17th SPAR European Cross Country ‚Championships/ Albufeira (12. Dezember 2010) – U 23-Junioren enttäuschten Florian Orth starker Zehnter, Jana Sussmann und Fynn Schwiegelshohn mit gutem Finale – DLV-Teams auf den Plätzen fünf und acht – Wilfried Raatz berichtet
Die im Stillen gehegten Medaillenträume der deutschen U 23-Junioren erfüllten sich auf dem selektiven Parcours an der portugiesischen Algarve nicht. Nach dem im Vorjahr bei Punktgleichheit mit Frankreich denkbar knapp verpassten Bronzerang wurden die Juniorinnen um die Hahner-Zwillinge diesmal Fünfter.
Die Junioren hatten zwar mit Florian Orth einen Läufer in der ersten Verfolgergruppe, doch das war zweifellos zu wenig für eine gute Mannschaftsplatzierung. Als Achter lag man doch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Team-Europameister stellt Groß-Britannien (Juniorinnen) und überraschend Irland (Junioren).
Mit einem starken Endspurt überholte Jana Sussmann (LG Nordheide) die lange Zeit direkt vor ihr laufende Anna Hahner (PSV GW Kassel) im U 23-Rennen über 6070 m und zeigte sich im Ziel über Rang 19 sehr zufrieden. „Nachdem ich zuvor schon einmal die schlecht platzierteste Deutsche war, wollte ich es in diesem Jahr besser machen und das ist mir ja auch geglückt!“, so die Hindernisspezialistin der LG Nordheide.
Die Enttäuschung stand hingegen Anna Hahner im Gesicht: „Ich war schon nach den zwei flachen Einlaufrunden in den Beinen müde. Es war nicht mehr drin heute!“ Nach einem insgesamt sehr verhaltenen Start konnten sich alle deutschen U 23-Starterinnen zwar um etliche Plätze nach vorne arbeiten, doch mehr als Rang fünf in der Teamwertung mit 107 Punkten war nicht mehr herauszuholen. Zum nicht ganz unrealistischen dritten Rang fehlten allerdings 43 Punkte.
Für die U 23-Junioren gab es ein nicht minder deutliches Erwachen, mit 134 Punkten wurden Florian Roth (LG Telis Finanz Regensburg), Fynn Schwiegelshohn (LGO Dortmund), Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) und Hagen Brosius (SSC Berlin) Achter, einen Punkt zurück hinter Portugal. Überraschend ging der Titel an Irland (60) vor Frankreich (78) und Spanien (79). Ausschlaggebend, dass alleine Florian Orth als Zehnter und Fynn Schwiegelshohn dank eines furiosen Spurts als Achtzehnter die Erwartungen erfüllen konnten. Richard Ringer erschien nach seinem Erfolg in Tilburg anfangs etwas übermotiviert an der Spitze, fiel dann aber im zweiten Abschnitt der 8 170 m langen Strecke ziemlich zurück bis auf Rang 31.
„Das war ein harter Cross“, gestand noch völlig außer Atem Florian Orth im Ziel. „Natürlich hast du immer noch das Bild mit dem kollabierenden Marcel im Kopf, der direkt vor uns zusammengebrochen war. Vor allem dann, wenn es richtig hart war“. Doch der 1500 m-Spezialist zeigte ein mutiges Rennen, wenngleich er die Lücke zur lange Zeit kompakt laufenden 12köpfigen Spitze nicht schließen konnte. „Bei der U 20 war ich bereits einmal Dreizehnter und Neunter.
Die anvisierte Top Acht-Platzierung ist nicht weit weg, ich habe ja noch im kommenden Jahr eine Chance“. Zu dieser Platzierung fehlten dem Neu-Regensburger diesmal noch zehn Sekunden.
Wilfried Raatz