
BMI - Eckpunkte zur künftigen Spitzensportförderung ©BMI - Bundesministerium des Innern
BMI – Eckpunkte zur künftigen Spitzensportförderung
Bundesinnenminister Dr. Thomas de hat dem Sportausschuss die Eckpunkte zur Neustrukturierung der Spitzensportförderung vorgestellt. Sportarten und Verbände mit Medaillenpotenzial werden durch die Reform stärker und zielgenauer gefördert, bei anderen wird es weniger sein.
„Anstrengen müssen sich alle, entweder um ihr Niveau zu halten oder um es zu verbessern", sagte der Minister. „Ein solches Anreizsystem halte ich für fair und sachgerecht." "Leistung muss sich lohnen" und "Fördern und Fordern" sind Prinzipien, die auch auf anderen Gebieten gelten und sich dort bewährt haben.
Gemeinsam mit DOSB Präsident Hörmann betonte der Sportminister dass das in dem künftigen System stärker die Athleten in den Vordergrund rücken würden.
"Wir haben uns 2014 gemeinsam für eine Reform der Spitzensportförderung entschieden", sagte de Maizière zuerst den Ausschuss-Mitgliedern und im Anschluss an die Sitzung den Journalisten.
"Diese Entscheidung fiel insbesondere unter dem Eindruck der Ergebnisse der Winterspiele von Sotchi. Nun liegen die Sommerspiele von Rio hinter uns. Mit 42 Medaillen insgesamt haben wir uns auf dem Niveau von Peking 2008 und London 2012 eingependelt." Ein Niveau, mit dem sich die Verantwortlichen nicht zufrieden geben könnten und bereits vor Jahren einen Reformbedarf aufgezeigt hätte.
"Auch die 17 Goldmedaillen aus Rio – die meisten seit Atlanta 1996 – dürfen uns nicht blenden. Bei den Plätzen vier bis acht, also Plätzen mit Medaillenpotenzial, haben wir gegenüber London erheblich nachgelassen." Stillstand oder ein bloßes "Weiter-so" wäre hier in der Tat Rückschritt.
Das sportpolitische Ziel sei nun, dass Deutschland als Sportnation wieder besser wird – erfolgreicher, aber zugleich fair und sauber. Dieses Ziel soll gemeinsam mit dem DOSB erreicht werden. Dabei ließ der Minister keinen Zweifel daran gelten, dass die Förderung des Spitzensports sich an den Erfolgen der Athleten bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften messen muss:
„Wir brauchen ein klares gesamtgesellschaftliches Bekenntnis zu Exzellenz auch im Spitzensport!"
Die wesentlichen Eckpunkte des vorgestellten Konzepts sind:
- Fokussierung der Förderung auf Trainer und Athleten und nicht auf Strukturen.
- Förderung von Sportarten und Disziplinen nach Medaillenpotenzial und nicht nach vergangenen Erfolgen.
- Konzentration des Stützpunktsystems anhand nachvollziehbarer, sportfachlicher Kriterien.
- Steigerung der Attraktivität des Trainerberufs.
- Individuelle, nachhaltige Athletenförderung.
- Schaffung starker Strukturen mit klaren Verantwortlichkeiten.
Bei der bisherigen Ausarbeitung haben sich auch die Länder produktiv eingebrachte, betonte der Sportminister im Ausschuss. In dem parlamentarischen Gremium für den Sport haben er und der DOSB-Präsident großes Interesse und auch Unterstützung, aber auch manche kritische Nachfrage zu den Eckpunkten erfahren.
Als nächstes sollen Erkenntnisse aus der Expertenanhörung des Sportausschusses am 19. Oktober in das Konzept mit einfließen.
Quelle: Bundesministerium des Innern – BMI
Internet: https://www.bmi.bund.de
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