12. Volksbank-Münster-Marathon – die Erfolgsgeschichte geht weiter.

Was mit heftigem Regen am Start begann – die letzten Tiefausläufers eines Gewitters am frühen Morgen vor dem Start – , endete schließlich mit einem der erfolgreichsten Marathonveranstaltungen, die Highlights ohne Ende hatte. Zwar hatten sich von 2850 gemeldeten Teilnehmern nur 2.166 Teilnehmer am Start eingefunden, wohl in der Meinung, dass das Wetter den gesamten Tag schlecht sein würde.

Dem war aber nicht so. Schon im Niederschlagsradar war zu sehen, dass der Marathon spätestens ab 11.00 Uhr regenfrei sein würde, was dann auch genau so verlief. Es wurde am Ende sogar wieder sonnig. So hatten die Marathonläufer mit einer Außentemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius optimale Laufbedingungen und erzielten zahlreiche persönliche Bestleistungen. Verwunderlich war dann auch nicht, dass so wenig wie nie zuvor auf der 42,195 km langen Strecke aufgaben – unter 50 nach ersten Berechnungen. An Staffeln erreichten 1.242 das Ziel.

Pulverisiert wurde dann auch der Streckenrekord der Damen aus dem Jahre 2010, den bis dahin Volha Salevich hielt. "Es ist heute Girls-Day", so ein niederländischer Marathon-Manager. Mit einem neuen Streckenrekord siegte Eleni Gebrehiowot vom TV Wattenscheid in einer Zeit von 2:29:12 Stunden und wird damit sicherlich die Fahrkarte für die Europameisterschaften in Zürich 2014 haben.

Selbst Lisa Hahner, erfolgreichstes Nachwuchstalent mit einer Bestzeit von 2:31 Stunden, die den Zieleinlauf mitkommentierte, war völlig aus dem Häuschen: Diese Stimmung, diese Power von Eleni – einfach grandios. Die 21jährige will ihren dritten Marathon in Frankfurt laufen und hatte merklich Gänsehaut beim Zusehen in Münster. Auch die Vorjahressiegerin aus Kenia, Joan Rotich war schneller, als die bisherige Bestleistung von Volha. Sie wurde Zweite in 2:33:56 Stunden. Eine Ausnahmeleistung schaffte auch Bernadette Kösters vom SV Teuto Riesenbeck. Sie wurde hinter Eleni und Christl Viebahn – nun Dörschel – überraschend drittschnellste deutsche Läuferin beim Volksbank-Münster-Marathon in einer Zeit von 3:08:53 Stunden.

Da Eleni Gebrehiowot derzeit noch keine deutsche Staatsbürgerschaft hat, gab es beim Volksbank-Münster-Marathon zwei schnellste Deutsche, die beide das Preisgeld von 2.000 EUR einstrichen: Christl Dörschel und Eleni Gebrehiowot.

Bei den Männern war der Streckenrekord nie in Gefahr. Schon bei der 10-km-Marke nach 32:55 min. war klar, dass an Streckenrekord nicht zu denken war. Waren die Männer so langsam? Nein – der Männerstreckenrekord ist mit 2:10:25 Stunden bereits sehr ambitioniert, wohingegen beim alten Damen-Streckenrekord noch Luft war, die aber jetzt auch sehr dünn geworden ist durch den Sieg von Eleni, die übrigens eine sehr glückliche und strahlende Siegerin war und ihre schon guten Deutschkenntnisse mit einer kleinen Dankesrede an die Zuschauer weitergab.

So gewann bei den Männern Evans Kipkorir Taiget aus Kenia in 2:15:55 Stunden. "I am very happy to be in Muenster", sagte der 28jährige Kenianer mit festem Ton in fließendem Englisch.

Beim buw-Staffelmarathon siegten sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen die Läuferinnen und Läufer des LSF Münster.

Nach dem neuen Streckenrekord von Eleni brachen dann auch bei den Zuschauern alle Dämme. Sie waren in Feierlaune – man meinte ganz Münster steht Kopf .Die Musik, die gute Stimmung durch die nun trockene Witterung – alles das mag dazu beigetragen haben, dass die Zuschauer außer Rand und Band waren. Es wurde geklatscht, gerasselt, gesungen und gefeiert – der Empfang auf dem Prinzipalmarkt mündete in grenzenlosem Jubel.

Der Volksbank-Münster-Marathon hat seine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und freut sich auch am 14. September 2014 wieder auf eine große Fangemeinde. Noch am Abend gingen in der Gesch äftsstelle gut 50 Anmeldungen für die kommende Veranstaltung ein.

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.

Michael Brinkmann

Results by Brett Larner – Japan Running News:

12th Volksbank Muenster Marathon
Muenster, Germany, 9/8/13

Men
1. Evans Kipkorir Taiget (Kenya) – 2:15:56
2. Joel Kipsang Kositany (Kenya) – 2:16:44
3. Yuko Matsumiya (Japan/Team Hitachi Butsuryu) – 2:17:58
4. Peter Kariuki Wanjiru (Kenya) – 2:18:06
5. Yuya Shiokawa (Japan/Team Subaru) – 2:18:41
6. John Kyalo (Kenya) – 2:19:37

Women
1. Eleni Gebrehiwot (Germany) – 2:29:13 – PB, CR
2. Joan Rotich (Kenya) – 2:33:57 – PB (CR)
3. Frashiah Nyambura Waithaka (Kenya) – 2:35:51
4. Mahlet Melese Behailu (Ethiopia) – 2:37:23 – PB
5. Gelane Senbete (Ethiopia) – 2:38:09
6. Meseret Eshetu Deme (Ethiopia) – 2:40:26 – PB
7. Chihiro Tanaka (Japan/AthleC AC) – 2:43:19