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24
06
2013

Hella Halbmarathon am 23.06.2013 in Hamburg

19. hella hamburg halbmarathon: Der größte und bunteste hella hamburg halbmarathon aller Zeiten

By GRR 0

Der 19. hella hamburg halbmarathon war der teilnehmerstärkste und vielleicht auch abwechslungsreichste aller Zeiten: 6888 Teilnehmer sind Rekord, ebenso die Zahl der Zieleinläufer, mit einem satten Plus von 14% gegenüber 2012. Dass der Lauf jedes Jahr seinen eigenen Teilnehmerrekord knackt, ist aber auch fast die einzige Routine.

Immer wieder spannend: das Hamburger Wetter. Kurz vor dem Start war noch nicht klar, ob es wohlmöglich ein Rennen im Regen werden könnte, oder ob doch die Sonne "knallen" würde – und wie sich der Wind auf die Top-Zeiten auswirken würde. Und nachdem der geladene kenianische Favorit kurzfristig nicht antreten konnte, war auch der Ausgang an der Spitze (und der Streckenrekord) wieder offen.

Und: der gewohnte Dreikampf bei den Hamburger Halbmarathon-Meisterschaften ist jetzt dank Neuzugang Dennis Mehlfeld ein Vierkampf. Also: "Der Ball ist rund, und das Spiel dauert 90 (oder 60+) Minuten!"

"Anstoß" für tausende von Läufern war wieder Punkt 10:00 auf der Reeperbahn, auf beiden Spuren, und der Start dauerte lange sieben Minuten. Wenn der letzte die Startlinie überquert, ist der erste schon hinter der Kehre in Altona. Keine Sorge, Netto-Zeitmessung für die Jedermänner und –frauen ist beim hella hamburg halbmarathon Tradition!

Da der Lauf zweimal über die Reeperbahn geht, überrundet das Spitzenfeld die hinteren Läufer vor den Landungsbrücken – diese Feldtrennung (Spitze überholt rechts) vor der Hafensilhouette ist mittlerweile so etwas wie ein Markenzeichen der Veranstaltung. Das Spitzenfeld war diesmal eine sechsköpfige Gruppe. Bei km 11, auf Höhe der Elbphilharmonie, folgte mit etwas Abstand eine Zweiergruppe mit dem ersten Europäer Javier Lopez Villarrubia aus Spanien, danach "solo" Ts´otleho Peter Fane, der 2016 für sein Heimatland Lesotho beim olympischen Marathon antreten will, und danach Nr. 47 und 11 – 47 ist der schnellste Deutsche des Rennens, Paul Schmidt (TSV Dresden).

 

 

Und etwas weiter dann, solo, der erste Hamburger Mourad Bekakcha. Häufig war er in den letzten Jahren Meisterschaftsrennen in der Gruppe mit Jan-Oliver Hämmerling und/oder Jon-Paul Hendriksen angegangen, beim Marathon im April hatte er sich erst auf den letzten paar 100m von Hämmerling absetzen können.

Heute folgte aber bei km 11 Hendriksen in immerhin einer halben Minute Abstand, und nochmal 13s dahinter Hämmerling und Mehlfeld zusammen – Mehlfeld ganz entspannt im lockeren Neon-Shirt.
Nicht weit dahinter: das Frauen- Führungstrio, auf Kurs 1:14-1:15. Die schnellste Hamburgerin Manuela Sporleder folgte auf Kurs 1:23, was für die Verteidigung ihres Meistertitels bequem ausreichen würde. Erst einmal, denn die kurz hinter ihr durchlaufende Annika Krull startet zwar noch für TV Beckum, ist aber bereits im April nach Hamburg gezogen.

Vielleicht werden also 2014 die Karten bei den Frauen neu gemischt.

 

 

Sambabands und Trommler an der Strecke brachten die Läufer nach vorne – zusätzlich war auf der Kennedybrücke noch ein Erdinger Torbogen samt anfeuernden Zuschauern zu durchlaufen.

Aber der Wind war doch etwas stärker als gedacht und bremste – ein Streckenrekord war da schon nicht mehr ganz in Sicht, auch wenn bei den Frauen nicht wirklich viel fehlte.

 

 

Der erste, der auf der abschließenden Steigung Rothenbaumchaussee neben dem Führungsmotorrad auftauchte, war Abraham Gebregziabher Sium – erstmals beim hella hamburg halbmarathon ein Sieger aus Eritrea – in 1:03:39 – aber "verdammt knapp", denn Mike Rotich (Kenia) war nur eine einzige Sekunde hinter ihm.

Und als Dritter in 1:03:51: Ezra Kipchumb Kering (ebenfalls KEN). Peter Fane aus Lesotho war sehr glücklich über einen sechsten Platz in der Gesamtwertung und "15 seconds behind personal best".

 

 

Peter Schmidt hatte sich auf der zweiten Streckenhälfte an Lopez Villarrubia vorbeigearbeitet und wurde in 1:07:14 schnellster Europäer und Deutscher – mit einer um 40s verbesserten persönlichen Bestzeit.

