Der Winterthur Marathon findet zwar in der sechstgrössten Schweizer Stadt statt, ist aber alles andere als ein Städtemarathon. Das macht ihn besonders, und viele äussern sich begeistert – so auch Christoph und Rebecca Feremutsch aus Kleinandelfingen.
11. Winterthur Marathon am 24. Mai 2009 – Geheimtipp im Grünen – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft \“Swiss Runners 2009\“
Die Feremutschs sind ambitionierte Wettkampfsportler. Kennen und lieben gelernt haben sie sich in einem Trainingslager in Spanien. Ihr erstes gemeinsames Rennen bestritten sie aber nicht an einem Klassiker, sondern am Winterthur Marathon – bei der Derniere 2006 auf der alten Strecke. Und seither sind sie der Veranstaltung treu geblieben – nicht nur wegen nostalgischer Erinnerungen. «Der Winterthur Marathon bietet gerade auf der neuen Strecke ein geniales, ja sensationelles Wettkampferlebnis », ist sich das Sportlerpaar einig, «daher wird dieser Termin bei der Jahresplanung jeweils sofort rot angestrichen.» Dies, obwohl der Winterthur Marathon von damals nur sehr wenig mit dem heutigen zu tun hat.
Ungewohnte Reize
Auf 2007 wurde der Parcours durch die Agglomeration auf grösstenteils Winterthurer Stadtgebiet verlegt. Und das vor allem ins Naherholungsgebiet um Eschenberg-Leisetal. Dieser Wechsel gab dem Anlass ein völlig neues Gesicht. Rebecca und Christoph Feremutsch aber sind noch mehr begeistert: «Die neue Strecke hat einen besonderen Reiz.» Sie präsentiert sich coupiert, Naturstrassen dämpfen die Schläge. Der Frühlingswald lockt mit zwitschernden Vögeln, knospendem Jungholz, dem Geruch von Bärlauch. Dazu rauscht oft die Töss entlang der Laufstrecke.
Diese Kombination sorgt für idyllische Bilder. Nicht zuletzt darum sagt Christoph Feremutsch: «Diese Strecke eignet sich nicht nur für dieses Rennen, sie lädt auch zum Training ein.» Und wer den Marathon bestreitet, hat sie zweimal zu bewältigen. Die Feremutschs haben dies als Vorteil erlebt: «Da weisst du auf der zweiten Streckenhälfte, was dich erwartet.»
Zielwettkampf – Trainingsrennen
Denselben Stellenwert hat das «Heimrennen » – die Feremutschs wohnen in Kleinandelfingen – aber für das Sportlerpaar nicht. Rebecca Feremutsch steuert jeweils ihren Formaufbau auf Winterthur zu. «Mir geht es um die Klassierung, aber auch die Begeisterung und die zahlreichen bekannten Fansentlang der Laufstrecke», sagt sie. Kaum eine Rolle spielt die absolute Zeit. Und in diesem Jahr stellt sie sich einer besonderen Herausforderung. Ende Oktober des vergangenen Jahres kam ihr erstes Kind zur Welt. Der Aufbau auf den Winterthur Marathon hatte also unter bisher unbekannten Vorzeichen zu erfolgen.
Für Christoph Feremutsch hingegen stellt Winterthur keinen Ziel-Wettkampf dar. Er strebt nach dem Messbaren. Darum, so betont er, läuft er im April jeweils den Zürich Marathon: «Dort will ich sehen, wozu ich fähig bin.» Den Winterthur Marathon lässt er dennoch nicht aus. Nur vier Wochen nach Zürich betrachtet er diesen mehr als Erlebnislauf. Aus dem Wiederaufbau heraus tritt er an und sagt dazu: «Den Winterthur Marathon laufe auch ich zum Geniessen, wenn auch nur über die Halbmarathon-Strecke.»
Geschätztes Nischenprodukt
Seit seiner Neupositionierung hat sich der Winterthur Marathon als Nischenprodukt etabliert. Vor allem der Halbmarathon stösst auf beachtliches Interesse. Zusammen mit dem Marathon, dem 10-km-Rennen, der Walking-Prüfung (ebenfalls über 10 km) so – wie der Marathon-Stafette wurde ein ideales Angebot gefunden. Es ist ein Angebot, das allen Laufbegeisterten und Fitnessbewussten etwas bietet. Die Vorteile überwiegen aber auch aus organisatorischer Sicht. Mit deutlich geringerem Aufwand lässt sich auskommen. Und nicht zuletzt bietet die Strecke für Zuschauer etliche Möglichkeiten. Die Läuferinnen und Läufer lassen sich mit kurzen Wegen an diversen Orten beobachten und anfeuern.
Weitere Informationen zum Winterthur Marathon finden Sie hier.
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