Einiges davon soll beim literarischen Marathon zur Sprache kommen. Es kann allerdings kein repräsentativer Querschnitt über alle publizierten Lauf-Werke sein.
20 Jahre Deutsche Einheit – Der 17. Berlin-Marathon am 30. September 1990 – Der „Wiedervereinigungsmarathon“ drei Tage vor der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 – Ein Rückblick VI. – Läufer lesen vor. Ein literarisches Marathon – von Detlef Kuhlmann
20 Jahre Deutsche Einheit sind am 3. Oktober 2010 in Berlin und in vielen anderen Städten Deutschlands feierlich begangen worden. Am 30. September 1990 – drei Tage vor der Wiedervereinigung – gab es schon die "sportliche Wiedervereinigung" auf den Straßen Berlins, als der BERLIN-MARATHON zum ersten Mal seit 45 Jahren seine Laufstrecke wieder durch das Brandenburger Tor von West nach Ost und über den Potsdamer Platz zurück in den Westteil legen konnte.
Dieser 17. BERLIN-Marathon war mit seiner Rekordbeteiligung von 25.000 Läufern und Läufern aus aller Welt ein sportliches "Jahrhundertereignis" und ein Medienerereignis zudem. Aus dem Programm- und Ergebnisheft des BERLIN-MARATHON von 1990 werden hier – in loser Reihenfolge – Beiträge übernommen, die nichts an ihrer Aktualität verloren haben und gleichzeitig die Erinnerung an eine einmalige Laufveranstaltung in unser Gedächtnis zurückholen sollen.
Horst Milde
In den letzten Jahren und Jahrzehnten sind Texte über das Laufen entstanden, die mehrere Laufschritt-Längen übersteigen und in gut sortierten Buchhandlungen mittlerweile eigene Regalwände füllen. Das Gros dieser Bücher hat ratgebende Funktion: Da werden die psychophysischen Wirkungen des Laufens beschrieben, da werden Trainingsplane für Anfänger und Dauerläufer vorgeschlagen, da werden Tips zum Laufstil, zur Laufbekleidung, zur Laufernährung etc. gegeben, da…
Jenseits dieser – uns allen hinreichend bekannten, aber deshalb nicht minder lesenwerten – Werke hat sich ein Typus von Texten etabliert, den wir im weitesten Sinne als "literarische" Werke über das Laufen kennzeichnen können: Romane, Erzählungen, Reportagen, Satiren, Gedichte, Wortspiele.
Das ist vermutlich nur der Beginn einer Aufzählung von möglichen Textsorten, die zu den literarischen Variationen über das Laufen gehören.
Einiges davon soll beim literarischen Marathon zur Sprache kommen. Es kann allerdings kein repräsentativer Querschnitt über alle publizierten Lauf-Werke sein. Der literarische Marathon stellt lediglich einen ersten (bescheidenen) Versuch dar, Literatur "live" darzubieten, neugierig zu machen, Interesse bei Zuhörern zu wecken und sich auf die Werke verschiedener Autoren und einer Autorin (eine Nicht-Läuferin, die sich mit dem Laufen als Hobby ihres Partners auseinander setzt!).
Für den ersten literarischen Berlin-Marathon haben zugesagt:
– Haetzel, Klaus Berlin ("Wege auf Wasser und Feuer" Ultraman. Die zweite Kraft". Düsseldorf 1989: Econ)
– Holzberger, Rudi Wolpertswende ("Laufende Lust: Was treibt den Marathonläufer?" Hilden 1982: Edition Spiridon)
– Roscher, Jürgen Berlin("Überleben". Berlin 1987: Eigenverlag)
– Schablowsky, Eva-Maria von, Düsseldorf ("Zur Strecke gebracht. Erahrungen mit einem Jogger" Aachen 1989: Meyer & Meyer)
– Steffny, Manfred, Düsseldorf ("Die satanische Ferse", unveröffentlichtes Manuskript 1990)
– Strecker, Dieter, Tübingen ("Marathon. Erzählung". Ettlingen: Art und Grafik Verlag 1989)
In Klammern sind jeweils die Werke angegeben, aus denen die Mitwirkenden vorlesen werden (Änderungen vorbehalten!).
Der literarische Marathon findet statt am Samstag, 29. September 1990, 14.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr auf dem Messegelände im Großen Stern (obere Ebene, Durchgang von der Halle 11.1).
Detlef Kuhlmann.
Das BERLIN-MARATHON Programm 1990: