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15
06
2015

10. „Lichtenauer Wasserlauf" in Berlin Mitte am 13. Mai 2015: Volker Goineau trotzte gleich zweimal der Hitze - Helmut Winter berichtet ©Lichtenauer Wasserlauf

10. „Lichtenauer Wasserlauf“ in Berlin Mitte am 13. Juni 2015: Volker Goineau trotzte gleich zweimal der Hitze – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Nachdem im letzten Jahr ein gewaltiger Gewitterguss während des 5 km Laufs den Teilnehmern einiges abverlangte, waren es in diesem Jahr hochsommerliche Temperaturen, die zu Beginn der Veranstaltung um 10 Uhr sich bereits den 30°C näherten und in der Folgezeit noch einige Grad zulegten.

 

Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

 

Diesbezüglich war es nur gut, dass der Veranstalter und Titelsponsor „Lichtenauer Mineralquellen" aus der Nähe von Chemnitz seine gesamte Produktpalette in ausreichender Menge aufgefahren hatte und für ausreichende Erfrischung und Auffüllen des Wasserhaushalts sorgte.

In gewisser Weise war der Lauf am letzten Samstagvormittag ein Fest der Jubiläen, der „Wasserlauf" erfuhr bereits seine 10. Auflage und der Getränkehersteller feierte sein 25jähriges Bestehen.

Vom Streckenverlauf macht der Lauf seinem Namen alle Ehre. Der in den letzten Jahren mehrfach modifizierte Kurs verläuft weitgehend am Ufer der Spree in Berlin-Mitte, unweit von Schloss Bellevue, dem Hauptbahnhof und den Regierungsbauten. Durch die Einbeziehung eines Schulgebäudes verfügt der Start- und Zielbereich über eine ausgezeichnete Logistik.

Für die sportliche Organisation der Läufe zeichnet das ABC Zentrum Berlin unter Leitung von Kai Thomas Arndt verantwortlich. Dieser Verein ist in der Organisation von Laufveranstaltungen bestens ausgewiesen und zeichnet u.a. für die Plänterwald-Läufe, den KHH-Lauf oder die Paar-Stundenläufe verantwortlich.

Die Teilnehmerzahlen hatten sich in den letzten Jahren in den Bereich von gut 1.000 Aktiven entwickelt. Diese Zahlen wurden allerdings beim Jubiläum nicht erreicht, vermutlich haben wegen der extremen Temperaturen etliche potentielle Teilnehmer kurzfristig auf einen Start verzichtet. Während im letzten Jahr noch 821 Sportler in den beiden Hauptläufen über 5 km und 10 km die Ziellinie überquerten, waren das in diesem Jahr nur 639. Die Gründe für diesen Rückgang waren aber offensichtlich und für diejenigen, die sich den erschwerten Bedingungen aussetzten, sehr spürbar.

Somit kann die Leistung des Spitzenläufers in der Berliner Szene Volker Goineau nicht hoch genug eingeschätzt werden, der sich trotz der extremen Bedingungen für einen Doppelstart über 5 km und – eine Stunde später – über 10 km entschloss. Auf der 5 km Runde, die eine weitere Schleife im Bereich des Hauptbahnhofs einschloss, folgte ihm bis 1 km nur Dennis Nirnberger von der LG Pegasos, der schon im letzten Jahr den Lauf auf Platz 2 beendete.

Danach war Goineau weit in Front und gewann locker den Lauf in 16:03 Minuten vor Nirnberger in 16:55, der sich noch ein fulminantes Sprintduell mit Timo Kollodnigg vom SCC Berlin in 16:58 lieferte. Bei den Damen war Emily Preston vom SCC Berlin in exakt 20 min vorne, die weiteren Plätze auf dem Podium belegten Simone Oester in 20:33 und Judyta Ikski 20:39.

