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Start des Halbmarathon beim 10. SwissCityMarathon 2016 ©Wilfried Raatz/ wus-media

10. SwissCityMarathon 2016 mit über 10.000 Finishern – Glänzende Bilanz trotz diesigem Wetter am Marathonsonntag in Luzern – Rekordzahlen als Beleg für die steigende Popularität des Marathons in der Zentralschweiz – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Einzig die goldene Herbstsonne machte dem Jubilar einen Strich durch die Rechnung. Während wenige Kilometer entfernt „Indian Summer Feeling“ angesagt war, zeigte sich die Landschaft direkt am Vierwaldstätter See zur 10. Austragung des SwissCityMarathon in tristem Grau.

Das war freilich der einzige Kritikpunkt zum Jubiläum.

Noch nie waren mit über 11.000 Registrierungen so viele Anmeldungen bei den Machern um den ausscheidenen OK-Präsidenten Hans-Ruedi Schorno eingegangen, noch nie erreichte der junge Marathon in der Zentralschweiz so viele Finisher: 10.038 LäuferInnen überquerten die Ziellinie im Verkehrshaus, unbestritten der wohl außergewöhnlichsten Sportstätte der Schweiz.

Neben den erneut integrierten Schweizer Meisterschaften mit den überzeugenden Titelgewinnern Stefan Trummer und Susanne Rüegger gab es zudem mit 6.312 Halbmarathonfinishern ein weiteres bemerkenswertes Resultat, denn damit ist der SchwissCityMarathon mit dem Nebenwettbewerb der größte Lauf über die halbe Marathonstrecke.

„Eine Veranstaltung vom Feinsten“, gratulierte Horst Milde als Vorsitzender von German Road Races (GRR) e.V. den Machern des SwissCityMarathon zum Zehnjährigen.

„Hier stimmt einfach alles. Selbst beim zweiten Hinsehen habe ich keine Ungereimtheiten entdecken können, es war einfach perfekt. Es ist schon phantastisch, was Hans-Ruedi Schorno und die höchst engagierte Mannschaft des SwissCityMarathon auf die Beine gestellt haben!“

Der GRR-Chef war eigens als Gratulant an den Vierwaldstätter See angereist, um einerseits dem jungen GRR-Mitglied zum ersten Jubiläum zu gratulieren, zum anderen auch den in vielen Bereichen überaus engagierten Macher und OK-Präsident Hans-Ruedi Schorno in den Ruhestand zu verabschieden.

„Wir haben schon immer gerne in die Schweiz geschaut, denn hier sind Dinge Standard, die wir gerne in der Vergangenheit aber auch aktuell gerne ein wenig kopieren. Von dieser Warte aus gesehen lernen wir gerne von unseren Nachbarn!“   

Selbst kleine Pannen am Rande des Marathontages meisterten die Organisatoren des SwisscityMarathon souverän. So blieb an einem Bahnübergang direkt in Startnähe ein Postbus stehen und blockierte gerade zur Anreisezeit der Marathonläufer den Schienenverkehr.

„Die fünf eingesetzten Shuttle-Schiffe haben aber diesen Engpass mit Bravour gemeistert“ lobte Marathon-Geschäftsführer Reto Schorno die Flexibilität, „alle auch etwas später noch eintreffenden Läufer konnten noch auf die Strecke gehen!“

Nicht zuletzt vielleicht auch deshalb konnten die neuen Rekordfinisherzahlen registriert werden. So gab es neben dem Halbmarathon-Wettbewerb auch beim eigentlichen Kern-Wettbewerb eine neue Höchstmarke mit 1.431 Finisher.

Neu im Programm ist zudem der Duo-Marathon, bei dem sich zwei Läufer die längste olympische Laufdistanz teilen, mit 170 Teams ist dieser aber sicherlich noch entwicklungsfähig.

Nach 2015 fanden auch zum Jubiläumslauf am Vierwaldstätter See die Schweizer Marathonmeisterschaften statt.

Swiss Athletics-Präsident Christoph Seiler konnte dabei mit Stefan Trummer einen in der Szene wenig bekannten Läufer zum Titelgewinn gratulieren. Der 30jährige vom TV Spiez (übrigens legendäres Quartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1954 beim Gewinn der Weltmeisterschaft) startete erstmals in Luzern – und holte sich mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg auch die Meisterschaft.

„Dieser Sieg ist das Highlight meiner Karriere!“ Mit 2:30:23 Stunden lag der Spiezer Ausdauerspezialist drei Minuten vor Michael Eggenberger (Zug) und Daniel Besse (Zürich). Stefan Trummer stand übrigens vor vier Wochen schon einmal an einem Marathonstart: Beim Berlin-Marathon belegte er Rang 40 in 2:23:45 Stunden. Der Zweibrücker Stefan Gaub wurde in 2:40:51 Achter.

Noch überlegener gestaltete Susanne Rüegger ihren Siegeszug auf dem welligen Zwei-Runden-Kurs entlang des Vierwaldstätter Sees. Die 32jährige Vorjahreszweite steigerte sich gegenüber 2015 um sieben Minuten auf nunmehr 2:40:23 Stunden. „ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Die Stimmung auf der Strecke war sensationell!“

Neun Minuten dahinter wurde Petra Eggenschwiler Zweite in 2:49:42 vor Claudia Bernasconi, die wie im Vorjahr die Bronzemedaille gewinnen konnte. Beste deutsche Starterin war auf Rang neun Anita Wütherich in 3:08:36 Stunden. Ein Wiedersehen gab es übrigens mit der früheren Schwarzwald-Marathonsiegerin Jacqueline Keller, die als Zwanzigste des Gesamteinlaufes in 3:22:29 Stunden „natürlich“ die W 50-Kategorie gewinnen konnte.  

Die sicherlich beste Tagesleistung zeigte der US-Amerikaner Christopher Zablocki bei seinem Alleingang auf der Halbmarathondistanz. Der sich derzeit in Polen auf seinen Marathonstart in Valencia vorbereitende 28jährige lief mit 1:05:42 Stunden sogar persönliche Bestmarke und steigerte um 1,4 Sekunden den bestehenden Streckenrekord von Michael Ott aus dem Vorjahr.

„Ich war überrascht, wie wellig die Strecke war. Für mich war es ein gutes Tempotraining für den Marathon in Valencia!“ Damit spekuliert auch der britische Berglaufspezialist Martin Cox, der das Rennen in Luzern als Sechster in 1:13:22 beendete.

Spannend verlief zunächst das Rennen der Frauen.

Auf dem Weg zu ihrem dritten Erfolg wurde die Darmstädterin Simone Raatz durch eine Blockade im unteren Wirbelsäulenbereich ausgebremst und musste den Sieg der Berner Orientierungsläuferin Sabine Hauswirth in 1:19:21 überlassen. „Ich bin froh, dass ich das Ziel überhaupt erreicht habe, mehr als zügiges Laufen ging nicht. Das ist schade, denn muskulär habe ich mich sehr locker gefühlt, aber was nützt dieses, wenn du keinen normalen Schritt ziehen kannst. Das ist schon frustrierend…!“ 

Die dem Schweizer Nationalkader angehörende Tagessiegerin musste sie bereits nach acht Kilometer ziehen lassen, auf der langen Schlußgeraden zog auch die erst 20jährige Ravensburgerin Katrin Reischmann bei ihrem ersten Halbmarathonstart vorbei und holte sich in 1:20:49 Rang zwei vor Simone Raatz, für die 1:21:23 notiert wurden.

Katrins Schwester Anne wurde Vierte in 1:22:41, die im Berglaufen recht erfolgreiche Maya Cholet wurde Sechste.

Große Gratulation dem gesamten Team um Hans-Ruedi Schorno, den beiden Söhnen Reto und Beat, dem weiteren Organisationsteam und den über 40 helfenden Vereinen die diesen Jubiläumslauf zu einem Ereignis werden ließen.

Wilfried Raatz

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Ob Läufer, Zuschauer, Helfer, Partner und Behörden: Ihnen allen gebührt ein riesiges Dankeschön!


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author: GRR

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