte Auflage des Springer-Meetings. Sie waren fast immer dabei. Was zieht Sie nach Cottbus?
Antwort: Weil die Anlage, die Stimmung und die Konkurrenz immer sehr gut sind. Ich bin gern dort.
Frage: Obwohl die Sprunganlage nicht gerade die ideale Anlauflänge bietet, sind Sie dort zusammen mit Danny Ecker schon 5,82 m gesprungen…
Antwort: Ich muss das ein wenig korrigieren. Ich finde die Anlage fantastisch, ich wollte die Halle ja schon einmal kaufen. Mit der Anlauflänge muss ich halt zurechtkommen und sehen, wie hoch es geht.
Frage: Wie hoch geht es in Cottbus?
Antwort: das kann ich beim besten Willen noch nicht sagen. Ich bin selbst gespannt, wie weit ich nach meiner schweren Verletzung schon wieder bin. Nach dem Wintertraining ist der Saisoneinstieg, der es ja für mich ist, auch immer ein wenig ein Lotteriespiel.
Frage: Die Konkurrenz in Cottbus mit Danny Ecker und Fabian Schulze, dem Ukrainer Yurchenko und dem Russen Pavlov ist hochkarätig. Beflügelt das?
Antwort: Das ist immer ein guter Anreiz und gegenseitig werden wir uns schon antreiben.
Frage: Planen Sie die gesamte Hallensaison?
Antwort: Das ist zumindest vorgesehen. Allerdings werden mein Trainer und ich schauen, dass wir Doppelstarts, beispielsweise Freitag und Sonntag vermeiden, um meinen Fuß nicht unnötig zu belasten.
Frage: 2009 ist das Jahr der Weltmeisterschaft in Berlin. Wie sehen Ihre Ambitionen aus?
Antwort: Das ist für mich ein Riesenanreiz dabei zu sein. Dafür werde ich alles tun. Es wird schon schwer genug, gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Land einen der drei Startplätze zu ergattern. 2007 war ich WM-Fünfter und das war ein Riesengefühl, das ich gern noch einmal erleben möchte.
Frage: Das German Meeting findet am 8. August in Cottbus statt. Wenige Tage vor der WM. Für Sie ein denkbarer Zeitpunkt für eine Generalprobe?
Antwort: Wir haben die Termine zwar noch nicht durchgeplant. Doch wenn es machbar ist, wäre ich gern dabei. Zumal die Konkurrenz diesen Wettkampf sicher auch noch einmal zur Formüberprüfung nutzen wird.
Frage: Was macht Ihr Biologiestudium an der Uni Köln?
Antwort: Mit meiner Diplomarbeit liege ich in den letzten Zügen. Da ist also ein Ende in Sicht.
(Mit Björn Otto sprach: Wolfgang von der Burg)
EN