Eine dreiviertel Stunde später ging Goineau nochmals an den Start über 10 km, die Temperaturen waren da schon über die 30°C Marke geklettert. Hier lag zunächst eine Vierergruppe vorne, aus der schon früh der Vorjahressieger Edmund Kramarz, ein ehemaliger polnischer Spitzenläufer (M45, PB Marathon 2:16 Stunden) herausfiel.

Schon bevor es in die zweite 5 km Runde ging, konnte sich Goineau aus dem verbliebenen Trio lösen und gewann genauso überlegen wie über 5 km den Lauf in angesichts der Bedingungen beachtlichen 32:32. Über eine Minute musste man im Ziel auf seine Verfolger warten. Und wie kontrolliert der Sieger sein Rennen gestaltete ersieht man schon an seiner Durchgangszeit für die erste Runde von 16:13 Minuten, die fast zwei gleiche Runden belegt.

Die nächsten Plätze gingen an den 1. VfL Fortuna Berlin Marzahn durch Stephan Bahn in 33:44 und Felix Ledwig 34:02. Der Vorjahressieger Edmund Kramarz schaffte als Vierter 34:22. Bei den Frauen glänzte Mayada Al-Sayad gleichfalls VfL Fortuna Berlin Marzahn in guten 35:50.

Al-Sayad, die bei diesem Lauf sichtbar bis an ihre Leistungsgrenzen ging, hatte sich erst beim Hamburg-Marathon im April mit einer Zeit von 2:41:44 Stunden für ihr Land Palästina für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren können. Ihr Vorsprung auf die Verfolgerinnen war entsprechend groß. Carola Schönberg wurde Zweite in 43:17 vor Vanessa Monath in 44:04.

Damit ging eine insgesamt sehr gelungene Veranstaltung über die Bühne, die auch im kommenden Jahr laut Aussage des Geschäftsführers Paul K. Korn eine 11. Auflage erleben wird.

Abgesehen von dem überaus löblichen Engagement dieses Unternehmens der Getränkeindustrie in vielfältigen Laufveranstaltungen vor allem im sächsischen Raum bleibt noch hervorzuheben, dass der Sponsor auch noch einen vierstelligen Betrag für einen gemeinnützigen Zweck spendete.

Im Namen der gesamten Laufszene kann man den „Lichtenauer Mineralquellen" nur sehr herzlich danken.

Helmut Winter

Bewegte Bilder gibt es unter:

Teil 1:   https://www.youtube.com/watch?v=yxyK9z-nHIE
Teil 2:  https://www.youtube.com/watch?v=h9Kynm2JTec

Ergebnisse 5 km:

1.

Goineau, Volker

LG Buchsbaum

16:03

2.

Nirnberger, Dennis

LG Pegasos

16:55

3.

Kollednigg, Timo

SCC Berlin

16:58

4.

Remmert, Ingo

LG Oberhavel

17:17

5.

Schöning, Niklas

Stahl Hennigsdorf

18:06

6.

Miessenböck, Florian

Graz

18:46

7.

Watermeyer, Fabian

LG Moabit

18:50

8.

Müller, Markus

Berlin

19:07

9.

Sczepek, Sascha

SG Niederbarnim

19:10

10.

Hopp, Max

 

19:34

 

Ergebnisse 10 km (5 km Split):

1.

Goineau, Volker

LG Buchsbaum

32:32

16:13

2.

Bahn, Stephan

1. VfL FORTUNA Marzahn

33:44

16:26

3.

Ledwig, Felix

1. VfL FORTUNA Marzahn

34:02

16:25

4.

Kramarz, Edmund

Berlin

34:22

16:44

5.

Linde, Sylvio

1. VfL FORTUNA Marzahn

35:29

 

6.

Al Sayad, Mayada

1. VfL FORTUNA Marzahn

35:50

17:23

7.

Kaschewsky, Sascha

Team Erdinger Alkoholfrei

36:21

17:37

8.

Kuntze, Mike

Berlin

37:11

 

9.

Gillner, Marius

TSV Otterndorf

37:24

18:23

10.

Vossos, Dionysios

Berlin Wedding

 37:39

 

 

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