Kienbaum Bundesleistungszentrum ©Horst Milde
100 km oder so weit die Füße tragen – Beim Brandenburger Lauf-Klassiker in Kienbaum werden zum vierten Male auch Deutsche Meister ermittelt – Ernst Podeswa berichtet
Kienbaum. Wurde der Langstrecken-Klassiker „100 km von Grünheide/Kienbaum“ im Vorjahr am 24. März gelaufen, so geht der bedeutendste Lauf-Wettbewerb Brandenburgs am Ostrand Berlins diesmal am Samstag, 13. April, über die Bühne.
Diese Terminverlegung ist nicht dem kältesten März seit Jahrzehnten geschuldet, sagt Gesamt-Leiter Gert Schlarbaum: „Wegen der Osterferien und dementsprechender Belegung durch Sportverbände und Vereine haben wir im Bundesleistungs-Zentrum Kienbaum nicht die benötigten Quartiere bekommen.“ Die Laufstrecke von rund 5 km führt aus dem Leistungszentrum raus und zum Ziel wieder rein.
Waren vor einem Jahr rund drei Wochen früher gegen Mittag Temperaturen nahe 20 Grad, so werden diesmal laut Prognosen „Temperaturen in der Tagesmitte im zweistelligen Bereich erwartet“.
Teilnehmer aus der Schweiz, den Niederlanden, Indien und Deutschland haben sich für die 33. Auflage des Internationalen 100-km-Laufs gemeldet. Die werden um 6.30 Uhr gemeinsam mit rund 120 Läuferinnen und Läufern aus allen deutschen Landesverbänden auf die lange Reise geschickt, die sich in den unterschied-lichen Altersklassen zum 26. Male um die offiziellen Deutschen Meistertitel bewerben.
Schon 2004, 2007 und 2008 hatten die Organisatoren aus Brandenburg und Berlin hier für den Deutschen Leichtathletik-Verband hier die Besten auf dieser Ultra-Marathon-Strecke ermittelt. Weil der Kurs rekord-gerecht ausgelegt und lizensiert ist und die Infrastruktur des Leistungszentrums optimale Bedingungen bietet.
Neben den getrennt zu wertenden 100-km-Rennen gibt es noch die nicht als Meisterschaft ausgeschriebenen 50 km (Einzel) sowie die Mannschafts-Konkurrenz über 100 km. Da können sich zwei bis fünf Läuferinnen /Läufer die Strapazen teilen.
„Wir rechnen alles in allem mit etwa 200 Aktiven“, erklärt Rennchef Schlarbaum. Die reisen – oft mit Angehörigen – überwiegend am Freitag an und Sonntag zurück.
Unter den Starterinnen ist mit Regina Vollbrecht eine Sportlerin, die als Blinde die Marathon-Weltbestzeit mit 3:15 Stunden hält. Sie will sich erstmals über den 100-er versuchen, wo insgesamt ein Limit zur Ankunft von 13 Stunden ausgegeben wurde.
Die besten Frauen werden acht bis neun Stunden bis zum Ziel benötigen.
Deutlich schneller dürften die Männer die Distanz hintersich bringen. So spulte der Bremer Oliver Leu im Vorjahr das Programm in eindrucksvollen 7:29 Stunden herunter und war damit 42 Minuten vor dem Nächsten an der Zeitmessung.
Wer sich den Lauf-Klassiker und das Drumherum anschauen möchte: Von Berlin aus mit dem Auto ostwärts auf der B 1 Richtung Frankfurt/Oder und nach Lichtenow den Abzweig rechts nach Kienbaum.
Ernst Podeswa