Internationale Konkurrenz soll die deutschen Athleten antreiben.
15. Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen (16./17. Juli)- Lilli Schwarzkopf erwartet engen Siebenkampf in Ratingen
Beim 15. Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen (16./17. Juli) peilt Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) die WM-Norm (6.150 Punkte) an. Nachdem die 27-Jährige im letzten Jahr kürzer getreten ist, will sie wieder zur alten Stärke zurück finden. In Ratingen wartet bei dieser Mission starke Konkurrenz, sowohl nationale wie auch internationale.
Mit 6.386 Punkten hätte Lilli Schwarzkopf in ihrem einzigen Siebenkampf im vergangenen Jahr in Ratingen fast gewonnen. Sie forderte der späteren EM-Dritten Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) alles ab, die in Ratingen mit 6.427 Punkten siegte. Dieses Jahr begann für Lilli Schwarzkopf nicht wie erhofft. Nach Krankheit und verspätetem Trainingseinstieg beendete die ehemalige EM-Dritte den Siebenkampf in Götzis (Österreich) nicht. In Ratingen will sie den ersten Schritt zurück in die Weltspitze machen.
"Entscheidend ist, nach und nach in Form zu kommen. Wenn ich meine Trainingsleistungen rüberbringe, müsste die Norm drin sein", erklärte Lilli Schwarzkopf. "Ich will mich selbst finden." Hinter Jennifer Oeser erwartet sie einen spannenden Kampf um die verbleibenden beiden WM-Fahrkarten. Julia Mächtig (SC Neubrandenburg), Maren Schwerdtner (Hannover 96) und Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) hat sie auf der Rechnung.
Roman Sebrle muss absagen
Internationale Konkurrenz soll die deutschen Athleten antreiben. Im Siebenkampf sind in Ratingen unter anderem Aiga Grabuste (Lettland), Ida Marcussen (Norwegen) und Louise Hazel (Großbritannien) gemeldet. "In diesem Jahr hat man wieder verstärkt auf internationale Teilnehmer gesetzt", sagte Mehrkampf-Bundestrainer Claus Marek. "Ich bin gespannt, wie sich unsere Athleten gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen werden."
Beim Zehnkampf kann Roman Sebrle (Tschechische Republik) wegen einer Fußverletzung nicht antreten. Bei der Pressekonferenz hatte Claus Marek den Weltrekordler noch als „Top-Star" angekündigt, kurz danach kam die Absage per Mail. Dafür wird unter anderem Alexey Sysoev (Russland; Bestleistung: 8.497 Punkte) die deutschen Teilnehmer herausfordern.
Pascal Behrenbruch hofft auf Steigerung
Der bisher beste deutsche Zehnkämpfer in diesem Jahr wird in Ratingen nicht am Start sein. Jan-Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) startet bei den U23 Europameisterschaften in Ostrava (Tschechische Republik) und will seine Leistung von Götzis (8.288 Punkte) bestätigen. Mit Rico Freimuth (Hallesche Leichtathletik-Freunde) steht ein weiterer Youngster bereit, ebenfalls die WM-Norm (8.200 Punkte) zu übertreffen.
"Pascal Behrenbruch muss angreifen", stellte Claus Marek fest. Der Frankfurter hat aus Götzis 8.064 Punkte stehen. Auch Moritz Cleve (TV Wattenscheid 01), Matthias Prey (Ahrensburger TSV) und Lars Albert (LAC Elm) ist eine Steigerung und eine Punktzahl jenseits der 8.000er-Marke zuzutrauen. André Niklaus (LG Nike Berlin) will nach vielen Verletzungsproblemen erst einmal zum Zehnkampf zurück finden.
Alles angerichtet
Zum ersten Mal wird es in Ratingen möglich sein, Gegenwind auf der Zielgeraden aus dem Weg zu gehen und so noch bessere Bedingungen für die Sprints zu schaffen. "Wenn zu viel Wind ist, gehen wir auf die Gegenseite" berichtete Frank Kowalski, Direktor für Veranstaltungsmanagement des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV).
Die Zuschauer dürfen nicht nur, wie gewohnt, im Innenraum hautnah bei den Wettkämpfen dabei sein. Es wird auch eine 70 Quadratmeter große Videowand aufgebaut. Organisator Günther Breitenfeldt und sein Team sind gut vorbereitet, letzte Feinheiten werden noch abgestimmt. Die Highlights der Veranstaltung werden im Videoformat auf leichtathletik.tv zu sehen sein.
DLV – Jan-Henner Reitze
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