Und das mit einem Training neben seiner Tätigkeit als Assistenzarzt an der Uni Rostock. Vielleicht, meinte er später im Interview, will er mit dieser Zeitvorlage dann doch noch einen Marathon angehen.

 

 

Siegerin bei den Frauen: Alemtsehay Demse (ETH) in 1:14:33 (eine Minute fehlte zum Streckenrekord von Caroline Chepkwony), 8s vor Gladys Jepkurui Biwottt (KEN) und als Dritte Alba Garcia Fernandez (ESP) in 1:14:57. Beste Deutsche: Lisbeth Wagner aus Dresden in 1:19:29 auf Rang 8. Und die Hamburger Meisterschaft: Bekakcha war nervös, wie er später zugab, und sah sich während des Rennens mehrmals nach seinen Verfolgern um.

Als er aber auf der Rothenbaumchaussee in Sichtweite des Ziels kam, war er alleine – immer noch. 1:10:50 zeigte die Zieluhr und sein sechster Gewinn des Hamburger Meistertitels ließ ihn hinter der Ziellinie nochmal kräftig jubeln (auch wenn er, wie meistens, mit seiner Zeit nicht so recht zufrieden war!).

45s später folgte Hämmerling – solo, er hatte auf der zweiten Hälfte Hendriksen den zweiten Hamburger Platz abgenommen und Mehlfeld ganz abgehängt. Hämmerling ist offensichtlich in dieser Saison in einem Formhoch – trotz "fortgeschrittener Altersklasse" (M40) hatte er wenige Wochen zuvor sogar noch seine 5000m Bestzeit auf 15:08 verbessert.

 

 

Manuela Sporleder zog ihren Vorsprung durch und wurde ungefährdet in 1:24:41 Hamburger Meisterin – wie Bekakcha auch zum wiederholten Mal hintereinander.

Wassie außerdem mit Bekakcha teilt: auch sie war mit ihrer Zeit nicht zufrieden…

 

 

Und bei der Siegerehrung knallte die Sonne auf alle herunter. Nicole Freudenberger, die den gerade 10jährigen Titelsponsor hella vertrat, stellte fest:

"Die Brause war kalt genug, und vor allem: es regnet nicht!" (dass kurz danach ein paar Minuten Regenschauer herunterkamen, machte dann nicht mehr wirklich etwas aus).

 

 

Die Ergebnisse in Kurzzusammenfassung (Bruttozeiten):

Gesamtwertung Damen:

1. Alemtsehay DEMSE (ETH), 1:14:33
2. Gladys Jepkurui BIWOTT (KEN), 1:14:41
3. Alba GARCIA FERNANDEZ (ESP), Nike-Bikila, 1:14:57
4. Nancy Jebet KOECH (KEN), 1:16:59
5. Nebiat HABTEMARIAM MEASMO (ERI), 1:17:34
6. Abebech Etcha BULBULA (ETH), Elite Club Spiridon Ethiopia, 1:18:04
Schnellste Europäerin:
7. Maria José PUEYO BERGUA (ESP), Nike-Bikila, 1:18:43
Schnellste Deutsche:
8. Lisabeth WAGNER, Dresden, 1:19:21
Schnellste Hamburgerin:
10. Manuela SPORLEDER, TuS Germania Schnelsen, 1:24:41

 

Gesamtwertung Herren:

1. Abraham Gebregziabher SIUM (ERI), 1:03:39
2. Mike ROTICH (KEN), 1:03:40
3. Ezra Kipchumb KERING (KEN), 1:03:51
4. Dickson Kimutai KIMAIYO (KEN), 1:04:24
5. Shadrack Kiptoo KIMAIYO (KEN), 1:05:31
6. Peter Fane TS´OTLEHO (LES), Team City Sport Gohlke, 1:06:42
Schnellster Europäer und Deutscher:
7. Paul SCHMIDT, TSV Dresden, 1:07:14
Schnellster Hamburger:
14. Mourad BEKAKCHA, Hamburger SV, 1:10:50

 

Hamburger Meisterschaft Damen:

1. Manuela Sporleder, TuS Germania Schnelsen, 1:24:41
2. Katharina Nueser, LG Wedel-Pinneberg, 1:29:17
3. Carolin Schlack, Hamburger Laufladen, 1:31:27

 

Hamburger Meisterschaft Herren:

1. Mourad BEKAKCHA, Hamburger SV, 1:10:50
2. Jan Oliver HÄMMERLING, TSG Bergedorf, 1:11:25
3. Jon-Paul HENDRIKSEN, Laufwerk Hamburg, 1:11:50

 

Die Mannschaftsergebnisse der Hamburger Meisterschaften folgen in Kürze bei den weiteren Ergebnislisten

 

Quelle:  hella hamburg halbmarathon

 

hella hamburg halbmarathon

author: GRR

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